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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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empfinde sie als eine angenehme, freundliche Person. Sie ist ganz sicher eine intelligente Frau. Ich würde nicht sagen, dass sie verrückt ist. Exzentrisch, ja, vielleicht. Aber ganz bestimmt nicht verrückt. Andererseits, wo zieht man die Grenze? Die Welt ist voll von merkwürdigen Religionen und mehr oder weniger geheimen Gesellschaften. Manche Leute glauben immer noch, dass die Erde eine Scheibe ist oder dass wir in grauer Vorzeit von raumfahrenden Wesen besucht wurden oder dass die Welt irgendwann an einem bestimmten Datum untergeht, alle möglichen und unmöglichen Theorien habe ich bereits gehört! Wir tolerieren sie. Was auch immer es sein mag, woran Sadie glaubt, es ist ein sehr, sehr alter Glaube. Sie hat ihn gewiss nicht erfunden. Auf der anderen Seite beschleicht mich immer und immer wieder das eigenartige Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig sein kann.« Wynne blickte Meredith ein wenig verlegen an.
    »Man sollte wirklich meinen, dass ich eine erfahrene, weltoffene Person bin, die sich nicht so schnell durch Aberglauben ins Bockshorn jagen lässt, nicht wahr? Angesichts all meiner Jahre bei der Presse. Aber man stolpert von Zeit zu Zeit über verschiedene Dinge, die sich nicht so einfach erklären lassen.«
    »Was nicht heißen muss, dass es keine natürliche Erklärung für sie gibt«, machte Meredith deutlich.
    »Was halten Sie davon, wenn wir beide die Steine draußen besichtigen? Alan ist beim Doktor und bei dem örtlichen Bauunternehmer, und wir sehen uns erst zum Mittagessen wieder.« Vor Merediths Augen streifte Wynne Carter zwanzig Jahre Lebensalter ab und wurde wieder zu jener Zeitungsreporterin, die sie im Grunde ihres Herzens niemals aufgehört hatte zu sein. In ihrem Gesicht leuchtete Begeisterung.
    »Was für eine wundervolle Idee!«, rief sie aus.
    »Wir müssen sofort los, sonst wird die Spur zu kalt. Wir brauchen einen Reiseführer. Warten Sie, ich hab bestimmt irgendwo einen rumstehen.«
    »Wozu brauchen wir denn so etwas?«, fragte Meredith verblüfft.
    »Raison d’ être, meine Liebe, ganz einfach. Wir müssen doch einen Vorwand haben, damit unser Herumschnüffeln nicht so auffällt. Wir sind Touristinnen – oder wenigstens Sie sind eine, und ich zeige Ihnen ein wenig die Gegend.« Die Anthropophagen und Männer, deren Köpfe zwischen den Schultern sitzen … William Shakespeare

    KAPITEL 13
    Es war eine ganz andere Sache, am helllichten Morgen zu der prähistorischen Stelle zu fahren, als sie in der Dämmerung oder gar im Verlauf der Nacht zu besuchen. Sie hatten Wynnes Wagen genommen, und obwohl er bereits älter war und bei jedem Gangwechsel ein grauenhaftes Kratzen aus dem Getriebe kam, fuhr Wynne äußerst sportlich. So sportlich, dass Meredith froh war, als sie endlich die Haltebucht an der einsamen Landstraße erreicht hatten und Wynne den Motor abstellte.

    »Da wären wir!«, sagte Wynne strahlend und stieg aus. Sie hatte den Reiseführer und Merediths Generalstabskarte in der Hand. Meredith hatte Mühe, mit Wynnes Tempo Schritt zu halten, während sie der älteren Frau die Böschung hinauf und über die Steinmauer mit der Zaunleiter folgte.

    »Und Sie sind absolut sicher«, fragte Wynne, während sie zielstrebig den Steinen entgegeneilte, »Sie sind absolut sicher, dass Sie gestern Abend keine geparkten Autos gesehen haben?«
    »Absolut. Ich weiß, es war dunkel, aber Alan und ich haben extra darauf geachtet.«

    »Aber sie hatten Wagen. Sie müssen mit ihren Wagen hergekommen sein«, sagte Wynne fest überzeugt.
    »Und das bedeutet, dass sie irgendwo einen sicher versteckten Parkplatz haben, der nicht so leicht zu finden ist. Wir müssen nach einem Komplizen Ausschau halten, Meredith, der hier irgendwo wohnt.«

    »Aber hier wohnt niemand in der Nähe, Wynne.«
    »Die Karte, meine Liebe, die Karte!« Wynne breitete die Generalstabskarte aus. Der Wind zerrte an dem dünnen Papier, und es bäumte sich in ihrer Hand auf und knisterte. Doch Wynne ließ sich nicht beeindrucken.
    »Wir befinden uns jetzt hier, und dort liegt die Lower Edge Farm. Nur vierhundert Meter entfernt. Von dort aus könnten sie ganz leicht über die Felder laufen.« Es schien weit hergeholt, doch Meredith wollte Wynnes Begeisterung nicht vorzeitig dämpfen. Sie blickte sich um. Selbst jetzt, am helllichten Tag und trotz der Schafe auf dem Feld, war es sehr einsam hier. Die beiden Steine wirkten trostlos und beunruhigend.
    »Wo war dieses Feuer?«, fragte Wynne. Sie fanden den schwarz verbrannten

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