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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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beiden, dann warf er Shannon einen fragenden Blick zu. „Ich habe das Gefühl, Sie sind ein wenig nervös.“
    „Überhaupt nicht.“
    „Na, wenn Sie es sagen. Das ist mein Wagen.“
    Er öffnete die Zentralverriegelung mit der Fernbedienung. Als er Shannon die Tür aufhielt, nickte sie ihm dankend zu und stieg ein. Vom Parkplatz bis zur Auffahrt auf den Expressway sprach sie kein Wort.
    „Sie sind sehr wohl nervös. Werden Sie sich besser fühlen, wenn Sie wieder zu Hause sind?“ fragte er.
    „Ich wohne in einem angenehmen, sicheren Viertel.“
    „Ja, natürlich“, gab Quinn mit einem leicht spöttischen Unterton zurück. „Ich hörte, dass man vor kurzem in Ihrem Viertel eine tote Prostituierte entdeckt hat.“
    Shannon legte die Stirn in Falten. „Stimmt, aber das war eine Ausnahme. Hier kennt fast jeder jeden. Die Frau muss in die falschen Kreise geraten sein.“
    „Am Strand kann so etwas leicht passieren. South Beach ist die Gegend, wo die Leute hingehen, wenn sie etwas erleben wollen. Für die einen heißt das, zu tanzen und in einem Restaurant zu essen. Für manch anderen gehören aber Alkohol und Drogen dazu – beispielsweise Ecstasy. Mit Drogen kann man viel Geld verdienen, da spielt der ein oder andere schon mal falsch.“
    „Stimmt, aber Tänzer sind in den meisten Fällen Gesundheitsfanatiker.“
    „Aber nicht jeder Ihrer Schüler muss so denken.“
    „Selbstverständlich nicht. Doch Gabriels Club ist sauber, das können Sie mir glauben. Die Polizei hat ihn gründlich auf den Kopf gestellt.“
    „Das glaube ich. Aber warum sind Sie dann so nervös?“
    „Ich bin nicht nervös“, beteuerte sie.
    „Wenn Sie wollen, können Sie mich noch auf einen Kaffee einladen, wenn ich Sie zu Hause absetze. Auf die Weise kann ich dann in den Schränken und unter dem Bett nachsehen, ob sich jemand dort versteckt hat.“
    Sie starrte ihn ungläubig an, in ihren smaragdgrünen Augen spiegelte sich das grelle Licht der Neonreklamen. „
Das
würde dann doch etwas zu weit gehen.“
    „Nein, das wäre nur höflich. Eine Hand wäscht die andere. Sie bringen mir das Tanzen bei, dafür suche ich bei Ihnen nach möglichen Einbrechern.“
    „Gordon gestattet keine kostenlosen Tanzstunden.“
    „Nicht, wenn er einen erst mal in seinen Klauen hat, wie?“
    „In seinen Klauen? Dem muss ich widersprechen. Wir können Ihrem Bruder eine Gutschrift geben, das sagte ich Ihnen doch.“
    „Aber ich bin ja schon in den Klauen gefangen.“
    Sie sah aus dem Fenster und wechselte das Thema. „Sie haben Recht. Manchmal vergesse ich wirklich, wie schön dieser Anblick ist.“
    Die Wolkenkratzer von Miamis Innenstadt ragten in der Dunkelheit scheinbar aus dem Wasser empor und hoben sich mit ihren Lichtern und dem Farbenspiel in den Straßen vom nächtlichen Himmel ab. Der Mond spiegelte sich in den sanften Wellen, über die eine schwache Brise wehte.
    „Ja“, stimmte er ihr zu. „Das war mit das Erste, was mir auffiel, als ich herkam.“
    „Sind Sie gerade erst hergezogen?“
    „Ich bin hier geboren. Ich bin wieder hierher zurückgezogen.“
    „Und wo haben Sie vorher gelebt?“
    Er hörte wieder diesen misstrauischen Ton in ihrer Stimme und musste lächeln. „Im Norden von Virginia, wo es auch sehr schön ist. Virginia hat die See, die Berge und alles, was dazugehört. Aber hier ist meine Heimat, die mir gefehlt hat.“
    „Hatten Sie in Virginia auch einen Charterservice?“
    „Wie?“ Einen Augenblick war er irritiert. „Ach so, ja. Auch Boote. Ich liebe Boote. Ich halte es nie lange ohne Boot oder ohne Wasser aus. Mögen Sie das Wasser?“
    „Oh ja.“
    „Angeln Sie? Oder tauchen Sie?“
    „Als Kind habe ich geangelt. Und als Teenager ging ich auch tauchen. Ich machte ein paar von diesen Tauchgängen, bei denen man mit Seekühen ins Wasser geht.“
    „Hat es Ihnen nicht gefallen?“
    „Ganz im Gegenteil, ich habe es geliebt.“
    „Aber jetzt tauchen Sie nicht mehr?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe das Gefühl, dass ich eigentlich überhaupt nichts mehr mache. Die Arbeit nimmt zu viel Zeit in Anspruch.“
    „Aber Sie tanzen nicht mehr bei Wettkämpfen.“
    „Ich übernehme viel Coachingstunden. Ich bin sicher, dass ich Ihnen das gesagt habe. Ich bin eine gute Lehrerin.“ Sie lächelte kurz, dann fügte sie an: „Verdammt gut sogar. Und was ich vorhin sagte, war kein Scherz. Mein ganzes Leben dreht sich wirklich nur um das Studio.“ Abrupt sah sie wieder aus dem Seitenfenster, als hätte

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