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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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geehrt wird Athene selbst und Apollon,
    Als der kommende Tag ein Unheil bringt den Argeiern!
    Also redete Hektor, und laut herriefen die Troer.
    Sie nun lösten die Rosse, die schäumenden, unter dem Joche,
    Banden sie dann mit Riemen am eigenen Wagen ein jeder.
    Schnell nun führte man Rinder zum Schmaus und gemästete Schafe
    Her aus der Stadt, auch Wein, den herzerfreuenden, trug man
    Reichlich und Brot aus den Häusern, und Holz auch las man in Menge.
    Und man brachte den Göttern vollkommene Festhekatomben,
    Und dem Gefild entwallte der Opferduft in den Himmel,
    Süßen Geruchs; doch verschmäheten ihn die seligen Götter,
    Abgeneigt; denn verhaßt war die heilige Ilios jenen,
    Priamos selbst und das Volk des lanzenkundigen Königs.
    Sie dort, mutig und stolz, in des Kriegs Abteilung gelagert,
    Saßen die ganze Nacht, und es loderten häufige Feuer.
    Wie wenn hoch am Himmel die Stern’ um den leuchtenden Mond her
    Scheinen in herrlichem Glanz, wann windlos ruhet der Äther
    (Hell sind rings die Warten der Berg’ und die zackigen Gipfel,
    Täler auch, aber am Himmel eröffnet sich endlos der Äther;
    Alle nun schaut man die Stern’, und herzlich freut sich der Hirte):
    So viel zwischen des Xanthos Gestad und den Schiffen Achaias
    Loderten, weit erscheinend vor Ilios, Feuer der Troer.
    Tausend Feuer im Feld entflammten sie; aber an jedem
    Saßen fünfzig der Männer, im Glanz des lodernden Feuers.
    Doch die Rosse, mit Spelt und gelblicher Gerste genähret,
    Standen bei ihrem Geschirr, die goldene Früh erwartend.

IX. Gesang
    Agamemnon beruft die Fürsten und rät zur Flucht. Diomedes und Nestor widerstehen. Wache am Graben. Die Fürsten, von Agamemnon bewirtet, ratschlagen. Auf Nestors Rat sendet Agamemnon, um Achilleus zu versöhnen, den Phönix, Ajas, Telamons Sohn, und Odysseus, mit zween Herolden. Achilleus empfängt sie gastfrei, aber verwirft die Anträge und behält den Phönix zurück. Die anderen bringen die Antwort in Agamemnons Zelt. Diomedes ermahnt zur Beharrlichkeit, und man geht zur Ruhe.
    So dort wachten die Troer vor Ilios. Doch die Achaier
    Ängstete grauliche Flucht, des starrenden Schreckens Genossin,
    Und unduldsamer Schmerz durchdrang die Tapfersten alle.
    Wie zween Winde des Meers fischwimmelnde Fluten erregen,
    Nord und sausender West, die beid’ aus Thrakia herwehn,
    Kommend in schleuniger Wut, und sogleich nun dunkles Gewoge
    Hoch sich erhebt, und häufig ans Land sie schütten das Meergras:
    Also zerriß Unruhe das Herz der edlen Achaier.
    Atreus’ Sohn, von unendlichem Gram in der Seele verwundet,
    Wandelt’ umher, Herolden von tönender Stimme gebietend,
    Jeglichen Mann mit Namen zur Ratsversammlung zu rufen,
    Doch nicht laut; auch selbst arbeitet’ er unter den ersten.
    Jetzo saßen im Rat die Bekümmerten, und Agamemnon
    Stand voll Tränen empor, der schwärzlichen Quelle vergleichbar,
    Die aus jähem Geklipp hergeußt ihr dunkles Gewässer.
    Also schwer aufseufzend vor Argos’ Söhnen begann er:
    Freunde, des Volks von Argos erhabene Fürsten und Pfleger,
    Hart hat Zeus der Kronid in schwere Schuld mich verstricket!
    Grausamer, welcher mir einst mit gnädigem Winke gelobet,
    Heimzugehn ein Vertilger der festummauerten Troja.
    Doch nun sann er verderblichen Trug und heißet mich ruhmlos
    Wieder gen Argos kehren, nachdem viel Volks mir dahinstarb.
    Also gefällt’s nun wohl dem hocherhabnen Kronion,
    Der schon vielen Städten das Haupt zu Boden geschmettert
    Und noch schmettern es wird; denn sein ist siegende Allmacht.
    Aber wohlan, wie ich rede das Wort, so gehorchet mir alle:
    Laßt uns fliehn in den Schiffen zum lieben Lande der Väter;
    Nie erobern wir doch die weitdurchwanderte Troja!
    Jener sprach’s, doch alle verstummten umher und schwiegen;
    Lange saßen verstummt die bekümmerten Männer Achaias.
    Endlich begann vor ihnen der Rufer im Streit Diomedes:
    Atreus’ Sohn, gleich muß ich dein törichtes Wort dir bestreiten,
    Wie es gebührt, o König, im Rat; du zürne mir des nicht.
    Zwar mir schmähtest du jüngst die Tapferkeit vor den Achaiern,
    Mutlos sei ich und ganz unkriegerisch; aber das alles
    Wissen nun Argos’ Söhne, die Jünglinge sowie die Greise.
    Dir gab eins nur von beiden der Sohn des verborgenen Kronos:
    Nur mit dem Zepter der Macht geehrt zu werden vor allen;
    Doch nicht Tapferkeit gab er, die edelste Stärke der Menschen!
    Wunderbarer, du glaubtest im Ernst, die Männer Achaias
    Wären so gar unkriegrisch und mutlos, wie du geredet?
    Doch wenn

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