Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
komm, Blair.« Nate setzte sich auf die Bettkante
und massierte ihr die Füße. »Cyrus ist doch ganz okay. Da gibt es echt
Schlimmere. Stell dir mal vor, sie würde einen Vollarsch heiraten.«
    »Cyrus ist ein
Vollarsch«, schnappte Blair. »Und ich hasse ihn.« Plötzlich wünschte sie sich,
Nate würde gehen und sie mit ihrem Unglück allein lassen. Er verstand sie
nicht. Niemand verstand sie.
    Nate streckte sich neben ihr aus und streichelte ihr
übers Haar.
    »Bin ich ein
Vollarsch?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Hasst du mich?«
    »Nein«, sagte Blair dumpf in die Bettdecke hinein.
    »Na komm.« Nate zupfte sie am Ärmel.
    Er zog sie an sich und schob seine Hände unter ihr
Sweat- shirt. Vielleicht konnten sie da weitermachen, wo sie vorhin aufgehört
hatten. Er hauchte Küsse auf ihren Hals.
    Blair machte die Augen zu und versuchte, sich zu
entspannen. Sie war bereit. Sie konnte es tun. Sie konnte hier und jetzt mit
Nate schlafen und Millionen multipler Orgasmen haben, obwohl ihre Mutter und
Cyrus direkt nebenan hockten. Gar kein Problem.
    Leider eben doch. Blair hatte sich ihr erstes Mal als
einen Akt der Vollkommenheit vorgestellt und das hier war weit davon entfernt.
Wahrscheinlich wälzten sich Cyrus und ihre Mutter gerade knutschend nebenan im
Waldorf sehen Ehebett. Schon beim Gedanken daran juckte es sie am ganzen
Körper, als würden Legionen von Läusen darauf herumkrabbeln.
    Irgendwas lief falsch. Alles lief falsch. Ihr Leben
war ein einziger Katastrophenfilm.
    Blair machte sich von Nate los und drückte ihr Gesicht
in ein Kissen. »Tut mir Leid«, sagte sie. Dabei tat es ihr gar nicht besonders
Leid. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um sich der Fleischeslust
hinzugeben. Sie fühlte sich wie Jeanne dArc in der Originalverfilmung mit
Ingrid Bergman - wie eine schöne, unnahbare Märtyrerin.
    Nate streichelte ihr in der Hoffnung, sie umzustimmen,
weiter über den Kopf und massierte sanft ihren Rücken. Aber Blair presste
trotzig das Gesicht ins Kissen. Nate seufzte. Hatte sie je wirklich vorgehabt,
mit ihm zu schlafen?
    Irgendwann hörte er auf, sie zu streicheln, und stand
auf. Es war spät, er wurde müde, und er begann, sich zu langweilen.
    »Dann geh ich mal nach Hause«, sagte er.
    Blair tat, als hätte sie ihn nicht gehört. Sie war zu
sehr mit ihrer persönlichen Tragödie beschäftigt.
    »Ruf mich an«, sagte Nate.
    Und ging.

 
    s vertraut
auf ihr glück
     
    »Serena?«, riss die Stimme von Mrs van der Woodsen
ihre Tochter am Samstagmorgen aus dem Schlaf. »Darf ich reinkommen?«
    Serena fuhr im Bett auf. »Was denn?« Sie hatte sich
noch immer nicht ganz daran gewöhnt, wieder zu Hause bei ihren Eltern zu
wohnen. Irgendwie nervig.
    Die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet. »Ich muss
dir was erzählen«, sagte ihre Mutter.
    Eigentlich fand es Serena nicht schlimm, dass ihre
Mutter sie geweckt hatte, bloß sollte sie sich nicht einbilden, nach Lust und
Laune unangemeldet in ihr Zimmer platzen zu können.
    »Gut, komm rein«, brummte sie, was gereizter klang,
als sie tatsächlich war.
    Mrs van der Woodsen trat ins Zimmer und setzte sich
ans Fußende von Serenas Bett. Sie trug einen nachtblauen, seidenen
Morgenmantel von Oscar de la Renta und farblich passende Seidenpantoletten.
Das gewellte Haar mit den blonden Strähnchen hatte sie zu einem lockeren Knoten
aufgesteckt, und weil sie schon seit Jahrzehnten die Gesichtscreme von La
    Mer benutzte, schimmerte ihr blasser Teint seidenmatt.
Sie duftete dezent nach Chanel No. 5.
    Serena zog unter der Decke die Knie bis zum Kinn hoch.
»Also, was gibt's?«
    »Eben hat Eleanor Waldorf angerufen«, sagte ihre
Mutter. »Und jetzt rate mal, was sie mir erzählt hat?«
    Serena quittierte den Versuch ihrer Mutter, künstlich
Spannung zu erzeugen, mit gelangweiltem Augenrollen. »Sag schon, was?«
    »Sie heiratet.«
    »Wie, diesen Cyrus etwa?«
    »Ja, natürlich. Wen denn sonst?« Ihre Mutter wischte
imaginäre Brotkrümel von ihrem Morgenmantel.
    »Was weiß ich«, sagte Serena. Wie Blair die
Ankündigung wohl aufgenommen hatte? Wahrscheinlich eher nicht so gut. Obwohl
Blair in letzter Zeit nicht gerade nett zu ihr gewesen war, empfand Serena
Mitleid.
    »Und zwar einfach so.« Mrs van der Woodsen schnipste mit den Fingern ihrer beringten rechten Hand.
»Sehr ungewöhnlich.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Serena.
    »Na, sie verlieren keine Zeit«, flüsterte ihre Mutter
mit hochgezogenen Augenbrauen, um zu unterstreichen, wie ungewöhnlich sie

Weitere Kostenlose Bücher