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Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ariel Tachna
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Salatbestellung auf. „Was nimmst du?“, fragte Srikkanth nach einem Moment.
    „Ich kann mich nicht entscheiden zwischen dem Teriyaki-Huhn und den Garnelen“, antwortete Jaime.
    Srikkanth grinste. „Das waren die beiden, die ich mir auch ausgesucht habe. Du bestellst das Eine, ich das Andere, dann können wir teilen.“
    „Ich wusste, es gibt einen Grund, warum ich dich mag“, scherzte Jaime und lächelte ihm zu. „Ich hoffe, dir macht es nichts aus, dass ich so etwas ausgesucht habe und nicht irgendwo einen Tisch für zwei.“
    „Überhaupt nicht“, erwiderte Srikkanth. „Das hier macht Spaß. Privatsphäre haben wir genügend zu Hause. Es ist schön, mal raus zukommen.“
     Sie nippten an ihren Drinks, bis die Kellnerin mit ihren Salaten zurückkam und ihre Bestellungen aufnahm. Sie mussten lachen, als sie versuchten, die Salate mit Stäbchen zu essen, weigerten sich aber, aufzugeben und wie manch andere an ihrem Tisch die Gabel zu nehmen. Dann kam der Hibachi Koch. Danach waren sie zu beschäftigt mit Lachen und Applaudieren, um darüber nachzudenken.
    Als die Show schließlich zu Ende war und ihr Abendessen vor ihnen stand, sah Srikkanth Jaime an, seine Augen leuchteten, sein Lächeln strahlte. „Danke dir“, sagte er und bot Jaime eine Garnele mit seinem Stäbchen an. „Das habe ich gebraucht.“
    Jaime lächelte und lehnte sich näher zu ihm und nahm das Häppchen von Srikkanths Hand.
    „Scheiß Schwuchteln.“
    Jaime und Srikkanth blickten beide scharf auf. Sie waren sich nicht sicher, welcher der Männer an ihrem Tisch gesprochen hatte. Srikkanth konnte spüren, wie sein Puls aus Angst hämmerte, bei dem Gedanken jeglicher Art von Konfrontation. Er konnte sich kaum davon abhalten, sich von Jaime zurückzuziehen. Schließlich sagte er sich, dass er sich vor Sophies Geburt nie dafür geschämt hatte, schwul zu sein. Dass seine Ängste von der Bedrohung sie zu verlieren stammten und nicht, weil er etwas Unrechtes getan hatte.
    „Wissen Sie, einige von uns wollen unser Essen genießen“, sagte die Frau neben Jaime eisig zu einem Mann gegenüber am Tisch, „inklusive der beiden Herren. Also behalten Sie ihre Ansichten und Ihre Schimpfworte für sich.“
    Der Mann sah aus, als wollte er erneut protestieren, doch sein Kumpel zog an seinem Ärmel und er ließ sich ablenken. Erleichtert seufzte Srikkanth auf und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Essen zu.
    „Alles in Ordnung?“, murmelte Jaime.
    „Ja“, antwortete Srikkanth und aß eine Garnele. Auf die Frau neben Jaime achtend, senkte er seine Stimme und lehnte sich näher an Jaime, sodass nur er ihn hören konnte. Demonstrativ ignorierte er den Blick, der mit ihrer erneuten Nähe einherging. „Ich weigere mich, mir von solch ignoranten Deppen den Abend ruinieren zu lassen.“
    Jaime war skeptisch, doch Srikkanth lächelte und nickte.
    „Wie ist dein Hühnchen?“ Er wechselte absichtlich das Thema.
    „Gut.“ Jaime war ein wenig überrascht, dass Srikkanth mit dem Kommentar so gut umging, wollte aber nicht länger darauf herumreiten, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Er sah keinen Grund, jedem das Abendessen zu vermiesen, nur weil eine Person an ihrem Tisch ein homophober Narr war. „Nimm dir was.“
    Srikkanth blickte über den Tisch zu dem Mann, der sie immer noch anstarrte und beschloss, nichts an der Art zu ändern, wie er und Jaime miteinander umgingen. Der Mann konnte nichts tun, außer zu starren und fiese Sprüche zu klopfen. Und die hatten nicht die Macht mehr zu tun, als ihn zu nerven. Sophie war nicht bei ihnen und Babyfotos hatten sie auch nicht ausgepackt. Also konnte der Mann nichts von ihr wissen. Solange er sie nicht berühren konnte, konnte er Srikkanth auch in keinster Weise berühren. Mit einem Grinsen öffnete er seinen Mund. „Lass mich mal probieren.“
    Der Idiot, wie ihn Srikkanth in Gedanken nannte, behielt seinen finsteren Blick bis er aufgegessen hatte, sagte aber nichts weiter und ging, sobald sein Kumpel fertig war. Srikkanth und Jaime blieben, genossen ihr Essen und das Dessert, teilten sich einen klaren Schokoladen-Martini und ein riesiges Ananas-Boot.
    Als die Frau neben Jaime, die, die sie verteidigt hatte, aufstand, um zu gehen, lehnte sie sich zu ihnen und sagte sanft. „Ihr beide gebt mir Hoffnung. Mein Sohn ist schwul, doch er ist noch jung und wild. Irgendwann möchte ich ihn in einer Beziehung sehen, wie ihr sie habt.“
    Sie bedankten sich bei ihr, nicht sicher, was sie sonst

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