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Ihr stolzer Sklave

Ihr stolzer Sklave

Titel: Ihr stolzer Sklave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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entspannen können. Nach der kurzen Geschichte hatte Aidan wieder zu weinen begonnen, und Kieran konnte ihn nur beruhigen, indem er sich dicht neben den Jungen setzte.
      Eins hatte zum anderen geführt, und ehe er wusste, wie ihm geschah, hatten sich beide Kinder wärmesuchend an ihn gekuschelt.
      Rory ließ die Zügel los und ging leise auf Aidan zu. Beim Anblick des Jungen wurde sein Gesicht ganz weich. „Es ist so lange her, dass ich ihn gesehen habe. Aber er ist es, ganz bestimmt. Er hat Iseults Gesicht und Murtaghs Haare.“
      Bei der Erwähnung von Iseults früherem Liebhaber ballte Kieran unwillkürlich die Hand zur Faust. Shannon riss die Augen auf, und Kieran erkannte, dass er ihr wehgetan hatte. „Es ist nichts“, murmelte er und lockerte den Griff. „Schlaf weiter.“ Er ließ ihre Hand los und strich ihr übers Haar.
      „Wer ist das?“, flüsterte Shannon und deutete auf Rory.
      „Aidans Großvater. Morgen früh wirst du mit ihm sprechen können.“ Kieran drückte sanft ihren Kopf hinunter, bis Shannon sich wieder eng an ihn geschmiegt zusammenrollte und das Gesicht in seinem Mantel vergrub.
      Kieran blickte Iseults Vater sehr ernst an. „Warum bist du hier?“
      „Ich kam, um mit dir über meine Tochter zu reden.“ Rory zog einen kleinen Krug aus seinen Vorräten und nahm einen Schluck, bevor er ihn weiterreichte.
      Kieran nippte an dem lauwarmen Met, als wäre alles in Ordnung. Doch Rorys Worte beunruhigten ihn. „Was ist geschehen?“
     
      „Nun, mach dir keine Sorgen“, fuhr Rory fort. „Es geht ihr gut“. Er ließ sich zu Boden sinken und lehnte sich aufstöhnend an einen umgefallenen Baumstamm. „Aber sie hat Davin versprochen, ihn zu heiraten.“ Heiraten? Wieso willigte sie erneut ein, Davin zu heiraten? Bedrohte der Mann sie? Bei dem Gedanken hätte Kieran am liebsten laut geknurrt.
      Er befreite sich vorsichtig von den Kindern, während in seinem Kopf sich die Gedanken überschlugen. Verdammt, kein anderer Mann sollte sie haben. Er wollte sie.
      „Was hast du vor?“, fragte Rory. „Willst du etwas tun?“
      „Was glaubst du, was ich unternehmen soll?“ Kieran reizte es, nach Lismanagh zu reiten und Iseult einfach zu entführen, wie einst der Plünderer. Vielleicht würde sie es ihm verzeihen. Zum Schluss.
      Im Glauben, er habe ihr nichts zu bieten, hatte er sie zu Davin gehen lassen. Er hatte sich getäuscht. Er hatte ihren Sohn, ihr Herzenskind. Und ob er nun ein Leben für sie aufbauen konnte oder nicht, er war ein Feigling, wenn er es nicht versuchte.
      „Wann wollen sie heiraten?“, fragte er.
      „In zwei Tagen.“
      Kieran stieß die Luft aus, die er angehalten hatte. Ihm blieb noch Zeit genug, Lismanagh vor der Hochzeit zu erreichen.
      Er wusste nur nicht, warum sie beschlossen hatte, Davin zu heiraten. Und ob sie ihm eine Chance geben würde oder nicht.
      Am nächsten Abend waren Iseults Nerven zum Zerreißen gespannt. Sie konnte sich nicht überwinden, etwas zu essen, noch nicht einmal um ihres Babys willen. Vergangene Nacht hatte sie sich mit Davins Mutter gestritten, bis sie am liebsten unter eine Decke gekrochen und nie wieder darunter hervorgekommen wäre.
      Neasa wollte diese Hochzeit mit allen Mitteln verhindern. Aber Iseult hatte weder
      den
      Einschüchterungsversuchen
      noch
      den
      Drohungen
      nachgegeben. Heute sollte ein Glückstag sein. Warum war ihr dann nur schon wieder zum Weinen zumute? Noch nicht einmal ihre beste Freundin Niamh war zu ihr gekommen. Iseult wusste nicht, was los war, aber sie vermisste ihre Freundin.
      „Komm her, achara “, drängte Muirne. Sie hielt einen Kamm hoch und bat sie, sich hinzusetzen. „Lass mich dein Haar frisieren.“ Iseult entspannte sich, während Muirne ihr die Haare flocht und dabei über alles Mögliche schwatzte. Im Innern der Hütte roch es köstlich nach dem Brot, das sie gebacken und dafür das beste Korn des Jahres genommen hatten.
      Obwohl die Festlichkeiten nun schon den ganzen Tag über andauerten, war Iseult für sich geblieben. Das Unwohlsein der Schwangerschaft forderte seinen Preis, wenn auch niemand außer Davin davon wusste.
      „So, jetzt siehst du wie eine Braut aus.“ Muirne strahlte und umarmte sie liebevoll. „Und dein Gewand passt genau zu dieser Gelegenheit.“ Iseult betastete die ineinander geschlungenen Zöpfe, die sich ihr um Stirn und Nacken wanden und eine Krone bildeten. Das restliche Haar fiel ihr offen über den

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