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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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der Völker
    Gleicht an Stärke der Mann, den Zeus im Herzen sich auskor,
    Wie nun jenen er ehrt’ und niederschlug die Achaier.
    Aber nachdem ich gefehlt, dem schädlichen Sinne gehorchend,
    Will ich gern es vergelten und biet unendliche Sühnung.
    Allen umher nun will ich die herrlichen Gaben benennen:
    Zehn Talente des Goldes, dazu dreifüßiger Kessel
    Sieben, vom Feuer noch rein, und zwanzig schimmernde Becken;
    Auch zwölf mächtige Rosse, gekrönt mit Preisen des Wettlaufs.
    Wohl nicht dürftig wäre der Mann, dem so vieles geworden,
    Und nicht arm an Schätzen des hochgepriesenen Goldes,
    Als mir Siegskleinode gebracht die stampfenden Rosse!
    Sieben Weiber auch geb ich, untadlige, kundig der Arbeit,
    Lesbische, die, da er Lesbos die blühende selber erobert,
    Ich mir erkor, die an Reiz der Sterblichen Töchter besiegten.
    Diese nun geb ich ihm; es begleite sie, die ich entführet,
    Brises’ Tochter zugleich, und mit heiligem Eide beschwör ich’s,
    Daß ich nie ihr Lager verunehrt, noch ihr genahet,
    Wie in der Menschen Geschlecht der Mann dem Weibe sich nahet.
    Dieses empfang er alles sogleich. Wenn aber hinfort uns
    Priamos’ mächtige Stadt die Götter verleihn zu erobern,
    Reichlich soll er sein Schiff mit Gold und Erz belasten,
    Selbst einsteigend, wann einst wir Danaer teilen den Siegsraub.
    Auch der troischen Weiber erwähle sich zwanzig er selber,
    Die nach Helena dort, der Argeierin, prangen an Schönheit.
    Wann zum achaiischen Argos, dem Segenslande, wir heimziehn,
    Soll er mein Eidam sein, und ich ehr ihn gleich dem Orestes,
    Der mein einziger Sohn aufblüht in freudiger Fülle.
    Drei sind mir der Töchter in wohlverschlossener Wohnung;
    Deren wähl er sich eine, Chrysothemis, Iphianassa
    Oder Laodike auch, und führ umsonst die Erkome
    Heim in des Peleus Haus; ich geb ihm selber noch Brautschatz,
    Reichlichen, mehr als je ein Mann der Tochter gegeben.
    Sieben geb ich ihm dort der wohlbevölkerten Städte:
    Enope und Kardamyle auch und die grasige Hire,
    Pherä, die heilige Burg, und die grünenden Aun um Antheia,
    Auch Äpeia, die schön, und Pedasos, fröhlich des Weinbaus.
    Alle sind nah am Meere, begrenzt von der sandigen Pylos,
    Und es bewohnen sie Männer, an Schafen reich und an Rindern,
    Welche hoch mit Geschenk wie einen Gott ihn verehrten
    Und, dem Zepter gehorchend, ihm steuerten reichliche Schatzung.
    Dieses vollend ich jenem, sobald er sich wendet vom Zorne.
    Zähm er sich! Aides ist unbiegsam und unversöhnlich,
    Aber den Sterblichen auch der verhaßteste unter den Göttern.
    Mir nachstehn doch sollt er, so weit ich höher an Macht bin
    Und so weit ich älter an Lebensjahren mich rühme.
    Ihm antwortete drauf der gerenische reisige Nestor:
    Atreus’ Sohn, Ruhmvoller, du Völkerfürst Agamemnon,
    Nicht verächtliche Gaben gewährst du dem Herrscher Achilleus.
    Auf denn, erlesene Männer entsenden wir, eilenden Schrittes
    Hinzugehn ins Gezelt des Peleiaden Achilleus.
    Oder wohlan, ich selber erwähle sie, und sie gehorchen.
    Phönix gehe zuerst, der Liebling des Zeus, als Führer,
    Dann auch Ajas der Große zugleich und der edle Odysseus.
    Aber Hodios folg und Eurybates ihnen als Herold.
    Sprengt nun mit Wasser die Händ’ und ermahnt zur Stille der Andacht,
    Daß wir Zeus den Kroniden zuvor anflehn um Erbarmung.
    Jener sprach’s; und allen gefiel die Rede des Königs.
    Eilend sprengten mit Wasser die Herold’ ihnen die Hände;
    Jünglinge füllten sodann die Krüge zum Rand mit Getränke,
    Wandten von neuem sich rechts und verteileten allen die Becher.
    Als sie des Tranks nun gesprengt und nach Herzenswunsche getrunken,
    Eilten sie aus dem Gezelte von Atreus’ Sohn Agamemnon.
    Viel ermahnte sie noch der gerenische reisige Nestor,
    Jeglichem Mann zuwinkend, allein vor allen Odysseus,
    Eiferig doch zu bereden den herrlichen Peleionen.
    Beide nun gingen am Ufer des weitaufrauschenden Meeres,
    Beteten viel und gelobten dem Erdumgürter Poseidon,
    Daß sie doch leicht gewönnen den hohen Sinn des Achilleus.
    Als sie die Zelt’ und Schiffe der Myrmidonen erreichten,
    Fanden sie ihn, erfreuend sein Herz mit der klingenden Leier,
    Schön und künstlich gewölbt, woran ein silberner Steg war,
    Die aus der Beut er gewählt, da Eetions Stadt er vertilget;
    Hiermit erfreut’ er sein Herz und sang Siegstaten der Männer.
    Gegen ihn saß Patroklos allein und harrete schweigend
    Dort auf Äakos’ Enkel, bis seinen Gesang er vollendet.
    Beid itzt gingen daher und voran der edle

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