Ilias
selbst und den Schiffen zur Schutzwehr.
Drin auch bauten sie Tore mit wohleinfugenden Flügeln,
Daß bequem durch solche der Weg war Rossen und Wagen.
Draußen umzogen sie dann mit tiefem Graben die Mauer,
Breit umher und groß, und drinnen auch pflanzten sie Pfähle.
So arbeiteten hier die hauptumlockten Achaier.
Dort die Götter, um Zeus den Wetterleuchtenden sitzend,
Staunten dem großen Werke der erzumschirmten Achaier.
Unter ihnen begann der Erderschüttrer Poseidon:
Vater Zeus, ist irgendein Mensch der unendlichen Erde,
Der zu den Himmlischen noch mit Herz und Sinne sich wende?
Siehest du nicht, wie jetzo die hauptumlockten Achaier
Eine Mauer den Schiffen erbaueten, rings auch den Graben
Führeten, ohn uns Göttern zuvor Hekatomben zu opfern?
Nun wird diesen ein Ruhm, so weit der Tag sich verbreitet;
Doch vergessen wird jene, die ich und Phöbos Apollon
Einst um Laomedons Stadt mit ringender Kraft gegründet!
Unmutsvoll nun begann der Herrscher im Donnergewölk Zeus:
Wehe mir, Erderschüttrer, gewaltiger! Welcherlei Rede!
Wenn ja ein anderer noch der Unsterblichen jener Erfindung
Zitterte, der weit schwächer denn du an Arm und Gewalt ist,
Doch dir währet der Ruhm, so weit der Tag sich verbreitet.
Auf wohlan! sobald nun die hauptumlockten Achaier
Heimgekehrt in den Schiffen zum lieben Lande der Väter,
Reiße dann ein die Mauer und stürze sie ganz in die Meerflut,
Wieder das große Gestad umher mit Sande bedeckend,
Daß auch die Spur hinschwinde vom großen Bau der Achaier.
Also redeten jen’ im Wechselgespräch miteinander.
Nieder sank nun die Sonn, und der Danaer Werk war vollendet.
Rings in den Zelten erschlugen sie Stier’ und genossen des Mahles.
Aber viel der Schiffe, mit Wein beladen, aus Lemnos
Landeten, hergesandt vom Jasoniden Euneos,
Welchen Hypsipyle trug dem Völkerhirten Jason.
Atreus’ Söhnen allein, Agamemnon und Menelaos,
Sandt er edleren Trank zum Geschenk her, tausend der Maße.
Dort nun kauften des Weins die hauptumlockten Achaier;
Andere brachten Erz und andere blinkendes Eisen,
Andere dann Stierhäut’ und andere lebende Rinder,
Andre Gefangne der Schlacht, und bereiteten lieblichen Festschmaus.
Also die Nacht durchharrten die hauptumlockten Achaier
Schmausend; auch dort die Troer in Ilios und die Genossen.
Aber die ganze Nacht sann Unheil Zeus der Erhabne,
Drohend mit Donnergetön; da faßte sie bleiches Entsetzen.
Ringsher Wein aus den Bechern vergossen sie, keiner auch durft ihn
Trinken, bevor er gesprengt dem allmächtigen Sohne des Kronos.
Jeder ruhete dann und empfing die Gabe des Schlafes.
VIII. Gesang
Den versammelten Göttern verbietet Zeus, weder Achaiern noch Troern beizustehn, und fährt zum Ida. Schlacht. Zeus wägt den Achaiern Verderben und schreckt sie mit dem Donner. Here bittet den Poseidon umsonst, den Achaiern zu helfen. Die Achaier in die Verschanzung gedrängt. Agamemnon und ein Zeichen ermuntert sie zum neuen Angriff. Teukros streckt viele mit dem Bogen nieder und wird von Hektor verwundet. Die Achaier von neuem in die Verschanzung getrieben. Here und Athene fahren vom Olympos den Achaiern zu Hilfe. Zeus befiehlt ihnen durch Iris, umzukehren. Er selbst, zum Olympos gekehrt, droht den Achaiern noch größere Niederlage. Hektor mit den siegenden Troern übernachtet vor dem Lager.
Eos im Safrangewand erleuchtete rings nun die Erde,
Als der Donnerer Zeus die Unsterblichen rief zur Versammlung
Auf den obersten Gipfel des vielgezackten Olympos.
Selbst nun begann er den Rat, und die Himmlischen horchten ihm alle:
Hört mein Wort, ihr Götter umher und ihr Göttinnen alle,
Daß ich rede, wie mir das Herz im Busen gebietet.
Keine der Göttinnen nun erhebe sich, keiner der Götter,
Trachtend, wie dies mein Wort er vereitele, sondern zugleich ihr
Stimmt ihm bei, daß ich eilig Vollendung schaffe dem Werke!
Wen ich jetzt von den Göttern gesonderten Sinnes erkenne,
Daß er geht und Troer begünstiget oder Achaier,
Schmählich geschlagen fürwahr kehrt solcher mir heim zum Olympos!
Oder ich faß und schwing ihn hinab in des Tartaros Dunkel,
Ferne, wo tief sich öffnet der Abgrund unter der Erde,
Den die eiserne Pforte verschleußt und die eherne Schwelle,
So weit unter dem Ais, wie über der Erd ist der Himmel!
Dann vernimmt er, wie weit ich der mächtigste sei vor den Göttern!
Auf wohlan, ihr Götter, versucht’s, daß ihr all es erkennet:
Eine goldene Kette befestigend oben am Himmel,
Hängt dann all
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