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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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das fand. »Die Hochzeit ist schon Samstag nach
Thanksgiving. Und du sollst Brautjungfer werden. Aber das wird dir Blair sicher
alles noch ganz genau erzählen. Sie ist ja Ehrenbrautjungfer.«
    Mrs van der Woodsen stand auf, ging zu Serenas Kommode
und begann, die Flakons mit den exklusiven Parfüms von Creed, die
Tiffany-Schmuckschächtelchen und die Tuben mit Pflegeprodukten von Stila, die
darauf herumstanden, zu ordnen.
    »Lass das doch, Mom!« Serena schloss gequält die
Augen.
    Samstag nach Thanksgiving. Das war schon in drei
Wochen.
    Und zwar - sie rechnete schnell nach - exakt an Blairs
Geburtstag. Die Arme. Ihr Geburtstag war ihr immer sehr wichtig. Es war ihr Ehrentag. Tja, dieses Jahr wohl nicht.
    Und sie sollte zusammen mit ihr Brautjungfer spielen?
Na, das konnte ja was werden. Ob Blair sie wohl zwingen würde, ein viel zu
enges Kleid anzuziehen oder am Arm von Chuck Bass, dem widerlichen
Schleimbeutel aus ihrer alten Clique, durch die Kirche zu schreiten? Würde sie
ihren Champagner mit LSD versetzen? Das konnte nicht gut gehen. Niemals.
    Mrs van der Woodsen setzte sich wieder auf die
Bettkante und strich Serena übers Haar. »Was hast du denn, Liebling?«, fragte
sie besorgt. »Ich dachte, du würdest dich freuen, Brautjungfer zu werden.«
    Serena schlug die Augen wieder auf. »Ach, nichts. Ich
hab bloß Kopfschmerzen.« Sie seufzte und zog die Decke höher. »Ich glaub, ich
bleib einfach noch ein bisschen liegen und schau fern, okay?«
    Ihre Mutter erhob sich und tätschelte ihr den Fuß.
»Ist recht. Ich lasse dir von Deidre Kaffee und Orangensaft bringen. Ich
glaube, Croissants hat sie auch besorgt.«
    »Danke, Mom.«
    Ihre Mutter ging zur Tür. Dann blieb sie noch einmal
stehen und drehte sich mit einem strahlenden Lächeln zu Serena um. »Der
Herbst ist eine wunderbare Jahreszeit zum Heiraten. Das wird sicher schön.«
    »Ja.« Serena schüttelte ihr Kissen auf. »Sehr schön.«
    Als ihre Mutter weg war, drehte sich Serena zum
Fenster und starrte lange hinaus. In den nacktbraunen Ästen der Bäume, die den
Dachgarten des Museums gegenüber säumten, hüpften Vögel. Serena griff
entschlossen zum Telefon und drückte die Kurzwahltaste mit der Nummer ihres Bruders.
Ihre Notfallnummer. Mit der anderen Hand tastete sie nach der Fernbedienung und
machte den Fernseher an. Auf Nickelodeon lief »SpongeBob Schwammkopf«. Sie
schaute hin, ohne wirklich etwas zu sehen, und lauschte in den Hörer. Es
klingelte dreimal, viermal.
    Beim sechsten Klingeln meldete sich Erik. »Hallo?«
    »Hey«, sagte Serena. »Wieso bist du schon auf?«
    »Bin ich gar nicht.« Erik hustete rasselnd. »O Mann.«
    Serena grinste. »Tut mir Leid. Lange Nacht gehabt?«
    Erik stöhnte nur.
    »Ich ruf an, weil ich gerade erfahren hab, dass Blairs
Mutter diesen Cyrus heiraten will. Dabei kennen sie sich noch gar nicht so
lang. Naja, aber das ist ihre Sache. Jedenfalls soll ich Brautjungfer spielen
und Blair ist natürlich Ehrenbrautjungfer und will mir bestimmt... ich weiß
auch nicht genau. Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass es scheiße
wird.«
    Sie wartete. »Hm, wahrscheinlich bist du zu verkatert,
um darüber zu reden?«, sagte sie schließlich, als von Erik keine Reaktion kam.
    »Irgendwie schon«, brummte Erik.
    »Okay. Dann ruf ich ein andermal wieder an«, sagte
Serena enttäuscht. »Ach, übrigens, ich hab dran gedacht, mir in nächster Zeit
mal eure Uni anzuschauen. Vielleicht nächstes Wochenende.«
    »Klar, mach das.« Erik gähnte.
    »Okay. Bis dann.« Serena legte auf.
    Sie wälzte sich unter der Decke hervor, stand auf und
schlurfte ins Bad, wo sie sich im Spiegel betrachtete. Ihre grauen Boxershorts
waren am Po ausgebeult, und das Mr- Bubble-T-Shirt, das sie gestern aus
Versehen verkehrt herum angezogen hatte, war über eine Schulter gerutscht. Ihre
glatten blonden Haare pappten platt am Hinterkopf und quer über einer Backe
klebte angetrocknet ein dünner weißer Spuckefaden.
    Natürlich sah sie trotzdem umwerfend aus.
    »Na, du Fettkuh«, begrüßte Serena ihr Spiegelbild. Sie
griff nach der Zahnbürste, begann, langsam ihre Zähne zu schrubben, und dachte
über Erik nach. Obwohl er partymäßig viel krasser unterwegs war als sie, war
er nicht vom Internat geflogen und studierte jetzt an der Brown University.
Erik war der brave Sohn, Serena die böse Tochter. Echt gemein.
    Zwischen ihren Augenbrauen entstanden zwei steile Falten,
während sie energisch ihre Backenzähne bearbeitete.
    Sie war aus dem Internat

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