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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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aufgebrochen. Gehetzt sah sie über die Schulter, dann blieb sie abrupt stehen, atmete tief durch und straffte die Schultern.
    Gut eine Minute lang stand sie einfach nur da. Schließlich machte sie kehrt und ging langsam zurück nach oben. Sie nahm einen Schlüsselbund aus ihrer Tasche, verriegelte die Tür und ging abermals nach unten.
    Die ersten Stufen nahm sie gemächlich, wurde dann aber immer schneller. Auf dem Fußweg angekommen, atmete sie wieder tief durch. Nach einem kurzen Blick die Treppe hinauf schüttelte sie den Kopf.
    Der Türsteher des
Suede
bemerkte sie und rief ihr eine Begrüßung zu. Sie wandte sich um und erwiderte den Gruß. Dann ging sie zu ihm, er machte ihr die Tür auf, und sie verschwand im Club.
    Quinn fand, dass sie sich ausgesprochen merkwürdig verhielt.
    Er verließ das Café und ließ auf seinem Tisch ein großzügiges Trinkgeld zurück. In den nächsten Tagen würde er bestimmt wieder diesen Tisch haben wollen. Nachdem er die Aufzeichnungen in seinen Wagen gelegt hatte, überquerte er die Straße.
    Der Türsteher war ein gut 1,90 Meter großer Farbiger, ein wahres Muskelpaket. Er musterte Quinn, verzog kurz das Gesicht, dann entschied er, ihn einzulassen.
    Im Club dröhnte die Musik aus den Boxen.
    Die Bar befand sich am hinteren Ende des Raums, die Tanzfläche begann gut drei Meter hinter der Eingangstür. Der Club warb mit Live-Musik und wurde diesem Anspruch auch gerecht. Die Bemalung der Wände war einem Sonnenuntergang nachempfunden, vereinzelte Lampen spendeten gerade genug Licht, damit man sich den Weg zwischen den Tischen hindurch bahnen konnte, während Spots dafür sorgten, dass die auf Hochglanz polierte Tanzfläche in Licht getaucht war. Ein Trio spielte zu einem schnellen Rhythmus lateinamerikanische Melodien.
    Rings um die Tanzfläche standen Tische, die – obwohl es noch nicht Wochenende war – zum größten Teil besetzt waren. Dennoch war der Club nicht überfüllt. Spärlich bekleidete Frauen wirbelten auf der Tanzfläche umher, manche von ihnen machten eine gute Figur, andere eher weniger.
    Im hinteren Teil links von der Bar machte er Gordon Henson aus. Das Licht fiel genau auf sein dichtes weißes Haar und lenkte die Aufmerksamkeit auf ihn. Während Quinn um die Tanzfläche herumging, entdeckte er seinen Bruder und Bobby Yarborough, einen Klassenkameraden von der Polizeiakademie. Bobby war mit seiner neuen Frau da, zumindest nahm Quinn an, dass sie seine Frau war. Begegnet war er ihr bislang noch nicht. Shannon Mackay saß gleich neben Doug, an ihrer Seite hielt sich ein großer Mann in einem maßgeschneiderten weißen Hemd und Sportjackett auf. Neben ihm wiederum sah Quinn eine zierliche Frau, die um die vierzig zu sein schien und deren Gesichtszüge so gespannt waren, dass es dafür keinen anderen Grund geben konnte als eine Reihe von Schönheitsoperationen.
    Doug entdeckte ihn und rief erstaunt seinen Namen: „Quinn!“
    Quinn bahnte sich weiter seinen Weg und entschuldigte sich bei einer Kellnerin, die er fast umgerannt hätte.
    „Mein Bruder mit den zwei linken Füßen“, zog Doug ihn auf und erhob sich, um ihn mit Handschlag zu begrüßen.
    „Stimmt doch gar nicht“, protestierte Shannon und verteidigte ihn. Ihre Worte klangen aber eher wie eine automatische Reaktion, die einsetzte, sobald jemand einen ihrer Schüler kritisierte. Sie lächelte, aber sie schien in Gedanken zu sein.
    „Stimmt ja, du hattest heute deine erste Stunde. Dann kennst du Shannon und Gordon. Und Bobby kennst du sowieso.“
    Quinn nickte und schüttelte Bobbys ausgestreckte Hand. Der grinste breit. „Hey, Quinn, ich möchte dir meine Frau vorstellen, Giselle.“
    „Giselle, freut mich, dich kennen zu lernen. Meinen Glückwunsch zu eurer Hochzeit.“
    Giselle lächelte ihn an. „Danke. Es ist schon erstaunlich. Ich dachte, der Tag würde nie kommen. Und jetzt fühle ich mich so, als wäre ich schon ewig mit ihm verheiratet.“
    „Das tat weh“, warf Bobby ein, aber sie drückte seinen Arm: „Ich meinte das so nett, wie es nur geht.“
    „Hmm“, meinte Bobby und setzte eine gespielt skeptische Miene auf.
    „Quinn, das ist unser Ärzte-Ehepaar Long“, fuhr Doug fort. „Richard und Mina.“
    Er gab den beiden die Hand. „Angenehm. Praktizieren Sie zusammen?“
    Die zierliche Blondine lachte. „Lieber Himmel, nein! Richard ist Hautarzt und Schönheitschirurg. Ich bin bloß eine bescheidene, hart arbeitende Kinderärztin.“
    „Wie üblich stellt sie ihr Licht unter den

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