Ihre Beiden Väter
noch sagen sollten. Nachdem sie gegangen war, lächelte Jaime Srikkanth an. „Ich denke, ich mag es, Teil von etwas zu sein, was sich jemand für seine Kinder wünscht.“
Zu diesem Zeitpunkt waren sie alleine an ihrem Tisch. So zögerte Srikkanth nicht, Jaime kurz zu küssen. „Ich auch. Bist du bereit, nach Hause zu fahren?“
„Noch nicht.“ Jaime schüttelte den Kopf. „Unser Abend ist noch nicht vorbei.“
Srikkanth öffnete den Mund, um nach Sophie zu fragen, doch er schob seine Bedenken beiseite. Jaime hatte Juana sicher gesagt, wie lange sie weg sein würden. Wenn sie dem zugestimmt hat, könnte er wenigstens Jaimes sorgfältige Planung für ihr Date genießen.
Jaime bezahlte und weigerte sich unnachgiebig, Srikkanth auch nur die Gesamtsumme der Rechnung zu zeigen, sondern bestand darauf, dass der Abend auf ihn ginge. „Nur, wenn du mich nächstes Mal bezahlen lässt“, gab Srikkanth nach.
„Sag mir einen Tag und eine Zeit und ich bin da“, versprach Jaime.
Srikkanth unterließ es, den kommenden Freitag vorzuschlagen, da er nicht so einfach einen Babysitter bekommen konnte wie Jaime. Er fragte sich, ob Juana wohl kommen würde, wenn er sie fragen würde statt Jaime. Bevor sie ging, musste er nach ihrer Nummer fragen, sodass er sich für die Überraschung seines Freundes irgendwann einmal revanchieren könnte.
„Du bist so in Gedanken“, neckte Jaime, als die Kellnerin mit der Rechnung, die Jaime unterschreiben musste, zurückkam.
Srikkanth schreckte auf. „Entschuldige. Ich überlege nur gerade, wie ich es logistisch anstellen kann, dich auch mal zu überraschen.“
„Babys machen alles komplizierter“, bestätigte Jaime. „Lass uns gehen. Ich will mit dir tanzen.“
Jaime fuhr sie zu dem angesagtesten Club in der Stadt. Einer, der für seine Toleranz gegenüber Paaren aller Art bekannt war. Ein paar Mal war Srikkanth dort gewesen. In letzter Zeit allerdings nicht. Er war nicht einer, der in einen Club ging, um jemanden aufzureißen. Außerdem war es schon eine Weile her, dass er einen festen Freund hatte, mit dem er ausgehen konnte. Er konnte es immer noch nicht ganz glauben, dass er jetzt einen hatte.
Auf dem Weg rein überprüfte der Türsteher ihre Ausweise, der nicht einmal blinzelte, als Jaime seinen Arm um Srikkanths Hüfte schlang. Zusammen gingen sie rein. Jaime sah sich nicht einmal nach einem Tisch für sie um. Sie waren nicht hier, um zu trinken. Er wollte tanzen. Seinen Arm fest um die Hüfte seines Freundes geschlungen, führte er ihn auf die Tanzfläche. „Tanzt du mit mir?“
Srikkanth lächelte. „Solange du mit meinen zwei linken Füßen schritthalten kannst.“
Jaime begann, sich zu der Musik, eine langsame Nummer, zu bewegen. Srikkanth entspannte sich in seinen Armen, ließ sich führen. Spielend bewegten sich ihre Körper, ihre Vertrautheit miteinander lockerte jegliche Ungeschicktheit. Nicht lange und Srikkanth vergrub seinen Kopf in Jaimes Nacken, seine Lippen glitten über weiche, honigfarbene Haut. Er genoss den Duft von Jaimes Rasierwasser und die Freiheit, mit ihm so eng zu tanzen.
Die Musik wechselte, doch Srikkanth zog sich nicht für einen schnelleren Tanz zurück. Jaime drückte ihn auch nicht weg. Er genoss ihre Nähe zu sehr, als dass er irgendetwas tun würde, um das zu stören. Wenn Srikkanth richtig tanzen wollte, würde Jaime nicht nein sagen. Doch fürs Erste wollte er so bleiben, wie sie waren. Er war viel mehr daran interessiert, seinen Körper gegen den seines Freundes zu pressen, als am Tanzen.
Der Rest der Welt hörte für sie auf zu existieren, so vollkommen gefangen waren sie ineinander. Jaimes Hand fuhr Srikkanths Rücken auf und ab, spürte die Hitze seiner Haut durch die feste Seide seiner Tunika. Srikkanth erwiderte die Liebkosung, seine Hände schlüpften zwischen Jaimes Jackett und Hemd. Es war verlockend, das Hemd aus der Hose zu ziehen, damit er Haut spüren konnte. Allerdings wusste er nicht, ob er dann wieder aufhören könnte. Die Musik pulsierte um sie herum, ein rhythmischer Kontrapunkt zu ihren schneller werdenden Pulsschlägen, während ihre Körper gegeneinander glitten und eine Hitze erzeugten, die nichts mit den wild kreisenden Körpern zu tun hatte, die sich von allen Seiten an sie pressten. Die Wahrnehmung der anderen Körper, die Nebengeräusche, alles außer der stetige Beat der Musik um sie beide, verblasste zu nichts, als ihre Küsse und Liebkosungen immer intimer wurden. Die zufälligen Berührungen ihrer
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