Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt
Kopf
abstanden. Er hätte auch ein Rockstar bei der Grammy-Verleihung sein können.
Und sogar Tyler sah ausnahmsweise wie ein richtiger kleiner Gentleman aus, mit
gescheiteltem Haar und einer perfekt gebundenen Fliege. Blair musste zugeben,
dass die beiden zum Anbeißen aussahen.
»Wow«, sagte Aaron. »Tolles
Kleid!«
Tyler nickte zustimmend. »Du
siehst echt scharf aus, Blair«, sagte er feierlich.
Obwohl Blair sich freute,
fragte sie besorgt: »Findet ihr nicht, dass ich darin ein bisschen dick
aussehe?«
Blair konnte wirklich aus
allem ein Drama machen.
Aaron schüttelte den Kopf.
»Gib's auf, Blair«, sagte er. »Du weißt genau, wie sexy du aussiehst.«
Blair zog eine Grimasse. »Im
Ernst?«
»Na klar.« Aaron nickte.
»Mookie findet das auch. Er hat's mir gesagt. Ich musste ihn zu Hause lassen,
aber ich weiß, dass er dir sofort ans Bein springen würde, wenn er dich in dem
Kleid sehen würde.«
»Igitt, hör auf.« Blair
streckte die Zunge raus, obwohl sie innerlich natürlich entzückt war.
Sie drehte sich zu Kati,
Isabel und Serena um. »Also los! Bringen wir diese beschissene Hochzeit hinter
uns.«
Als die Mädchen den Raum
verließen, warf Blair einen letzten Blick auf das riesige französische Bett.
Okay, die nächsten paar Stunden würden die Hölle auf Erden werden, und sie
wusste auch nicht, auf welcher Uni sie nächstes Jahr landen würde. Aber heute
war ihr Geburtstag und sie würde sich von Nate entjungfern lassen - und zwar in
diesem Bett.
»Willst du, Cyrus Solomon
Rose, die hier anwesende Eleanor Wheaton Waldorf zu deiner rechtmäßig
angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten
Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?«, fragte der ökumenische Pfarrer den
vor dem Altar der kleinen United Nations Cha- pel stehenden Bräutigam.
»Ja, ich will.«
»Und willst du, Eleanor Wheaton Waldorf, den hier anwesenden Cyrus
Solomon Rose zu deinem dir rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben
und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?«
»O ja, das will ich.«
Misty Bass rutschte
unbehaglich auf der harten Holzbank hin und her. »Wieso hatten sie es
eigentlich so furchtbar eilig?«, flüsterte sie ihrer Freundin Titi Coates zu.
Titi beugte sich vor und sah
sie durch den kurzen blauen Schleier an ihrem mit prächtigen Pfauenfedern
besetzten Hut bedeutungsvoll an. »Anscheinend ging ihr langsam aber sicher das
Geld aus«, wisperte sie. »Mit der Heirat hat sie sich saniert.«
Mrs Archibald, die
unfreiwillig alles mitbekommen hatte, konnte nicht widerstehen: »Ich habe
gehört, sie hätte sich in sein Sommerhaus in den Hamptons verliebt.« Sie rückte
ein Stück an Titi und Misty heran, um ihnen ins Ohr zu raunen: »Sie war
versessen darauf, aber er war partout nicht dazu zu bewegen, es zu verkaufen.
Also musste sie sich etwas anderes ausdenken, um es in die Finger zu bekommen.«
»Wie lange das wohl gut
geht?«, fragte Misty zweifelnd.
Titi lächelte boshaft. »Wie
lange würdest du es denn mit ihm aushalten?«
Die drei Freundinnen
betrachteten Cyrus Rose, der in seinem grau gestreiften Cutaway mit
cremefarbenem Hemd und passender Krawatte und Weste ausgesprochen rosig aussah.
Er hatte eine goldene Taschenuhr in der Weste stecken und trug Gamaschen.
Gamaschen? Was glaubte er, wo er hier
war? Auf einem Kostümfest?
Eleanor strahlte selig in
ihrem albernen zuckerwatterosa gefärbten Prinzessinnenkleid. In ihren blauen
Augen standen Tränen des Glücks und glitzerten mit den ererbten Juwelen an
Hals, Handgelenken und Ohren um die Wette.
Aber die Brautjungfern sahen
bezaubernd aus.
Blair drückte ihr Bouquet aus
weißen Lilien an die Brust und versuchte, die Trauungszeremonie auszublenden,
indem sie ihren Blick starr auf Nate richtete.
Vor ein paar Tagen hatte er
ihr endlich eine Mail geschickt, in der er sich indirekt dafür entschuldigte,
dass sie sich so lange nicht gesehen hatten. Er habe mit seiner Familie über
Thanksgiving nach Maine fahren müssen. Blair hatte sofort zurückgeschrieben,
wie aufgeregt sie wegen heute Nacht sei. Nate hatte darauf nicht mehr
geantwortet. Blair hatte sich damit trösten müssen, dass alles gut werden
würde, wenn sie sich endlich wieder sahen.
Falls die blöde Schlampe
Serena nicht dazwischenfunkte.
Blair belauerte Nate, um ihn
dabei zu ertappen, wie er Serena lüstern ansah, aber sein Blick aus den im
Kerzenlicht leuchtenden grünen Augen schweifte nicht ein einziges Mal
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