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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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oder ein Sturm aufzieht.« Sie redete sich in Rage, und Meredith beeilte sich, sie zu beschwichtigen.
    »Alan stellt jedenfalls Nachforschungen im Dorf an.«
    »Ja, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr mich das erleichtert.« Wynne fing sich wieder und lächelte Meredith an.
    »Alan ist ein Mensch, der sehr starkes Vertrauen erweckt.« Sie wurde gleich wieder geschäftsmäßig.
    »Gehen wir nun zur Lower Edge Farm oder nicht?«, fragte sie forsch.
    »Nun, wo wir schon hier sind, warum nicht?« Meredith warf dem Stehenden Mann und seiner Frau einen letzten verstohlenen Blick zu, während sie sprach – für den Fall, dass er es nicht guthieß.
    »Vielleicht bekommen wir ja tatsächlich einen Sturm. Einen richtigen, meine ich. Dieses heiße Wetter muss früher oder später eine Pause einlegen.«
    Die Lower Edge Farm lag am Ende eines schmalen Feldwegs. Es war ein kleines, unaufgeräumtes Gehöft ohne jede Spur von Wohlstand. Das Farmhaus war alt und heruntergekommen, die Außengebäude baufällig. Der Hof war staubig, und ganz am hinteren Ende vor einer niedrigen Steinmauer stand ein alter Traktor geparkt, der so staubübersät war, dass er aussah, als wäre er in einen Sandsturm geraten. Ein Mann in Arbeitshosen und mit einer Stoffmütze auf dem Kopf arbeitete an der Maschine und blickte auf, als Wynnes Wagen über die Stangen eines Viehgatters rumpelte und auf dem Hof anhielt. Er unterbrach seine Arbeit und kam ihnen entgegen.

    »Haben Sie sich verfahren?«, fragte er. Es klang nicht unfreundlich, jedoch auch nicht besonders erfreut. Meredith schätzte ihn auf ungefähr fünfzig, vielleicht auch jünger. Seine Haut war wettergegerbt und von tiefen Linien durchzogen, doch die lockigen Haare, die unter der Mütze hervorlugten, waren voll und schwarz. Er war vor dem Fahrerfenster stehen geblieben und beugte sich zu Wynne hinab. Wynne kurbelte die Scheibe nach unten und lächelte ihn freundlich an.

    »Guten Morgen!« Sie öffnete die Tür, und er wich einen Schritt zurück. Meredith stieg auf der Beifahrerseite aus. Aus dem Gesicht des Mannes wich jede zurückhaltende Freundlichkeit, und unverhohlenes Misstrauen trat in seine Züge.

    »Tut uns Leid, wenn wir Sie stören. Wir wollten fragen, ob das Feld mit den beiden prähistorischen Steinen zu Ihrem Land gehört?«
    Der Farmer klopfte mit dem Griff des Schraubenziehers in eine Handfläche, während er zuerst die Fragestellerin und dann Meredith musterte, die am Wagen gelehnt stehen geblieben war.
    »Nein, es liegt außerhalb unseres Besitzes.«

    »Wir dachten, dass die Schafe vielleicht zu Ihnen gehören. Das hier ist die nächstgelegene Farm auf der Karte.« Sie hob die Hand, damit er die gefaltete Generalstabskarte sehen konnte.
    Beim Anblick der Karte blinzelte er.
    »Das ist wohl so, klar. Aber das bedeutet nicht, dass diese Steine auf unserem Land stehen, oder?«

»Und wem gehört dieses Land dann?«, fragte Meredith beharrlich. Er verzog den Mund zu einem trockenen Lächeln.
    »Das ist eine gute Frage, wirklich. Es gehört dem Staat. Manche würden sagen, dass es damit Ihnen genauso gehört wie mir.«
    »Und Ihre Schafe?«
    »Was ist mit meinen Schafen?« Er wurde unruhig.
    »Ich lass ein paar Schafe auf dem Land weiden, na und? Sie halten das Gras niedrig. Niemand hat es je verboten. Ich tu ihnen im Gegenteil einen Gefallen. Interessieren Sie sich für meine Schafe oder was?«
    »Nein, für die Steine.« Wynne übernahm die Konversation.
    »Was können Sie uns über die Steine erzählen?«
    »Absolut überhaupt nichts. Die waren schon immer hier und werden wohl auch immer hier bleiben, schätze ich. Wie ich schon sagte, nicht mein Land und nicht meine Angelegenheit.« Er wandte sich halb ab.
    »Tut mir Leid, aber ich kann Ihnen nicht weiterhelfen.« Er wollte gehen, doch Wynne gab sich nicht so leicht geschlagen.
    »Uns ist aufgefallen, dass irgendjemand vor kurzem ein großes Feuer neben dem Steinmonument abgebrannt hat.« Er drehte sich nicht zu ihnen um, sondern trottete störrisch in Richtung des Traktors und seiner Arbeit weiter. Er beugte sich über den Motor und grunzte:
    »Das haben die Bullen auch gesagt. Sie waren vorhin hier.«
    »Wissen Sie, wer das Feuer abgebrannt hat? Es war sehr gefährlich, so etwas zu tun.«
    »Keine Ahnung, wer das war. Das hab ich den Bullen auch schon erzählt.« Es gab ein metallisches Geräusch, und der Schraubenzieher fiel in den Motorraum. Er stieß einen Fluch aus.
    »Aber Sie müssen das Feuer von hier aus

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