Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
gemeinhin angenommen, dass er im Auftrag des zu jenem Zeitpunkt der Gemeinde vorstehenden Pfarrers, des Reverends J. S. Murgatroyd, in Stücke gebrochen worden ist, und zwar heimlich, sodass die Dorfbewohner keinen Einwand dagegen erheben konnten.‹« Meredith legte das Buch nieder und lächelte.
    »Der Priester hat ihnen ihre einheimische Göttin weggenommen. Ich könnte mir vorstellen, dass er hernach ziemlich unbeliebt war.«
    »Ich denke, er hat beträchtlichen Mut bewiesen«, sagte Moira.
    »Er hat in Kauf genommen, von jeder kinderlosen Frau in der gesamten Umgebung geschmäht zu werden! Jeder Fall von Kinderlosigkeit in der Gemeinde, jedes Pech wäre ihm angelastet worden! Doch ich vermute, als christlicher Priester war er fest überzeugt, dass er etwas dagegen unternehmen musste.« Meredith lehnte sich in die Polster ihres bequemen Ohrensessels und beobachtete das Muster der Wassertropfen auf der Fensterscheibe.
    »Wenn das Wetter so ist wie jetzt«, sagte sie, »dann versteht man irgendwie leichter, wie der alte Glaube überleben konnte. Vor den modernen Straßen muss dieser Teil der Welt förmlich abgeschnitten gewesen sein, ganz besonders im Winter, eine Landschaft aus geheimnisvollen kleinen Tälern und versteckten Weilern, umgeben von Schnee oder Schlamm. An Tagen wie diesem saßen die Landbewohner wahrscheinlich in ihren Hütten, kauerten sich um den Kamin und erzählten sich die alten Geschichten. Sie jagten sich gegenseitig eine Heidenangst ein mit ihren Märchen über Geister und Flüche und Gott weiß was sonst noch alles.« Eine Windbö ließ das Fenster klappern.
    »Möchten Sie über Nacht hier bleiben?«, fragte Moira.
    »Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass Sie alleine in diesem Cottage in Parsloe St. John übernachten – nicht nach den unangenehmen Vorfällen der letzten Zeit und mit diesem schrecklichen Jungen auf freiem Fuß.« Kevin lastete immer noch auf Merediths Gewissen. Sie hatte die ganze Sache falsch angegangen. Sie hätte die Teigfiguren nicht mitnehmen dürfen. Damit hatte sie den verängstigten Jungen nur in noch größere Panik versetzt. Meredith fragte sich, wo er jetzt sein mochte, und hoffte inständig, dass Alan Recht gehabt hatte und das schlechte Wetter ihn nach Einbruch der Dunkelheit in sein Cottage zurücktrieb.
    »Mir wird nichts geschehen, keine Sorge. Außerdem, wenn ich nicht zurückfahre, ist Wynne ganz allein. Solange ich nebenan bin, können wir uns in einem Notfall gegenseitig helfen.«
    »Überlegen Sie es sich beim Mittagessen.« Moira stand auf.
    »Ich habe eine Kasserolle in den Ofen geschoben und denke, sie müsste jetzt fertig sein.« Diese hartnäckigen Verhöre … William Wordsworth

    KAPITEL 21
    WÄHREND MEREDITH und Moira behaglich im Wohnzimmer der Newtons zu Mittag aßen, saßen Markby und Sir Basil beengt und sehr ungemütlich auf einem Parkplatz im Wagen und kauten Sandwiches, während sie den Regen beobachteten, der über die Scheiben herablief.

    »Wir haben uns nicht gerade den besten Tag für unsere Reise ausgesucht«, meinte Sir Basil düster. Er klappte sein Sandwich auf und musterte den Belag.
    »Sie hat den Senf vergessen! Ich kann Schinken ohne Senf nicht ertragen!«
    »Auf meinem ist Senf«, sagte Markby unvorsichtig.
    Er erntete einen misstrauischen Blick von der Seite.
    »Dann hat sie zwei verschiedene Sandwiches gemacht, eines mit und eines ohne Senf. Sie haben meins.«
    Markby entschuldigte sich, obwohl er nicht wusste wofür. Es schien von ihm erwartet zu werden. Sein Begleiter akzeptierte die Entschuldigung großzügig und begann, eine Thermoskanne aufzuschrauben.
    »Das ist Kaffee. Haben Sie in Ihrer Tee?« Markby überprüfte die zweite Kanne, stellte fest, dass sie Tee enthielt, und reichte sie schnell weiter, bevor sein Gegenüber eine Gelegenheit fand, ihm vorzuwerfen, dass er sich den Tee genauso unrechtmäßig unter den Nagel gerissen hätte wie das Schinken-Senf-Sandwich.
    »Ich habe den guten alten Lawrence seit Jahren nicht mehr gesehen«, sagte Sir Basil. Nachdem er die Thermoskanne mit dem Tee sicher in Besitz genommen hatte, war er wieder imstande, seine Gedanken auf den Gegenstand ihrer Reise zu konzentrieren.
    »Und ich habe den Verdacht, dass er, falls er überhaupt je etwas wusste, bestimmt alles längst vergessen hat.«
    »Er kann uns zumindest verraten, ob er Erfolg damit hatte, sich nach dem fehlgeschlagenen Versuch, von dem wir wissen, noch einmal mit seiner Schwägerin in Verbindung zu setzen.

Weitere Kostenlose Bücher