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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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vollendend, verschwinden.
    Dennoch entziehn wir hinfort dem Gefecht uns, wenn du gebietest;
    Rat nur wollen wir geben den Danaern, welcher gedeihe,
    Daß nicht all hinschwinden vor deinem gewaltigen Zorne.
    Ihr antwortete drauf der Herrscher im Donnergewölk Zeus:
    Morgen gewiß noch mehr, du hoheitblickende Here,
    Wirst du schaun, so du willst, den überstarken Kronion
    Tilgen ein großes Heer von Achaias Lanzengeübten.
    Denn nicht ruhn soll eher vom Streit der gewaltige Hektor,
    Eh sich erhebt bei den Schiffen der mutige Renner Achilleus,
    Jenes Tags, wann dort sie zusammengedrängt um die Steuer
    Kämpfen in schrecklicher Eng um den hingesunknen Patroklos.
    Also sprach das Verhängnis! Doch dein, der Zürnenden, acht ich
    Nichts, und ob du im Zorn an die äußersten Enden entflöhest
    Alles Lands und des Meers, wo Japetos drunten und Kronos
    Sitzen, von Helios nie, dem leuchtenden Sohn Hyperions,
    Noch von Winden erfreut; denn tief ist der Tartaros ringsum!
    Nicht, ob auch dort hinschweifend du wandertest, nicht auch ein wenig
    Acht ich der Tobenden doch, weil nichts schamloser denn du ist!
    Sprach’s; ihm erwiderte nichts die lilienarmige Here.
    Doch zum Okeanos sank des Helios leuchtende Fackel,
    Ziehend die dunkele Nacht auf die nahrungsprossende Erde.
    Ungern sahn die Troer das tauchende Licht; doch erfreulich
    Kam und herzlich erwünscht die finstere Nacht den Achaiern.
    Jetzo berief die Troer zum Rat der strahlende Hektor,
    Abgewandt von den Schiffen zum wirbelnden Strome sie führend,
    Wo noch rein das Gefild aus umliegenden Leichen hervorschien.
    Alle, den Wagen entstiegen zur Erd hin, hörten die Rede,
    Welche nun Hektor begann, der Göttliche; und in der Rechten
    Trug er den Speer, elf Ellen an Läng, und vorn an dem Schafte
    Blinkte die eherne Schärf, umlegt mit goldenem Ringe;
    Hierauf lehnte sich jener und sprach die geflügelten Worte:
    Hört mein Wort, ihr Troer, ihr Dardaner und ihr Genossen!
    Jetzo hofft ich, verderbend die Schiff’ und alle Achaier,
    Siegreich heimzukehren zu Ilios’ luftigen Höhen;
    Doch uns ereilte die Nacht, die jetzt am meisten gerettet
    Argos’ Volk und die Schiff’ am wogenden Strande des Meeres.
    Aber wohlan, jetzt wollen der finsteren Nacht wir gehorchen
    Und das Mahl uns bereiten. Die schöngemähneten Rosse
    Löst aus dem Joch der Geschirr’ und reicht vorschüttend das Futter.
    Doch aus der Stadt führt Rinder zum Schmaus und gemästete Schafe
    Eilend daher, auch Wein, den herzerfreuenden, bringt uns
    Reichlich und Brot aus den Häusern und Holz auch leset in Menge,
    Daß wir die ganze Nacht bis zum dämmernden Schimmer der Eos
    Feuer brennen durchs Heer und der Glanz den Himmel erreiche;
    Daß nicht gar im Finstern die hauptumlockten Achaier
    Uns zu entfliehn versuchen auf weitem Rücken des Meeres,
    Wenigstens nicht in Muße die Schiff’ und ruhig besteigen;
    Nein, daß mancher von jenen daheim die Wunde des Pfeiles
    Oder des scharfen Speers sich lindere, welche den Flüchtling,
    Springend ins Schiff, noch ereilte, damit auch andre sich scheuen,
    Gegen die reisigen Troer das Weh des Krieges zu tragen.
    Aber ruft durch die Stadt, ihr Herolde, Freunde Kronions,
    Daß die blühenden Knaben und silberhaarigen Greise
    Rings um die Stadt sich lagern, auf gottgebaueten Türmen.
    Aber die zarten Fraun, umher in den Wohnungen jede,
    Brennen ein mächtiges Feuer, und wachsame Hut sei beständig,
    Daß nicht schlau einbreche der Feind, da die Krieger entfernt sind.
    Also sei’s, wie ich red, ihr edelmütigen Troer,
    Und gesagt ist das Wort, das jetzt ich heilsam geachtet.
    Morgen werd ich das andre den reisigen Troern verkünden.
    Flehend wünsch ich und hoffe zu Zeus und den anderen Göttern,
    Endlich hinwegzutreiben die wütenden Hunde des Schicksals,
    Welche das Schicksal gebracht auf dunkelen Schiffen des Meeres.
    Auf, und laßt uns die Nacht das Heer sorgfältig bewachen;
    Aber früh am Morgen, mit ehernen Waffen gerüstet,
    Gegen die räumigen Schiff’ erheben wir stürmenden Angriff,
    Dann will ich sehn, ob Tydeus’ gewaltiger Sohn Diomedes
    Mich von den Schiffen zur Mauer hinwegdrängt oder ich selbst ihn
    Töte mit meinem Erz und blutige Waffen erbeute.
    Morgen zeig uns der Held die Tapferkeit, ob er vor meiner
    Nahenden Lanze besteht. Doch unter den vordersten, mein ich,
    Sinkt er dem Stoße der Hand und viel umher der Genossen,
    Wann uns Helios morgen emporstrahlt. O so gewiß nur
    Möcht ich unsterblich sein und blühn in ewiger Jugend,
    Ehrenvoll, wie

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