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Ikone der Freiheit - Aung San Suu Kyi

Ikone der Freiheit - Aung San Suu Kyi

Titel: Ikone der Freiheit - Aung San Suu Kyi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Bengtsson
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Grenzgebieten des Landes zusammenzog, um die bewaffneten Gruppen, die sich nicht unterordnen wollten, ein für alle Mal auszuschalten. Nur wenige Tage nach der Wahl gab es neue Kämpfe, und eine weitere Flüchtlingswelle ergoss sich über die Grenze nach Thailand. Um ihre Truppen aufzustocken und der Zentralregierung in Burma besser begegnen zu können, gingen Anfang 2011 viele der großen ethnischen Gruppen eine neue Allianz ein.
    Während meiner Reise durch den Kachin-Staat im Jahr 2005 begegnete ich vielen Menschen, die allen Ernstes hofften, dass die USA Burma besetzen würden, so wie sie es zuvor mit dem Irak getan hatten. Tatsache ist, dass die Junta diese potentielle Möglichkeit als Teil ihrer Propaganda verwendet. Als der Regierungssitz von Rangun in die neugebaute Stadt Naypidaw verlegt wurde, erklärte Than Shwe, der Umzug diene der »Vorbeugung eines Angriffs vom Meer«. Die Burma-Experten in aller Welt rätselten, welche Bedrohung er gemeint haben könnte.
    Es gab und gibt keinerlei militärische Bedrohung Burmas. Die USA würden niemals erwägen, ein Land zu überfallen, in dem es weder genügend Ölquellen gibt noch sicherheitspolitische Interessen auf dem Spiel stehen. Darüber hinaus würde solch eine Invasion den Konflikt im Irak wie ein Kinderspiel aussehen lassen. Die Militärjunta lenkt eine Armee von 400 000 Mann, hat es in den letzten 50 Jahren jedoch nicht geschafft, die Bergregionen unter Kontrolle zu bringen. Dutzende von dort ansässigen Armeen würden eine fremde Okkupationsmacht niemals anerkennen. Die Drogenkartelle in den Bergen würden sich auf die Seite der Junta schlagen. Ein Großteil von Burmas Problemen beruht auf der Tatsache, dass sich das Land in einem ewigen Kriegszustand befindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat es nie einen echten Frieden gegeben. Und da das Militär das Recht der ethnischen Gruppen auf Selbstbestimmung im Rahmen eines föderalen Staates nie anerkannt hat, ist das Land Burma im Prinzip gar nicht wirklich definierbar.
    Nach den Protesten im Herbst 2007 forderten die USA und die EU erneut einen Dialog zwischen der Junta und Aung San Suu Kyi und verhängten neue Sanktionen gegen Mitglieder der Junta und deren Familien. Sanktionen gegen die Öl- und Gasindustrie hingegen wagte man nicht einzuleiten.
    Zum ersten Mal wurde die Burma-Frage auch im UN-Sicherheitsrat behandelt. China und Russland verzichteten auf ein Veto. Stärker als früher fühlte sich die Junta unter Druck gesetzt, und im Oktober 2007 wurde das Junta-Mitglied Aung Kyi zum Minister ernannt, der einen Dialog in die Wege leiten sollte.
    In dieser Situation schien die internationale Gemeinschaft auch bereit, ihre Beziehungen zu Burma auf den Prüfstand zu stellen. Nachdem der Orkan Nagris im Frühjahr 2008 Burma heimgesucht hatte, veränderte sich zunächst die Haltung im Hinblick auf humanitären Beistand. Die meisten Länder hatten sich Burma bisher immer mit großer Vorsicht genähert, aber nach der verheerenden Katastrophe war der Hilfsbedarf so groß, dass die bisherige Haltung als nicht länger angemessen betrachtet wurde. Schweden steuerte beispielsweise 180 Millionen Kronen Hilfsgelder bei, und die moderat eingestellte Ministerin für Entwicklungshilfe, Gunilla Carlsson, stattete Burma den ersten schwedischen Ministerbesuch in der Geschichte ab.
    Die verstärkte Anwesenheit von Ausländern war die deutlichste Veränderung zwischen 2010 und der Zeit, in der ich Burma früher bereist hatte. Viele ausländische Unternehmen sind mittlerweile vor Ort. Sogar Cafés und Restaurants sind entstanden, in denen Vertreter von Hilfsorganisationen und andere westliche Ausländer zusammenkommen. Natürlich sind die Preise hier höher als an anderen Orten.
    Ansonsten ist das meiste gleich geblieben.
    Schließlich unternahm der Amerikaner John Yettaw seine kleine Schwimmtour, und trotz aller Verrücktheit hatte seine Aktion zur Folge, dass sich das internationale Scheinwerferlicht erneut auf die Übergriffe der Junta richtete. Massenmedien in aller Welt berichteten über den Prozess gegen Aung San Suu Kyi und ihre Hausangestellten. Bilder demonstrierender Mönche füllten die Fernsehbildschirme, und Politiker in aller Welt forderten – zum wievielten Mal? – einen Dialog mit der Opposition. Doch als UN-Generalsekretär Ban Kimoon einige Wochen nach Yettaws Coup Burma besuchte, durfte er nicht mit Aung San Suu Kyi zusammentreffen, obwohl er es nachdrücklich von der Junta gefordert hatte. Than Shwe

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