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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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diesem Moment versehentlich
den Ellbogen in die Rippen. Blair zuckte zusammen und rollte von ihm herunter.
»Au!« Sie war selbst erstaunt, wie erschrocken das klang, aber sie hatte
tatsächlich ein bisschen Angst bekommen. Cary Grant hatte Audrey Hepburn nie
den Ellbogen in die Rippen gerammt, auch nicht aus Versehen. Er hatte sie immer
wie eine Porzellanpuppe behandelt.
    »Tut mir Leid«, murmelte Nate. »Da.« Er griff nach
einem Kissen und schob es ihr unter den Kopf, damit sie bequem lag. Blair
fächerte ihre langen Haare malerisch um ihr Gesicht auf. Dann stützte sie sich
auf die Ellbogen und biss Nate in die Schulter. Ihre Zähne hinterließen ein
weißes »O« auf seiner Haut.
    »Zur Strafe, weil du mir wehgetan hast«, sagte sie mit
kokettem Augenaufschlag.
    »Ich versprech dir, dass ich ganz vorsichtig bin«,
sagte Nate sehr ernsthaft. Sie spürte, wie seine Hand über ihre Hüfte und dann
den Schenkel hinabglitt.
    Blair holte tief Luft und versuchte loszulassen. Das
alles war überhaupt nicht so, wie sie es aus ihren alten Hollywoodfilmen
kannte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es so... realistisch sein würde und vor allem nicht so
peinlich.
    Okay, dass im wahren Leben nichts so schön aussah wie
im
    Film, wusste sie, aber es hätte sich doch wenigstens
schön anfühlen können.
    Nate begann, Blair sanft zu küssen, sie legte ihm eine
Hand in den Nacken und atmete den vertrauten Nate-Geruch ein. Mutig tastete sie
sich dann mit der anderen Hand in tiefere Regionen und versuchte, seinen Gürtel
aufzumachen.
    »Irgendwas hat sich verhakt.« Sie zerrte frustriert an
der Metallschnalle. Sie wurde rot und schämte sich dafür. Sie hatte sich noch
nie im Leben so linkisch gefühlt.
    »Lass mich das machen«, murmelte Nate. Während er
eilig den Gürtel löste, wanderte Blairs Blick durchs Zimmer und blieb an dem
alten Ölbild hängen, das ihre Großmutter als kleines Mädchen zeigte, einen Korb
mit Rosenblüten in der Hand. Sie fühlte sich plötzlich furchtbar nackt.
    Sie sah zu, wie Nate seine Hose herunterzog und mit
den Füßen abstreifte. Seine rot-weiß-karierten Boxershorts stülpten sich vorne
zeltartig vor.
    Blair hielt den Atem an.
    Ein Schlüssel drehte sich in der Haustür, die gleich
darauf krachend ins Schloss fiel.
    »Hu-hu? Jemand zu Hause?«
    Blairs Mutter.
    Blair und Nate erstarrten. Mrs Waldorf war eigentlich
mit ihrem neuen Freund Cyrus in die Oper gegangen. Sie hatten sie viel, viel
später zurückerwartet.
    »Blair, mein Engel? Bist du da? Cyrus und ich müssen
dir unbedingt was erzählen!«
    »Blai-hair«, hallte Cyrus' Trompetenstimme von den Wänden.
    Blair stieß Nate von sich, griff nach der Bettdecke
und zog sie sich bis zum Hals.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, flüsterte Nate. Er
schob eine Hand unter die Decke und legte sie Blair auf den Bauch.
    Ganz falsch. Man legt einem Mädchen niemals die Hand auf den Bauch, es sei denn,
sie hätte ausdrücklich darum gebeten. Mädchen fühlen sich sonst fett.
    Blair zuckte zusammen, rollte sich zur Seite und
machte Anstalten, aus dem Bett zu steigen.
    »Blair?«, erklang Mrs Waldorfs Stimme direkt vor der
Tür. »Kann ich einen Augenblick reinkommen? Es ist wichtig.«
    Hey, hey - langsam.
    »Moment!« Blair war mit einem Satz beim Schrank und
zerrte eine Jogginghose heraus. »Zieh dich an«, zischte sie Nate zu. Sie
schleuderte die Manolos von den Füßen, schlüpfte in die Hose und streifte sich
das uralte Yale-Sweatshirt ihres Vaters über den Kopf. Nate sprang in seine
Jeans und machte den Gürtel zu.
    Sex-Versuch Nr. 2: Fehlgeschlagen.
    »Bist du so weit?«, flüsterte Blair.
    Nate nickte stumm. Enttäuscht.
    Als Blair die Zimmertür öffnete, wartete ihre Mutter
im Gang. Eleanor Waldorf strahlte ihre Tochter an, ihre Wangen glühten vor
Aufregung und vom Rotwein.
    Sie hielt die linke Hand in die Höhe. »Fällt dir was
auf?«, fragte sie und wackelte mit den Fingern. Am Ringfinger funkelte ein
monströser, goldgefasster Brillantring. Er sah aus wie ein Verlobungsring - nur
viermal größer als üblich. Also hochgradig lächerlich.
    Blair stand wie angewurzelt im Türrahmen und starrte
auf die Hand ihrer Mutter. Am Ohr spürte sie den warmen Hauch von Nates Atem,
der hinter ihr stand. Keiner sagte etwas.
    »Stell dir vor!«, jubelte Blairs Mutter. »Cyrus hat
mich gebeten, seine Frau zu werden!«
    Blair sah sie fassungslos an.
    Cyrus Rose bekam eine Glatze und hatte einen kleinen,
stacheligen Schnäuzer. Er trug einen

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