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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie.
    Bobby machte einen frustrierten Laut. „Jedes Mal, wenn wir es versuchen, treten wir uns gegenseitig auf die Füße. Ich bin ein hoffnungsloser Fall.“
    „Bist du nicht!“ protestierte Giselle.
    Bobby schnitt eine Grimasse. „Du solltest sie mal beim Gruppenunterricht erleben. Ständig versucht sie ganz dezent, zu einem anderen Partner zu wechseln.“
    „Das ist nicht wahr! Das würde ich niemals machen.“ Sie zuckte mit den Schultern und sah zu Quinn. „Außerdem wechseln wir da sowieso alle paar Minuten den Partner. Was hätte ich also davon?“
    Doug kam an den Tisch und zog Shannon an der Hand hinter sich her. „Und?“ fragte er seinen Bruder. Wie seltsam, dachte Quinn. Doug hatte es völlig ernst gemeint, dass Lara Trudeau möglicherweise ermordet worden war. Aber in diesem Augenblick kam er ihm wieder vor wie der unsichere kleine Junge, der bei seinem älteren Bruder Bestätigung suchte.
    „Ihr zwei wart unglaublich“, sagte er.
    Doug war mit der Antwort offenbar zufrieden. „Dann seid ihr jetzt dran.“
    „Dir geht’s wohl nicht gut“, erwiderte Quinn lachend.
    „Nein, nein, das schaffst du schon“, ermutigte Bobby ihn. „Das ist eine Merengue. Da kann man nichts falsch machen.“
    „Ich schon, das kannst du mir glauben.“
    „Kommen Sie, Mr. O’Casey“, sagte nun auch Shannon. „Es ist wirklich simpel. Ich weiß, Sie kriegen das hin.“
    Sie hielt ihm ihre schlanke Hand hin, einen herausfordernden Blick in ihren Augen. Es kam ihm vor, als würde sie kein Wort davon glauben, dass er ins Studio gekommen war, um Tanzunterricht zu nehmen.
    Mit einem Schulterzucken erwiderte er: „Also gut. Wenn alle Anwesenden so sehr darauf versessen sind, dass ich mich zum Affen mache …“
    „Sie werden sich nicht zum Affen machen – nicht, wenn Sie mit Shannon tanzen“, erklärte Gordon.
    „Für mich sieht das aber nicht so aus, als ob das ganz einfach ist“, sagte er besorgt, als sie die Tanzfläche betraten.
    „Ist es aber.“ Sie legte seine Arme um sich und zeigt ihm, wie er sie halten sollte. „Folgen Sie einfach meinen Bewegungen. Männer führen beim Tanzen. Immer“, betonte sie. „Aber da Sie das hier noch nie gemacht haben … links, rechts, links, rechts … spüren Sie den Rhythmus?“
    Er spürte den Rhythmus tatsächlich. Doch das war nicht alles. Genauso spürte er ihren sengenden, heißen Blick, der auf ihm ruhte sowie jede noch so minimale, erotische Bewegung ihres Körpers.
    „Das machen Sie gut“, sagte sie.
    „Danke. Und was denken Sie sonst von mir?“
    Sie zog die Brauen hoch. „Ich bin beeindruckt. Sie besitzen tatsächlich ein Gefühl für einen Rhythmus. Wenn Sie wollen, können wir diese Armbewegungen versuchen. Heben Sie sie einfach nur an … ich drehe mich, und dann drehen Sie sich. Merengue ist sehr beliebt, weil es so ein leicht zu erlernender Tanz ist.“
    „Ich kann mich aber nicht so winden wie die Jungs da drüben.“
    „Das liegt nur daran, dass Sie noch nicht die kubanische Bewegung beherrschen, aber das kommt noch.“
    Kubanische Bewegung? Sie beherrschte sie ganz offensichtlich, da sie ihre Hüften auf eine unglaubliche Weise kreisen lassen konnte.
    Er hob die Arme so, wie sie es gesagt hatte. Es war noch ein wenig ungelenk, aber damit kam sie klar.
    „Und jetzt Sie“, forderte sie ihn auf, und er wiederholte ihre Bewegung.
    „Stimmte vorhin irgendetwas nicht?“ fragte er unvermittelt.
    „Was?“ Sie sah ihn verständnislos an.
    „Ich sah Sie die Treppe herunterkommen. Sie wirkten irgendwie … beunruhigt.“
    „Sie haben mich gesehen? Haben Sie mich beobachtet?“ Ihr Tonfall war ruhig, aber er hörte heraus, dass sie aufgebracht war. „Verfolgen Sie mich etwa, Mr. O’Casey?“
    Er lachte und achtete darauf, dass er unbeschwert klang. „Nein, tut mir Leid. So sollte sich das nicht anhören. Ich hatte gegenüber einen Hamburger gegessen, ehe ich herkam, und da sah ich Sie“, sagte er, auch wenn das mit dem Hamburger nicht stimmte.
    „Ach so.“ Sie wurde rot. „Entschuldigen Sie, ich … Es ist ein unangenehmes Gefühl, wenn man meint, man wird beobachtet.“
    „So war das wirklich nicht gemeint, verzeihen Sie bitte. Es kam mir nur so vor … als hätten Sie vor irgendetwas Angst.“
    Eigentlich sollten Frauen beim Tanzen nicht führen, doch sie drückte in diesem Moment seinen Arm hoch und drehte sich so, dass er ihr nicht in die Augen sehen konnte. Als sie ihm wieder ins Gesicht sah, antwortete sie: „Gordon war schon

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