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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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geschmissen worden, ihre
Noten waren höchst mittelmäßig, und das einzige außerschulische Projekt, das
sie vorweisen konnte, war dieses grenzwertige Video, das sie für den
Kurzfilmwettbewerb der Constance-Billard-Schule gedreht hatte. Aber sie würde
allen beweisen, dass sie mehr drauf hatte, als man ihr zutraute. Ha! Sie würde
auf einer der besten Unis des Landes studieren und irgendwas ganz Tolles
werden.
    Nicht dass sie nicht schon jetzt ziemlich toll gewesen
wäre. Serena war das Mädchen, das niemand je wieder vergaß. Das Mädchen, das
alle hassten, weil jeder es liebte. Sie hatte es nicht nötig, ihr Image
aufzupolieren. Sie glänzte von Natur aus, und zwar mehr als alle anderen
zusammen.
    Sie spuckte den Zahnpastaschaum ins Waschbecken.
    Sie würde nächstes Wochenende auf jeden Fall zur Brown
University fahren. Ihre Chancen, aufgenommen zu werden, standen nicht gut. Aber
vielleicht hatte sie ja Glück. Wie fast immer.

 
    einsam
& zweisam
- westside storys
    »Du Witzfigur!«, flüsterte Jenny
Humphrey ihrem Spiegelbild zu.
    Sie stand
seitlich vor dem Spiegel, hielt die Luft an und versuchte, ihren Bauch
vorzuwölben, so weit sie es konnte. Zwecklos. Er kam nicht an ihre Brüste
heran, die für eine Neuntklässlerin geradezu gigantische Dimensionen hatten.
Ihretwegen stand ihr knielanges rosa Nachthemd wie eine Stoffpyramide von ihrem
Körper ab und verhüllte den vorgewölbten Bauch und den größten Teil ihrer
kurzen Beine völlig. Im Gegensatz zu Serena van der Woodsen, die auf Jennys
Schule ging und von ihr wie ein Idol verehrt wurde, war sie nicht in die Höhe,
sondern in die Breite gewachsen. Die
gewaltigen Brüste verbauten ihr buchstäblich jede Chance, jemals auch nur im
Entferntesten so cool auszusehen wie Serena. Ihr Busen war die größte Bürde
ihres jungen Lebens.
    Jenny atmete aus
und zog sich das Nachthemd über den Kopf, um das neue schwarze Schlauchtop
anzuprobieren, das sie sich gestern nach der Schule bei Urban Outfitters
gegönnt hatte. Sie zerrte sich das enge Teil über Schultern und Busen und
betrachtete sich dann. Ihre zwei Monsterbrüste lagen als einzelner gequetschter
Klumpen quer über ihrem Oberkörper. Sie sah total verwachsen aus.
    Jenny strich sich die störrischen braunen Locken aus
dem Gesicht und wandte sich angewidert von ihrem Spiegelbild ab. Sie schlüpfte
schnell in ein paar schlabberige Jogginghosen mit dem Emblem der Constance-Billard-Schule
und ging in die Küche, um sich einen Tee zu machen. Im selben Moment kam auch
ihr älterer Bruder Dan aus seinem Zimmer. Normalerweise sah er morgens mit
wirren Zottelhaaren und blutunterlaufenen Augen wie ein Zombie aus, aber heute
waren seine Augen groß und klar, als wäre er die ganze Nacht aufgeblieben und
hätte Kaffee getrunken.
    »Und?«, fragte Jenny erwartungsvoll, als sie sich
hinter ihm in die Küche schob.
    Sie sah zu, wie Dan Instantkaffee in einen Becher
löffelte und heißes Wasser aus dem Hahn drüberlaufen ließ. In Sachen Kaffee war
er eher anspruchslos. Er blieb am Spülbecken stehen, rührte wortlos in seinem
Becher und blickte versonnen auf den braunen Schaumstrudel, der auf der
Oberfläche kreiselte.
    »Ich weiß doch, dass du gestern mit Serena weg warst.«
Jenny verschränkte ungeduldig die Arme vor der Brust. »Erzähl schon. Wie
war's? Toll, oder was? Was hatte sie an? Wo wart ihr? Was hat sie gesagt?«
    Dan trank in aller Gemütsruhe einen Schluck Kaffee.
Jenny regte sich immer so schön auf, wenn es um Serena ging. Es machte ihm
Spaß, sie ein bisschen zu reizen.
    »Jetzt sag schon. Was habt ihr gemacht?«, drängte
Jenny.
    Dan zuckte die Achseln. »Eis gegessen.«
    Jenny stemmte die Hände in die Hüften. »Wow. Das muss
ja ein heißes Date gewesen sein.«
    Dan lächelte nur. Er würde Jenny mit keinem Wort etwas
von dem preisgeben, was gestern Abend passiert war, und wenn sie vor Neugier
platzte. Dazu war es viel zu kostbar - besonders der Kuss. Den Dan übrigens
gerade in einem Gedicht mit dem Titel »honigsüße« verewigt hatte, um sich für
alle Zeiten daran laben zu können.
    »Und dann? Was habt ihr noch gemacht? Was hat sie erzählt?«
Jenny ließ nicht locker.
    Dan hielt den Becher unter den Hahn und füllte heißes
Wasser nach. »Ich wüsste nicht, was...«, sagte er, als er vom Klingeln des
Telefons unterbrochen wurde.
    Dan und Jenny hechteten zeitgleich los. Dan war
schneller.
    »Hey, Dan. Ich bin's, Serena.«
    Dan drückte den Hörer ans Ohr, schlenderte aus der
Küche und setzte

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