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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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verkünd auch ich den rossebezähmenden Troern,
    Grade heraus bekenn ich: das Weib, nie geb ich es wieder,
    Aber das Gut, so viel ich aus Argos führt’ in die Wohnung,
    Will ich gesamt nun erstatten und noch des Meinen hinzutun.
    Also redete jener und setzte sich. Wieder erhub sich
    Priamos, Dardanos’ Enkel, an Rat den Unsterblichen ähnlich;
    Dieser begann wohlmeinend und redete vor der Versammlung:
    Hört mein Wort, ihr Troer, ihr Dardaner und ihr Genossen,
    Daß ich rede, wie mir das Herz im Busen gebietet.
    Jetzo nehmet das Mahl durch das Kriegsheer, so wie gewöhnlich,
    Und gedenkt der nächtlichen Hut, und jeder sei wachsam.
    Morgen geh Idäos hinab zu den räumigen Schiffen,
    Daß er den Fürsten des Volks Agamemnon und Menelaos
    Sage die Red Alexandros’, um welchen Streit sich erhoben;
    Auch dies heilsame Wort dann verkündige: ob sie geneigt sind,
    Auszuruhn vom Getöse der Feldschlacht, bis wir die Toten
    Erst verbrannt; doch künftig erneuen wir, bis uns ein Dämon
    Trennen wird und geben der Völker einem den Siegsruhm.
    Jener sprach’s; da hörten sie aufmerksam und gehorchten.
    Ringsum nahm man das Mahl durch das Kriegsheer, Haufen bei Haufen.
    Morgens ging Idäos hinab zu den räumigen Schiffen,
    Und er fand die Achaier im Rat, die Genossen des Ares,
    Neben dem Hinterschiff Agamemnon. Jener, sich nahend,
    Trat in den Kreis und begann, der lautaustönende Herold:
    Atreus’ Söhn’ und ihr andern, erhabene Fürsten Achaias,
    Priamos sendete mich und die anderen Edlen der Troer,
    Daß ich, wär es vielleicht euch angenehm und gefällig,
    Sagte die Red Alexandros’, um welchen der Streit sich erhoben.
    Alles Gut, so viel Alexandros in räumigen Schiffen
    Her gen Troja geführt (hätt eher der Tod ihn ereilet!),
    Will er gesamt euch erstatten und noch des Seinen hinzutun.
    Aber die Jugendvermählte von Atreus’ Sohn Menelaos
    Gibt er nie, wie er sagt, obzwar ihn die Troer ermahnen.
    Dieses Wort auch sollt ich verkündigen, ob ihr geneigt seid
    Auszuruhn vom Getöse der Feldschlacht, bis wir die Toten
    Erst verbrannt; doch künftig erneuen wir, bis uns ein Dämon
    Trennen wird und geben der Völker einem den Siegsruhm.
    Jener sprach’s, doch alle verstummten umher und schwiegen.
    Endlich begann vor ihnen der Rufer im Streit Diomedes:
    Daß nur keiner das Gut Alexandros nehme, ja selbst nicht
    Helena! Wohl ja erkennt, auch wer unmündigen Geistes,
    Daß nunmehr den Troern das Ziel des Verderbens daherdroht!
    Jener sprach’s; da jauchzten ihm rings die Männer Achaias,
    Hoch das Wort anstaunend von Tydeus’ Sohn Diomedes.
    Jetzo sprach zu Idäos der Völkerfürst Agamemnon:
    Selber jetzt, Idäos, vernahmst du das Wort der Achaier,
    Welchen Bescheid sie geben; auch mir geliebet es also.
    Doch der Toten Verbrennung sei euch mitnichten verweigert.
    Nicht ja gebührt Kargheit bei abgeschiedenen Toten,
    Daß man, nachdem sie gestorben, mit Glut zu besänftigen eile.
    Höre den Bund Zeus selber, der donnernde Gatte der Here!
    Jener sprach’s, und empor zu den Himmlischen hob er den Zepter.
    Aber es kehrt’ Idäos zur heiligen Ilios wieder.
    Jene noch saßen im Rat, die Troer und Dardanionen,
    Alle gedrängt miteinander, und harreten seiner Zurückkunft.
    Jetzo kam Idäos daher und sagte die Botschaft,
    Hingestellt in die Mitte. Da rüsteten jene sich eilig,
    Andere, Leichen zu holen, und andere, Holz aus den Wäldern.
    Auch die Argeier indes von den schöngebordeten Schiffen
    Eileten, Leichen zu holen, und andere, Holz aus den Wäldern.
    Aber die Sonn erhellte mit jungem Strahl die Gefilde,
    Aus des tiefergoßnen Okeanos ruhiger Strömung
    Steigend am Himmel empor. Da begegneten jen’ einander.
    Schwer nun war’s, zu erkennen im Schlachtfeld jeden der Männer,
    Doch sie wuschen mit Wasser den blutigen Mord von den Gliedern,
    Heiße Tränen vergießend, und huben sie all auf die Wagen.
    Aber zu weinen verbot Held Priamos; jene nun schweigend
    Legten gehäuft auf die Scheiter die Leichname, traurigen Herzens,
    Zündeten an das Feuer und kehrten zur heiligen Troja.
    Also auch dort entgegen die hellumschienten Achaier
    Legten gehäuft auf die Scheiter die Leichname, traurigen Herzens,
    Zündeten an das Feuer und kehrten zu räumigen Schiffen.
    Als noch nicht der Morgen erschien, nur grauende Dämmrung,
    Jetzo erhub um den Brand sich erlesenes Volk der Achaier.
    Einen Hügel umher erhuben sie, draußen versammelt,
    Allen zugleich im Gefild, und neben ihm bauten sie eilig
    Hochgetürmt die Mauer, sich

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