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Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ariel Tachna
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lebt weiter weg als der Rest von uns. Verheiratet ist sie noch nicht, sehr zum Missfallen meiner Mutter. Dann gibt es noch Lourdes, ihren Mann Vicente und ihre beiden Jungs Martin und Damian. Und dann sind da noch die Babys, na ja, meine zwei jüngsten Geschwister, Luis und Diana. Das sind noch Teenager. Alvaro würde es natürlich nie zugeben, der gute Latino, der er ist, aber ich denke, für ihn wird es Zeit, dass sie aufs College gehen, so dass sie ihm nicht mehr ständig im Weg stehen.“
    Srikkanth lachte. „Wahrscheinlich werde ich davon kein Wort mehr wissen, wenn wir da sind. Aber irgendwann kapier ich es.“
    „Wenn sie uns wiederkommen lassen.“
    „Jaime“, rügte Srikkanth, „hör auf, so negativ zu sein. Wenn du mit dieser Einstellung da rein gehst, färbt es auf die anderen ab und es wird nicht funktionieren. Womöglich wird der Nachmittag etwas angespannt, aber sie hätte nicht angerufen, wenn sie dich nicht sehen wollte.“
    „Sie will Sophie sehen“, korrigierte Jaime.
    Srikkanth zuckte mit den Schultern. „Gut, dann sieht sie dich zur selben Zeit. Und da sie Sophie nur zusammen mit uns beiden im Pack bekommt, genügt das vielleicht, damit sich alles wieder geradebiegen lässt.“
    „Ich will nicht, dass du denkst, ich benutze Sophie und dich ...“
    „Hör sofort auf damit“, unterbrach ihn Srikkanth. „Du benutzt hier gar niemanden. Wenn, dann benutze ich dich für dein Wissen und deine Unterstützung, die du mir geben kannst. Und sag mir nicht, dass ich das nicht tue. Ich weiß, dass es nicht so ist. Darüber sind wir hinaus. Wir sind ein Paar, eine Einheit. Eine Familie. Und wenn das hilft, die Dinge mit deiner Familie zu verbessern, wie könnte ich mich nicht darüber freuen? Alles, was dich glücklicher macht, macht uns stärker.“
    „Ich bin so froh, dass du so darüber denkst“, sagte Jaime. „Es ist schon wahr, ich vermisse meine Familie. Aber es war einfach leichter, die Dinge auf sich beruhen zu lassen. Vielleicht wird es nicht besser, aber zumindest hat es das Eis gebrochen.“
    „Dann lass uns sehen, was wir tun können, damit alles wieder gut wird“, meinte Srikkanth, als sie bei Jaimes Elternhaus ankamen. Er lehnte sich zu ihm herüber und küsste ihn kurz. „Das werde ich drinnen nicht tun können, aber ich werde die ganze Zeit daran denken und mir wünschen, dass ich dir meine Unterstützung nicht nur emotional, sondern auch körperlich zeigen könnte.“
    Jaime lächelte. Das erste Lächeln, das sich richtig anfühlte, seit seine Mutter angerufen hatte. „Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, weißt du das? Einen attraktiven Freund, der mich unterstützt und eine reizendeTochter. Ich denke nicht, dass das Leben besser sein könnte.“
    Die Haustür öffnete sich und Juana trat auf die Veranda. „Wollt ihr beide den ganzen Tag da drin sitzen bleiben oder rein kommen und alle begrüßen? Mamá kocht schon seit gestern Mittag. Sie hat sogar Tamales für dich gemacht, Jaime.“
    Jaimes Augen wurden groß. „Das ist mein Leibgericht“, erklärte er Srikkanth. „Vielleicht wird das ja gar nicht so schlimm, wie ich befürchte.“
    Srikkanth schnallte sich ab, stieg aus und nahm Sophies Autositz von der Rückbank, damit sie später dort auch schlafen konnte. Fröhlich gluckste sie. „Hallo, meine Schöne“, begrüßte er Juana, als sie ans Auto trat.
    Juana grinste ihn an. „Willst du dich bei mir einschleimen?“
    „Ich werde nicht die einzige Person, die auf meiner Seite steht, vergraulen“, vertraute Srikkanth ihr an. „Jaime macht sich Sorgen, dass es ein furchtbarer Nachmittag wird.“
    Juana schüttelte den Kopf. „Das denke ich nicht. Alvaro hat noch nichts gesagt, aber seine Frau freut sich auf das Baby, wie auch Mamá. Gib ihnen Zeit.“
    „Was ist mit den anderen?“
    „Unterschiedlich, aber es kommt auf  Mamá und Alvaro an“, erklärte sie. „Wenn sie euch akzeptieren, werden es die anderen früher oder später auch tun.“
    Srikkanth nickte, als Jaime zu ihnen stieß. „Erzählst du Geheimnisse über mich?“, fragte er, beugte sich nach unten und küsste seine Schwester auf die Wange.
    „Überhaupt nicht“, antwortete sie ruhig. „Ich mach mich nur gerade an deinen Freund ran.“
    Jaime blieb die Spucke weg, als Juana Srikkanth am Arm nahm und ihn zum Haus führte. Er blieb hinter den beiden und fragte sich, wann seine Schwester so geradeheraus wurde.
    „Mamá“, rief Juana und betrat das Haus. „Jaime ist da.“
    Innerhalb

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