Ihre Beiden Väter
schüttelte seinen Kopf. „Das ist eine Überraschung, aber ich verspreche dir, es wird dir gefallen. Und ich verspreche dir auch, dass Sophie in guten Händen sein wird.“
„Sie hat nicht einmal geweint, als Juana sie nach ihrem Schlaf geholt hat, statt mir“, gab Srikkanth zu und begann, sich anzuziehen. „Willst du nicht noch duschen?“
„Nein, ich ziehe mir nur etwas Netteres an. Dann können wir los, sobald du fertig bist“, antwortete Jaime.
Srikkanth knöpfte sich sein Hemd zu. „Ich bin fertig. Bist du dir sicher, dass ich mir kein anderes Hemd mit Krawatte anziehen soll?“
Mit einem langen Blick begutachtete Jaime Srikkanths Auftreten. „Wenn du willst, kannst du eine tragen. Mir ist der offene Kragen lieber. So kann ich mir vorstellen, dir dein Hemd Knopf für Knopf auszuziehen.“
„Dann ziehe ich keine an“, entgegnete Srikkanth rau. „Zieh dich um, ich bin fertig.“
Mit der Tatsache, dass Srikkanth nur in bestrumpften Füßen herumlief, zog Jaime ihn nicht auf. Bei seinen Mitbewohnern oder Gästen hatte Srikkanth noch nie darauf bestanden, den indischen Brauch einzuhalten, an der Türe die Schuhe auszuziehen. Doch auch er selbst trug nach Betreten der Wohnung keine Schuhe außer Hausschuhe.
Stattdessen griff Jaime nach einer schöneren Hose und einem Hemd, das er normalerweise nicht bei der Arbeit trug, aus seiner Seite des Schrankes und ging ins Bad, um sich noch ein wenig frisch zu machen, bevor sie gingen. Er hatte gehofft, früh genug nach Hause zu kommen, um noch zu duschen, doch sie waren eh schon ein wenig spät dran mit ihrer Reservierung und er wollte ihren Tisch nicht verlieren. Er begnügte sich damit, das Gesicht zu waschen und fuhr sich mit einem Waschlappen über Brust und Lendengegend, um den ärgsten Schweiß wegzuwischen, bevor er die frischen Klamotten anzog. Auch er ließ den Kragen seines Hemdes offen, schnappte sich aber ein Jackett von der Garderobe, da er etwas Formelleres haben wollte.
„Bist du dir sicher, dass ich mich nicht umziehen soll?“, fragte Srikkanth, als er das Jackett in Jaimes Hand sah.
„Ich bin mir sicher“, erwiderte dieser und küsste ihn kurz. „Die Stickereien auf der Tunika lassen sie viel schicker wirken, als das, was ich trage. Und wie gesagt, ich will mir vorstellen, wie ich sie öffne. Komm schon. Wir kommen noch zu spät.“
Srikkanth folgte Jaime die Treppe nach unten und stoppte auf der letzten Stufe, um Juana und Sophie zu beobachten, wie sie zusammen auf der Decke auf dem Boden spielten. „Am Kühlschrank sind Notfallnummern“, erklärte er Juana. „Die Kinderarztpraxis, die Giftnotzentrale und meine Handynummer.“
„Sri“, schalt Jaime.
„Danke, dass du mir das gesagt hast“, unterbrach Juana und warf ihrem Bruder einen schiefen Blick zu. „Es ist immer gut, diese Informationen zu haben. Jaimes Handynummer habe ich natürlich auch, wenn ich euch erreichen muss. Ihr beide geht jetzt, habt eine wundervolle Zeit und macht euch keine Sorgen. Sophie und ich werden Spaß zusammenhaben, bis ihr wieder zurück seid.“
„Normalerweise geht sie um neun ins Bett“, warnte Srikkanth.
„Ich bring sie rechtzeitig ins Bett“, versprach Juana. „Jetzt geht. Genießt euren Abend.“
Srikkanth zog sich seine Schuhe an und folgte Jaime zum Auto. „Also, wo geht es hin?“
„Das siehst du dann, wenn wir da sind“, entgegnete Jaime kopfschüttelnd. „Entspann dich einfach und genieße den Abend.“
Da stellte sich als das lokale japanische Hibachi-Grill- und Steakhaus raus. Sie kamen gerade noch rechtzeitig, um Platz zu nehmen. Jaime bestellte für sie beide Drinks und winkte Srikkanths Protest ab. „Das ist unser erstes Date ohne Sophie. Ich möchte alles richtig machen.“
„Wie wäre es, wenn wir es beide richtig machen?“, schlug Srikkanth vor und ließ ganz bewusst seine Sorge, von Sophie getrennt zu sein, los. Jaime hätte diesen Abend nicht arrangiert, wenn Juana nicht wirklich in der Lage wäre, ein paar Stunden auf ein Baby aufzupassen. Was bedeutete, er konnte sich entspannen und die Zeit mit seinem Freund genießen.
Jaime lächelte und ließ seine Hand unter den Tisch gleiten und fand Srikkanths, während die Kellnerin ihnen die Speisekarte und Angebote erklärte. Er war sich nicht sicher, wie sein Freund darauf reagieren würde, doch dieser drehte einfach seine Hand und verschränkte ihre Finger miteinander.
Während sie die Speisekarte lasen, brachte die Kellnerin ihren Saké und nahm ihre
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