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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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vom
Brautpaar ab.
    Na gut. Blair beschloss, ausnahmsweise mal optimistisch zu sein.
    Womöglich hatte sie sich geirrt und zwischen den beiden lief wirklich
nichts mehr. Nate freute sich anscheinend genauso auf die bevorstehende Nacht
wie sie. Man sah es ihm richtig an. Er strahlte puren Sex aus.
    Genau
wie sie selbst.
    Ihr Chloe-Kleid schmiegte sich wie ein Ganzkörperkondom um ihre
verführerischen Formen und sie trug absolut nichts darunter - außer
halterlosen, spitzenbesetzten Strümpfen.
    Ach
ja, und ihren Manolos.
    Blair war bereit. Sie war eine liliengeschmückte Sexmaschine.
    Eben.
Und wieso schaute Nate sie dann nicht an?
    Nate heuchelte Interesse für die Trauung, um
Blickkontakt mit Blair zu vermeiden. Ihm war nicht entgangen, wie unglaublich
gut sie aussah, aber das bereitete ihm in Hinblick auf das, was er nachher mit
ihr klären musste, eher Sorgen. In seiner Hosentasche steckte Jennifers
Lieblings-Kalligraphiestift. Sie hatte ihn ihm nach Maine mitgegeben, damit er
über Thanksgiving an sie dachte. Natürlich hatte er Jennifer schlecht zur
Hochzeit der Mutter seiner Freundin mitbringen können, weil sie ihn aber
unbedingt in seinem Smoking sehen wollte, hatte er ihr versprochen, sich später
mit ihr an der Hotelbar zu treffen. Er hatte ihr außerdem versprechen müssen,
vor der Trauung nichts zu rauchen, was er jetzt bitter bereute. Er würde sich
nachher stocknüchtern mit Blair auseinander setzen müssen. Nate steckte eine
Hand in die Tasche und umklammerte den Stift. Schon der bloße Gedanke daran
machte ihn nervös.
    Auch Serena war unruhig,
obwohl sie äußerlich gelassen wirkte. Wenn sie professionell geschminkt und
frisiert war, sah sie immer beinahe unwirklich aus. Ihr goldenes Haar glänzte,
ihre Haut schimmerte, ihre Wangen glühten, und das braune Chloe-Kleid
umschmeichelte ihren Körper und betonte ihre schmalen Hüften, den eleganten
Bogen ihres Rückens und ihre langen Beine.
    In ihr sah es anders aus.
    Dan machte ihr Sorgen. Er
zickte ein bisschen rum.
    Vor der Trauung hatte sie
keine Zeit mehr gehabt, sich mit ihm zu treffen, hatte gestern aber mit ihm
telefoniert. Mehr oder weniger. Sie hatte geredet, er hatte gebrummt und sich
dann mit »Bis morgen« verabschiedet. Irgendetwas stimmte nicht. Ganz klar. Nur
was?
    Und auch um Blair machte sie
sich Sorgen, obwohl die sie den ganzen Tag ignoriert hatte. Blair stand neben
ihr und Serena konnte ihre Anspannung fast körperlich spüren - als wäre sie
statisch aufgeladen.
    Ihr Bruder Erik zwinkerte ihr
von gegenüber zu. Er war das männliche Gegenstück zu Serena - ein junger Prinz
im Smoking: groß, mit goldblonden Haaren, blauen Augen, Sommersprossen auf der
Nase und kleinen Grübchen. Serena hatte ihm erzählt, wie übel ihr
Auswahlgespräch an der Brown gelaufen war, was Erik - wie vorauszusehen - mit
zwei Wörtern kommentiert hatte: »Scheiß drauf.«
    Serena hatte schon
hilfreichere Ratschläge bekommen, aber sie akzeptierte Eriks unbekümmerte
Lebensphilosophie- für ihn funktionierte sie. Außerdem überlegte sie inzwischen,
ob sie nicht wirklich auf die Brown scheißen und an einer anderen Uni Kunst
studieren sollte.
    Sie suchte unter den Gästen
nach Dan, konnte seine braunen Locken im Meer der Hutkreationen und
hochtoupierten Frisuren aber nirgends ausmachen. War er womöglich gar nicht
gekommen?
    Dan, dessen Hände schweißnass
waren, sank auf seiner Bank in einer der hinteren Reihen immer mehr in sich
zusammen und bemühte sich, den widerlichen Tratsch, der um ihn herum zischelnd
und flüsternd ausgetauscht wurde, nicht zu beachten.
    »Das Ganze ist sogar noch stilloser, als ich befürchtet hatte«, hörte
er eine Frau sagen.
    »Also bei aller Liebe, was hat
sie sich bei diesem Kleid nur gedacht?«, entsetzte sich ihre Nachbarin.
    »Schau dir ihn an!«, sagte die erste kühl.
    »Und die Kleider der Brautjungfern - geradezu pornografisch!«
    Dan hatte keine Ahnung, wovon
diese Frauen sprachen. Er fand, dass alle, die sich um den Altar versammelt
hatten, extrem elegant aussahen, besonders Serena. Dan hatte auch versucht,
sich so schick wie möglich zu machen, aber seine abgelatschten, schwarzen
Halbschuhe passten nicht zur Hose, und sein Hemd war ziemlich zerknittert. Er
hatte sich noch nie im Leben so fehl am Platz gefühlt.
    Aber sie hatte gewollt, dass
er kam, also war er gekommen. Das Lamm war zur Schlachtbank getrottet.
    »Und jetzt dürfen Sie die
Braut küssen«, bestimmte der Pfarrer.
    Cyrus legte Eleanor die Hände
um

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