Ihr letzter Tanz
Dougs Bruder und jüngster Neuzugang in unserer Schule. Quinn, darf ich vorstellen – Gabriel Lopez, Besitzer des
Suede
.“
„Wie geht’s?“ sagte Quinn und schüttelte Lopez’ Hand.
„Bestens. Willkommen im
Suede
. Waren Sie schon mal hier?“
Quinn schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin absoluter Neuling.“
„Es wird Ihnen hier gefallen. Ich habe die besten Musiker, sogar in der Woche, und unsere Küche zaubert einfach die köstlichsten Speisen.“
„Klingt gut“, kommentierte Quinn.
„Haben Sie schon getanzt?“
Quinn grinste ihn schief an. „Nein, und so bald werden Sie mich auch nicht auf der Tanzfläche zu sehen bekommen. Das garantiere ich Ihnen.“
Lopez nahm neben ihm Platz. „Mein Freund, Sie werden sich noch wundern, nicht wahr, Gordon?“
Der nickte zustimmend. „Tanzen geht einem ins Blut über. Man hört die Musik, und schon muss man sich bewegen.“ Sein Blick wanderte auf die Tanzfläche. „Vielleicht werden Sie nicht gleich so gut wie eine Shannon Mackay. Aber sehen Sie sich Doug an. Nach sechs Monaten leistet er wirklich Beeindruckendes. Am wichtigsten ist, dass es ihm Spaß macht.“
„Ja, Spaß macht es ihm tatsächlich. Das hier ist ja auch eine ideale Kombination“, sagte Quinn zu Lopez. „Oben lernt man das Tanzen, hier setzt man es in die Praxis um. Besser könnte man das nicht planen.“
„Stimmt“, pflichtete Gordon ihm bei. „Und das Beste ist, es
war
nie geplant.“
„Das hier war früher kein Club?“
„Es war immer ein Restaurant“, erklärte Lopez. „Die Tanzfläche war eine einzige Blamage. Als ich vor etwa einem Jahr herkam, wurde mir das Potential bewusst. Die Vorbesitzer haben nie gemerkt, was für eine Goldgrube der Laden ist.“
„Unsere Beziehung ist hervorragend“, fuhr Gordon fort. „Wir haben den gleichen Handwerker, der sich um den Boden kümmert, und auf die Weise bekommen wir beide einen Rabatt.“
„Die Schüler werden alle von oben zu mir geschickt“, sagte Lopez.
„Und wir haben einen Club, in dem unsere Schüler ihren Spaß haben. Auf diese Weise wollen sie mehr Tanzunterricht nehmen“, ergänzte Gordon und zeigte auf die Decke. „Die andere Mieterin im Haus ist Designerin und Kostümbildnerin. Sie ist ebenfalls großartig. Katarina heißt sie. Wenn jemand ein Kleid braucht – insbesondere für einen Tanzwettbewerb –, dann muss er nur eine Tür weiter fragen. Besser könnte es gar nicht sein.“
Lopez nickte zustimmend, dann stand er auf. „Ich muss wieder an die Arbeit. Nochmals willkommen, Mr. O’Casey.“ Er legte den Kopf ein wenig schräg. „Sind Sie zufällig auch Cop? Da ihr Bruder immer seine Freunde mitbringt, fühlen wir uns sehr sicher und wohl behütet.“
„Tut mir Leid“, erwiderte Quinn kopfschüttelnd. „Aber ich bin kein Polizist. Ich habe mit Booten zu tun – Chartern, Tauchen, Fischen.“ Das war die Wahrheit, bloß nicht die ganze Wahrheit.
„Ah, ich verstehe. Dann sind Sie ein glücklicher Mann. Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als die See.“
„Da haben Sie Recht“, stimmte Quinn ihm zu.
„Genießen Sie den Abend“, sagte Lopez.
„Bis dann, Gabe“, rief Gordon, dann verschwand Lopez in Richtung Küche. „Er ist ein großartiger Kerl.“
„Sieht so aus“, meinte Quinn.
„Jetzt können Sie Ihren Bruder in Hochform erleben“, sagte Gordon voller Stolz und deutete auf die Tanzfläche.
Quinn sah hinüber und stellte fest, dass die Tänzer ihren Partner gewechselt hatten. Doug tanzte mit Shannon. Auf der Tanzfläche waren nur noch wenige Paare. Die Musik hatte gewechselt, und auch der Tanz war ein anderer – schwungvoll und unglaublich anmutig.
„Bolero“, erklärte Gordon knapp.
Es war ein ausgesprochen schöner Tanz, und Doug machte tatsächlich eine gute Figur, was durch die Eleganz seiner Partnerin noch mehr betont wurde.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals jemanden gesehen habe, der sich so bewegen kann …“
„Reden Sie von Ihrem Bruder?“ fragte Gordon, wobei seine Augen schelmisch blitzen.
Quinn schüttelte den Kopf und grinste breit. „Nein, von Ms. Mackay.“
„Sie ist auch die Beste“, sagte Gordon.
„Hey, Quinn, können wir wieder durchrutschen?“
Er sah auf und stellte fest, dass Bobby und Giselle zurückgekommen waren. Sie waren außer Atem. Quinn war nicht bewusst gewesen, dass ihn der Anblick der Tänzer so sehr gefesselt hatte, dass er ihre Rückkehr nicht bemerkt hatte.
„Ihr tanzt keinen Bolero?“ fragte er
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