Ihre Beiden Väter
Körper wurden absichtlicher. Jaimes Oberschenkel presste sich zwischen Srikkanths Beine und rieb fest gegen seine Lenden.
Im gedämpften Licht der Tanzfläche stöhnte Srikkanth leise und küsste Jaimes Nacken. Jaime drehte seinen Kopf und gab Srikkanth den Kuss, den er sich erhofft hatte. Ihre Lippen hingen genauso aneinander, wie ihre Körper, streichelten sich, trennten sich kurz, nur um sich im nächsten Moment wieder zu berühren. Keiner der beiden war sich der neidischen Blicke bewusst, die in ihre Richtung geworfen wurden.
Irgendwann wurden ihre süßen Küsse leidenschaftlicher. Zungen duellierten spielend miteinander, als die Momente, in denen sie sich berührten länger wurden und sie sich nur dann trennten, wenn sie Luft holen mussten. „Lass uns nach Hause fahren“, flüsterte Jaime. Sein Atem strich in einer erneuten Liebkosung Srikkanths Ohr entlang. Er spürte das Zittern, das daraufhin durch dessen ganzen Körper lief.
„Dort können wir weitermachen, oder?“
„Die ganze Nacht lang“, versprach Jaime.
Kapitel 16
Mit einem breiten Lächeln traf Juana die beiden an der Tür. „Vor einer Stunde hatte Sophie ihr Fläschchen und schlief danach sofort wieder ein.“
„Gut“, meinte Jaime. „Danke, dass du auf sie aufgepasst hast.“
„Jederzeit.“
„Grüß Mamá am Sonntag von mir.“ Aus lauter Gewohnheit rutschte er ins Spanische.
„Du könntest kommen und es ihr selbst sagen“, rügte Juana. „Sie vermisst dich.“
Jaime schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass sie sich mit mir nicht wohlfühlt. Es ist für jeden besser, wenn ich wegbleibe.“
Zärtlich schlug sie ihm auf den Kopf. „Du hast sie so lange nicht mehr gesehen, dass du doch gar nicht weißt, mit was sie sich wohlfühlt. Sie war geschockt – das waren wir alle – aber sie liebt dich genauso wie uns alle anderen auch. Wir alle haben Entscheidungen getroffen, bei denen es ihr lieber gewesen wäre, wir hätten sie nicht gemacht.“
„Das war keine „Entscheidung“, Juana; ich bin so“, erinnerte Jaime seine Schwester.
„Noch ein Grund mehr, ihr eine Chance zu geben, dir zu zeigen, dass es ihr besser geht.“
Jaime runzelte die Stirn. Ergeben warf Juana ihre Arme in die Luft. „Gut, ich gehe. Versprich mir nur, dass du darüber nachdenkst.“
Um sie zu beschwichtigen, nickte Jaime und schloss die Tür hinter ihr.
„Alles in Ordnung?“, fragte Srikkanth, der seine Schuhe auszog und von hinten seine Arme um die Hüfte seines Freundes schlang. Über die Jahre hatte er hier und da ein paar Brocken Spanisch aufgeschnappt, aber nicht genug, um diesem Schnellfeuer-Gespräch zwischen Bruder und Schwester zu folgen. „Sie schien nicht gerade zufrieden mit dir.“
„Sie will, dass ich meine Mutter sehe“, erklärte Jaime. „Seit ich ihr erzählt habe, dass ich schwul bin, habe ich sie außer an Weihnachten und Ostern nicht gesehen. Sie hat mich zwar nicht rausgeworfen, aber es hat sie offensichtlich sehr gestört. Es ist für jeden leichter, wenn ich nicht so oft da bin.“
Srikkanth wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Die selektive Erwähnung seiner Sexualität bei seiner Familie würde Jaime sicher nicht helfen. Stattdessen wechselte er das Thema, in dem er Jaimes Nacken küsste. „Denk heute Nacht nicht darüber nach. Lass es uns ausnutzen, dass Sophie schläft.“
Jaime nickte, lehnte sich zurück in Srikkanths Arme und war zufrieden, im Moment derjenige zu sein, der getröstet wurde, statt umgekehrt. So funktionierten Beziehungen, sagte er sich. Wenn es dir schlecht geht, lehnst du dich an deinen Partner, und wenn es ihm schlecht geht, hilfst du ihm. Die letzten Monate hatte er damit verbracht, Srikkanth bei den ganzen Veränderungen in seinem Leben mit Sophie zu unterstützen. Sich jetzt ein wenig anzulehnen, tat nicht weh. Er drehte sich in Srikkanths Armen und küsste die Einkerbung unterhalb Srikkanths Kiefer. „Das klingt nach einer großartigen Idee. Ich will mit dir schlafen.“
Das war die beste Idee, die Srikkanth in den letzten Monaten gehört hatte.
„Worauf warten wir noch?“, scherzte er, löste sich aus der Umarmung, griff nach Jaimes Hand und führte ihn die Treppe nach oben. Sie mussten leise sein, damit sie Sophie nicht weckten. Aber das machte ihm nichts aus. Er wollte ihr erstes Mal in ihrem Bett erleben, nicht im Gäste-/Spielzimmer.
„Sag du es mir“, neckte Jaime, der ihm bereitwillig folgte. Seine Gedanken rasten schon mit all dem, was er mit Srikkanth
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