Ihre Beiden Väter
sich um und liebkoste Jaimes Nacken. Das leere Zimmer wurde nun perfekt genutzt.
„Wer war das?“, fragte Jaime neugierig.
„Jemand, der unser freies Zimmer mieten wollte, wenn es noch frei wäre“, antwortete Srikkanth. „Ich hab ihm gesagt, es ist schon belegt.“ Er neigte seinen Kopf für einen Kuss. „Ich hab ihm gesagt, es ist belegt. Was ich ihm nicht erzählt habe, ist, dass ich die perfekte Lösung gefunden habe.“
„Perfekt?“, neckte Jaime.
„Absolut“, beharrte Srikkanth. „Ich habe eine Tochter, die ich liebe, einen Mitbewohner, der sie ebenso liebt wie ich und einen Mann in meinem Leben, der sich genau so um mich kümmert, wie um sie. Was ist daran nicht perfekt?“
„Nun, wenn du es so ausdrückst“, stimmte Jaime zu und lehnte sich vor, um Srikkanth noch leidenschaftlicher zu küssen. Kaum berührten sich ihre Zungen, da schrie Sophie in ihrem Zimmer los.
„Sie hat Hunger“, entschuldigte sich Srikkanth.
„Ich hol sie“, bot Jaime an. „Du hast sie den ganzen Tag.“
„Ja, aber ich muss in zwei Tagen zurück zum Arbeiten. Ich möchte die Zeit, die ich noch habe, so viel wie möglich mit ihr zusammen sein“, entgegnete Srikkanth. Er holte Sophie aus dem Zimmer und kehrte mit ihr in die Küche zurück, in der Jaime ihr Fläschchen vorbereitete.
„Weißt du schon was Neues, ob sie dich von zu Hause aus arbeiten lassen?“, fragte Jaime, als Sophie sich beruhigte.
„Sie haben heute zugestimmt, aber nur vier Tage die Woche. Montags muss ich rein“, erklärte Srikkanth. „Was ich da dann machen soll, weiß ich nicht.“
„Das ist ganz einfach“, meinte Jaime. „Ich bin der Filialleiter in meinem Laden. Ich nehme mir einfach Sonntag und Montag frei, statt Samstag und Sonntag. Dann haben wir immer noch einen Tag in der Woche zusammen frei und ich kann auf Sophie am Montag aufpassen, wenn du arbeitest.“
„Das macht dir nichts aus?“ Srikkanth war Jaime unglaublich dankbar für sein Angebot.
„Überhaupt nicht“, antwortete Jaime. „Es macht mir wirklich nichts aus, welchen Tag ich freinehme, solange wir ein wenig Zeit miteinander haben. Außerdem gibt mir das auch etwas mehr Zeit mit Sophie. Das Wichtigste ist aber, dass ich dir helfe.“
„Ich bin mir nicht sicher, womit ich dich verdient habe“, sagte Srikkanth, „aber ich bin froh, dass du hier bist. Ich kann dir unmöglich genug danken.“
Jaime beendete dieses Gespräch mit einem Kuss. An Srikkanths Dankbarkeit war er nicht interessiert, nur an seinem Herz. Srikkanth hielt Sophie zwischen ihnen. So war ein tieferer Kuss unmöglich. Doch Jaime machte es nichts aus. Sie war genauso ein Teil des Ganzen wie sie beide. Ohne sie hätte Jaime ihre selbst auferlegten Grenzen nie überschritten.
„Den Dienstplan für nächste Woche habe ich schon gemacht, aber ich schau, ob ich mit jemandem tauschen kann. Im schlechtesten Fall mach ich halt einen Tag krank. Das bin ich eh so selten“, bot Jaime an.
„Ich weiß, du willst das nicht hören, aber ich danke dir“, wiederholte Srikkanth. „Ohne dich könnte ich das alles nicht.“
„Doch, das könntest du“, beharrte Jaime. „Du würdest einfach andere Lösungen finden. Trotzdem bin ich froh, dir helfen zu können. Du weißt, wie sehr ich es genieße, Zeit mit dir und Sophie zu verbringen.“
Srikkanth war sich nicht sicher, welche dieser Aussagen ihm mehr gefiel. Was Sophie betraf, wäre er ohne Jaimes Hilfe verloren. Doch inzwischen war er auch auf Jaimes Zuneigung angewiesen. Sophie in seinen Armen zu halten begeisterte ihn auf eine Art und Weise, wie er es vorher nie gekannt hatte. Aber das Bedürfnis nach einer Partnerschaft konnte sie nicht erfüllen.
Jaime tat mehr, als er sich je hätte vorstellen können. Und alles, was sie bisher getan hatten, war küssen.
Viele Küsse. Langsame, zärtliche Küsse, heftige, leidenschaftliche Küsse. Heiße und tiefe Küsse mit viel Zunge, die scheinbar stundenlang dauerten. Sanft und süß, die, bevor sie richtig anfingen, schon vorbei waren. Srikkanth war sich nicht sicher, schon mal so geküsst worden zu sein, wie er von Jaime geküsst wurde. Und das war wahrhaft wundervoll.
Sich die Krawatte vom Hals reißend eilte er über den Bürgersteig zur Wohnung. Die Arbeit war nicht so schlimm, aber neun Stunden weg von Sophie waren achteinhalb zu viel. Wenn er darüber in Ruhe nachdachte, wusste er natürlich, dass Sophie ihn in diesen paar Stunden weder vergessen hatte noch ihn dafür hasste, dass er sie
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