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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Duarte schlug das weiße Laken zurück.
    Lara Trudeau war eine schöne Frau gewesen. Selbst im Tod strahlte sie eine sonderbare Eleganz aus. Sie wirkte so, als würde sie schlafen – jedenfalls bis zu dem Moment, als Quinns Blick auf die Autopsienarbe fiel.
    Er ging um die Trage herum, aber von dem Y-förmigen Schnitt auf ihrer Brust abgesehen war keinerlei Verletzung zu erkennen. Sie hatte sich nicht einmal einen blauen Fleck zugezogen, als sie tot zu Boden gesunken war.
    „Außer dem verschriebenen Medikament und dem Alkohol konnte ich nichts finden. Sie hatte kaum etwas gegessen, was ihr Herz natürlich noch mehr belastete. Genau das hat auch ihren Tod ausgelöst – die Wirkung von Medikamenten und Alkohol auf ihr Herz.“
    „So wie bei Nell.“
    Duarte sah ihn verwundert an. „Nicht genauso. Nell hatte keinen Alkohol getrunken. Wie kommst du darauf?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Bist du an der Sache dran, weil es einen Zusammenhang gibt?“
    „Kann sein. Ich habe herausgefunden, dass Nell Durken in genau dem Studio Tanzunterricht nahm, in dem auch Lara Trudeau des Öfteren anzutreffen war.“
    „Aber die Polizei hat doch Nells Ehemann festgenommen. Seine Fingerabdrücke waren schließlich auf dem Tablettenfläschchen. Du selbst hast den Mann beschattet und der Polizei deine Unterlagen überreicht, oder nicht?“
    „Ja, schon.“
    „Art Durken sitzt seit über einer Woche in der Zelle und wartet auf sein Verfahren. Er kann den Tanzwettbewerb nicht besucht haben.“
    „Ich weiß.“
    „Aber?“
    „Keine Ahnung. Da ist … irgendetwas. Mehr kann ich nicht sagen.“
    „Bestreitet Durken noch immer den Mord an seiner Frau?“
    „Ja.“ Quinn sah Duarte lange an. „Er gibt zu, dass er immer wieder fremdgegangen ist. Aber er schwört, er habe sie nicht umgebracht.“
    „Hältst du etwa irgendeinen der Tänzer für den Mörder?“ Duarte schüttelte den Kopf. „Quinn, die Umstände waren zwar ungewöhnlich genug, um eine polizeiliche Ermittlung in die Wege zu leiten, aber du musst dir die Fakten vor Augen halten. Lara Trudeau hatte während des Wettkampfs mit niemandem Streit, und als sie die Tanzfläche betrat, war sie die Ruhe selbst. Als sie zu Boden fiel, geschah das vor unzähligen Augenzeugen. Die Medikamente, die sie nahm, wurden ihr von einem Arzt verschrieben, bei dem sie über zehn Jahre lang in Behandlung gewesen war. Und soweit ich weiß, hat der Mann noch nie einen Tanzsaal betreten.“
    „Ja, das weiß ich alles aus dem Polizeibericht. Ich werde auch Dr. Williams einen Besuch abstatten, obwohl er bereits befragt wurde und sich kein Fehlverhalten feststellen lässt.“
    Duarte verzog den Mund. „Wenn die Polizei jeden Arzt belangen würde, nur weil seine Patienten ihre Medikamente falsch einnehmen, dann wären die Gefängnisse noch voller, als sie es jetzt schon sind. Das ist ein komplizierter Fall, Quinn. Ich wüsste nicht, wo du ansetzen könntest. Es gibt einfach keine forensischen Indizien, die in irgendeine Richtung weisen. Wenn es ein Verbrechen war, dann grenzt es an ein perfektes.“
    „Es gibt kein perfektes Verbrechen.“
    „Und trotzdem wird nicht jedes Verbrechen auch bestraft.“
    „Stimmt. Und diesmal muss ich dir zustimmen, dass es keinen brauchbaren Ansatzpunkt gibt. Es sei denn, ich finde jemanden, der etwas weiß.“
    „Ich wünschte, ich könnte dir da helfen“, sagte Duarte.
    Quinn nickte. „Nell Durken hatte in den letzten sechs Monaten vor ihrem Tod keine Tanzstunde mehr genommen. Bei ihr war doch nichts weiter aufgefallen, richtig? Auch keine illegalen Drogen … Gras, Speed oder so?“
    „Tut mir Leid, nein. Keine der beiden Frauen hatte irgendwelche zusätzlichen Substanzen im Körper. Lediglich eine hohe Überdosis an verschriebenen Medikamenten – und in Trudeaus Fall zusätzlich Alkohol.“
    „Okay, danke“, erwiderte Quinn. „Ich wollte dir nicht deine Zeit stehlen.“
    Duarte lächelte ihn an. „Das machst du nie. Ich glaube an die Dinge, die man liest und im Fernsehen sieht. Die Toten können nicht mehr reden, darum müssen wir das für sie machen. Aber manchmal übersetzen wir das, was sie uns sagen wollen, nicht so gut, wie es uns lieb wäre. Wenn ich irgendetwas übersehen oder vergessen habe, nach etwas Ausschau zu halten, dann will ich das wissen.“
    „Ja. Nochmals danke.“
    „Kehrst du heute noch in die Keys zurück?“ wollte Duarte wissen.
    „Nein, mein Boot liegt oben im Hafen bei Nick’s. Ich bin noch eine Weile

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