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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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hervorrief.
    Jener beginn, und gerne gehorch ich dir, wenn er zuerst will.
    Ihm antwortete drauf der helmumflatterte Hektor:
    Ajas, dieweil dir ein Gott die Kraft und die Größe verliehen
    Und den Verstand und im Speere der beste du bist der
    Achaier, Laß uns jetzt ausruhen vom feindlichen Kampf der Entscheidung,
    Heut; doch künftig erneu’n wir die Feldschlacht, bis uns ein Dämon
    Trennen wird und geben der Völker einem den Siegsruhm.
    Denn nun nahet die Nacht; gut ist’s, auch der Nacht zu gehorchen,
    Daß du dort bei den Schiffen das Herz der Achaier erfreuest,
    Doch vor allem der Freund’ und deiner lieben Genossen;
    Aber ich selbst, heimkehrend in Priamos’ Stadt, des Beherrschers,
    Trojas Männer erfreu und saumnachschleppende Weiber,
    Welche für mich aufflehend an heiliger Stätte sich sammeln;
    Laß uns jetzt auch einander mit rühmlichen Gaben beschenken,
    Daß man sage hinfort bei Troern und bei Achaiern:
    Seht, sie kämpften den Kampf der geistverzehrenden Zwietracht,
    Und dann schieden sie beid in Freundschaft wieder versöhnet.
    Jener sprach’s und reicht’ ihm das Schwert voll silberner Buckeln
    Samt der Scheid in die Hand und dem schöngezierten Gehenke.
    Ajas schenkt’ ihm dagegen den Leibgurt, schimmernd von Purpur.
    Also schieden sie beid; es kehrte zum Volk der Achaier
    Einer, zum Heer der Troer der andere: jene mit Freude
    Schaueten um, daß lebend und unverletzt er daherging,
    Ajas’ Händen entflohn und unaufhaltsamer Stärke;
    Führten ihn dann in die Stadt und glaubeten kaum ihn errettet.
    Auch den Ajas führten die hellumschienten Achaier
    Hin zum Held Agamemnon, der hoch des Sieges erfreut war.
    Als sie nunmehr ins Gezelt um Atreus’ Sohn sich versammelt,
    Opferte, jenen zum Schmaus, der Völkerfürst Agamemnon
    Einen Stier, fünfjährig und feist, dem starken Kronion.
    Rasch ihn zogen sie ab und zerlegeten alles geschäftig,
    Schnitten behend in Stücke das Fleisch und steckten’s an Spieße,
    Brieten es dann vorsichtig und zogen es alles herunter.
    Aber nachdem sie ruhten vom Werk und das Mahl sich bereitet,
    Schmausten sie, und nicht mangelt’ ihr Herz des gemeinsamen Mahles.
    Aber den Ajas ehrt’ er mit weithinreichendem Rücken,
    Atreus’ Heldensohn, der Völkerfürst Agamemnon.
    Aber nachdem die Begierde des Tranks und der Speise gestillt war,
    Jetzo begann der Greis den Entwurf zu ordnen in Weisheit,
    Nestor, der schon eher mit trefflichem Rate genützet.
    Dieser begann wohlmeinend und redete vor der Versammlung:
    Atreus’ Sohn und ihr andern, erhabene Fürsten Achaias,
    Viele ja sind gestorben der hauptumlockten Achaier,
    Welchen das schwarze Blut um den schönen Strom des Skamandros
    Ares der Wütrich vergoß; und die Seelen zum Aides sanken.
    Darum laß mit dem Morgen den Krieg ausruhn der Achaier,
    Daß wir gesamt auf Wagen die Leichname holen, von Rindern
    Und Maultieren geführt; alsdann verbrennen wir alle,
    Etwas entfernt von den Schiffen, damit einst jeder den Kindern
    Bringe den Staub, wann wieder zum Vaterlande wir heimziehn.
    Einen Hügel am Brand erheben wir, draußen versammelt,
    Allen zugleich im Gefild, und neben ihm bauen wir eilig
    Hochgetürmt die Mauer, uns selbst und den Schiffen zur Schutzwehr.
    Drin auch bauen wir Tore mit wohleinfugenden Flügeln,
    Daß bequem durch solche der Weg sei Rossen und Wagen.
    Draußen umziehn wir sodann mit tiefem Graben die Mauer,
    Welcher rings abwehre den reisigen Zug und das Fußvolk,
    Daß nicht einst andränge die Macht hochherziger Troer.
    Jener sprach’s, und umher die Könige riefen ihm Beifall.
    Auch die Troer kamen auf Rios’ Burg zur Versammlung,
    Schreckenvoll und verwirrt, vor Priamos’ hohem Palaste,
    Und vor ihnen begann der verständige Held Antenor:
    Hört mein Wort, ihr Troer, ihr Dardaner und ihr Genossen,
    Daß ich rede, wie mir das Herz im Busen gebietet.
    Auf, die Argeierin Helena nun und die Schätze mit jener
    Geben wir Atreus’ Söhnen zurück. Nun streiten wir treulos
    Gegen den heiligen Bund; drum hoff ich nimmer, daß Wohlfahrt
    Unserem Volke gedeihe, bevor wir also gehandelt.
    Also redete jener und setzte sich. Wieder erhub sich
    Alexandros, der Held, der lockigen Helena Gatte;
    Dieser erwiderte drauf und sprach die geflügelten Worte:
    Keineswegs, Antenor, gefällt mir, was du geredet!
    Leicht wohl könntest du sonst ein Besseres raten denn solches!
    Aber wofern du wirklich in völligem Ernste geredet,
    Traun, dann raubeten dir die Unsterblichen selbst die Besinnung!
    Jetzo

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