Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ariel Tachna
Vom Netzwerk:
ruinieren.“

Kapitel 15

          
    Trotz des Versprechens, das er Jaime gegeben hatte, über seine Ängste hinwegzukommen, konnte Srikkanth das reflexartige Zusammenzucken nicht verhindern, als es an der Tür klingelte. Mit den Meisten konnte er nun umgehen, er war auch wieder öfter mit Jaime und Sophie im Park. Aber selbst nach drei Monaten kam beim Geräusch der Türklingel, wenn er niemanden erwartete, alles wieder zurück. Als er die Tür öffnete, stand eine junge, südamerikanische Frau auf der Veranda. „Hi, Srikkanth. Du bist ja noch gar nicht angezogen, um auszugehen. Hat dir Jaime nicht gesagt, dass ich komme?“
    „Jaime ist noch nicht wieder von der Arbeit zurück“, sagte Srikkanth. Sofort wurde der Hauch von Angst durch Eifersucht ersetzt, während er sich fragte, wer die Frau war und woher sie Jaime kannte. Sein Freund hatte nie irgendwelche Andeutungen gemacht, bisexuell zu sein. Doch das war nicht unbedingt eine Garantie. „Was ist los?“
    Das Mädchen rollte mit den Augen. „Ich bin Juana, Jaimes jüngere Schwester. Er hat mich gefragt, ob ich heute babysitten könnte, damit ihr beide ausgehen könnt, ohne euch Gedanken um deine Tochter zu machen. Warum zeigst du mir nicht einfach alles, dann weiß ich, wo alles ist, falls ich was brauche.“
    Ungeachtet seiner Verwirrung lächelte Srikkanth. Offensichtlich hatte Jaime das als Überraschung für ihn arrangiert, um ihnen ein „richtiges“ Date zu ermöglichen, abgesehen von ihren Familienausflügen. Er hoffte, dass das bedeutete, dass Jaime vielleicht bereit war, den nächsten Schritt zu gehen und mehr zu tun, als ihn mit der Hand zu verwöhnen, bevor er sich nachts im Bett an ihn kuschelte. Was immer es auch bedeutete, er würde es sicherlich ausnutzen. Seit Sophie auf der Welt war, war er nicht mehr in einem Vier Sterne Restaurant oder einem Club gewesen. Für nichts auf der Welt würde er sie eintauschen, aber jetzt, wo er die Möglichkeit hatte, realisierte er plötzlich, wie sehr er einige der kleinen Annehmlichkeiten vermisste, die er früher für selbstverständlich gehalten hatte.
    Srikkanth machte einen Schritt zur Seite und ließ Juana ein. „Hat er dir erzählt, wo er geplant hat, hinzugehen?“
    „Nun ja ...“, zögerte Juana.
    „Wenn es eine Überraschung sein soll, dann sag nichts“, meinte Srikkanth. „Sag mir nur, was ich anziehen soll.“
    Juana lächelte. „Ziehe eine Krawatte an. Zeig mir, wo alles ist und dann mach dich fertig. Ich kümmere mich um Sophie.“
    Schnell zeigte ihr Srikkanth das Erdgeschoss, wo er die Fläschchen und das Milchpulver aufbewahrte und wie sie es richtig mischte. Er zeigte ihr auch den Laufstall, die Wippe sowie die Decke, die auf dem Boden ausgebreitet war, wenn sie mit Sophie dort spielten.
    Er führte sie nach oben. Genau in dem Moment als Sophie erwachte, öffnete er die Türe zum Kinderzimmer. „Ich hole sie“, beharrte Juana. „Geh duschen, zieh dich um und tu, was immer schwule Männer vor einem heißen Date so machen.“
    Srikkanth zögerte.
    „Wenn sie dich sieht, wird sie nur noch mehr weinen“, meinte Juana. „Geh. Auf meine Nichten und Neffen habe ich jahrelang aufgepasst. Ich weiß schon, was ich tue.“
    Srikkanth ließ sich überreden und ging ins Schlafzimmer, während Juana das Kinderzimmer betrat. Er wartete auf den Schrei, der jedes Mal kam, wenn sich Fremde Sophie näherten. Doch er kam nicht. Entspannt ging er ins Bad, duschte schnell und vergewisserte sich, das alles fein und sauber war, falls heute Nacht seine Glücksnacht war.
    Nach seiner Dusche zog er sich eine Boxershorts über und starrte blind in seinen Kleiderschrank.
    „Zieh die schwarze Hose und das kastanienbraune Hemd an, das dir deine Mutter letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hat.“
    Srikkanth wirbelte herum und traf auf Jaimes Augen, dessen dunkler Blick war voll Verlangen.
    „Du hast mir gar nicht erzählt, dass du mit deiner Familie über uns gesprochen hast“, sagte er heiser und versuchte gar nicht erst, seine Reaktion auf Jaimes Ausdruck zu verstecken.
    Jaime verzog das Gesicht. „Nicht meiner Familie. Nur Juana. Sie war diejenige, die am wenigsten ausflippte, als ich ihnen erzählt habe, dass ich schwul bin. Ich dachte, sie könnte am besten damit umgehen, wenn ich ihr von Sophie erzähle. Abgesehen davon, liebt sie es, auf Babys aufzupassen.“
    „Also, wo gehen wir hin?“, wollte Srikkanth wissen, während er die Sachen aus dem Schrank nahm, die Jaime genannt hatte.
    Jaime

Weitere Kostenlose Bücher