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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zurückzukehren.
    Dann war da der Fall Nell Durken gewesen.
    Der Bastard, der sie ermordet hatte, saß hinter Gittern. Das war vor allem
ihm
und seinen Aufzeichnungen zu verdanken, die er den Cops überlassen hatte. Ein Mörder war gefasst worden, jetzt wartete ein Gerichtsverfahren auf ihn.
    Aber war er auch
wirklich
der Mörder?
    Diese Frage ließ ihm keine Ruhe, aber er lenkte sich ab, indem er sich wieder Dougs Aufzeichnungen widmete.
    Shannon Mackay. Sie leitete das Studio, gab Unterricht, nahm an keinen Wettkämpfen teil. Ein Knöchelbruch vor etlichen Jahren hatte sie aus dem Rennen geworfen. Zu der Zeit war sie in Höchstform gewesen, und die Pokale, die sie gewonnen hatte, trugen zum guten Ruf des Studios bei.
    Wie war ihre Einstellung gegenüber Lara Trudeau gewesen? Dougs Unterlagen gaben darüber keine Auskunft.
    Er sah zur anderen Straßenseite und dachte über seine Lehrerin nach. Sie war angespannt gewesen, seine Fragen hatten sie nervös gemacht. Aber möglicherweise war sie immer angespannt. Nein, irgendwie wirkte sie gereizt, was nicht zu ihr passen wollte.
    Rhianna Markham. Jane Ulrich. Beide hübsch, ledig, keine feste Beziehung, keine Kinder. Rhianna stammte aus Ohio und hatte ihren Abschluss an einem Kunstcollege gemacht. Jane war über die High School nie hinausgekommen, dafür hatte sie drei Jahre lang als Tänzerin in einem der Themenparks in Florida gearbeitet, ehe sie weiter nach Süden gezogen war. Sie waren beide ehrgeizig und wollten es als Profitänzerinnen zu etwas bringen. Lara Trudeau hätte ihnen im Weg gestanden.
    Natürlich traf das auf jede andere Tänzerin zu, die gegen Lara hätte antreten müssen. Wenn ihr Tod wirklich dem Zweck gedient hatte, die härteste Konkurrenz aus dem Weg zu räumen, dann konnte er auf dem Holzweg sein, wenn er sich auf das
Moonlight Sonata
konzentrierte.
    Aber irgendwo musste er schließlich anfangen. Wenn Lara tatsächlich ermordet worden war, sprach vieles dafür, dass der Täter in ihrem unmittelbaren Umfeld zu suchen war. Sie vor Hunderten von Augenzeugen sterben zu lassen, erforderte einen ausgeklügelten Plan. Merkwürdig war, dass eine weitere Schülerin des Studios nur ein paar Wochen zuvor an einer ganz ähnlichen Überdosis umgekommen war, auch wenn sie schon längere Zeit keine Tanzstunden mehr genommen hatte.
    Was war im Spiel gewesen? Hass? Oder Liebe?
    Die Lehrer: Ben Trudeau. Der Ex-Mann. Immer ein guter Verdächtiger. Ende dreißig, groß, attraktiv, begabt, ein wenig verbissen, und so wie Lara allmählich zu alt für die Konkurrenz. Er hatte eine Festanstellung als Lehrer, begnügte sich nicht mit zeitweisem Coaching.
    Sam Railey, Jane Ulrichs Partner, sehr loyal und entschlossen, es mit ihr bis nach oben an die Spitze zu schaffen. Sie hätten es etliche Male um ein Haar geschafft, aber es hatte nie ganz gereicht.
    Justin Garcia, Salsa-Spezialist, neuester Lehrer im Studio.
    Und dann war da noch Laras Partner Jim Burke. Kein Vollzeitlehrer, sondern ebenfalls ein Coach. Ein weiterer großer, gut aussehender Mann um die dreißig, der das Glück hatte, von Lara als Partner auserkoren zu werden. Mit Lara flog er wie ein Adler, aber ohne Lara … stand er alleine da. Ganz gleich, wie gut er sein mochte – Lara war die treibende Kraft des Paares gewesen, die wahre Sensation der Tanzfläche. Jim schien als Mörder eher nicht in Frage zu kommen.
    Gordon Henson?
    Quinn schüttelte den Kopf. Es war ziemlich leicht, für fast jeden ein Mordmotiv zu finden, mit dem Lara zu tun gehabt hatte. Gordon war quasi ihr Entdecker gewesen, er hatte ihr Freiraum gelassen, ihr gezeigt, wie man sich bewegte. Hatte sie ihn verärgert, ihn abblitzen lassen, sich über ihn lustig gemacht … oder ihm vielleicht sogar gedroht?
    Wieder sah er zur anderen Straßenseite. Bislang war er nur die Liste der Lehrer durchgegangen und verfügte schon über ein halbes Dutzend möglicher Szenarien. Den Schülern hatte er sich noch gar nicht gewidmet.
    Inzwischen herrschte vor dem
Suede
reger Betrieb. Er sah auf seine Armbanduhr. Kurz nach zehn. Erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass der Kellner des Cafés ihn so lange Zeit bei einem einzigen Glas Wasser hatte sitzen lassen, ohne ihm noch irgendetwas anderes bringen zu wollen. Er stand auf, dann hielt er inne und beobachtete wieder die gegenüberliegende Straßenseite.
    Shannon Mackay kam soeben die Treppe hinunter, die an der Seite des Gebäudes zum Studio führte. Es sah ganz danach aus, als sei sie in aller Eile

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