Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
Vom Netzwerk:
Odysseus,
    Nahten und standen vor ihm; bestürzt nun erhub sich Achilleus
    Samt der Leier zugleich, verlassend den Sitz, wo er ruhte.
    Auch Patroklos erhub sich, sobald er sahe die Männer.
    Beid an der Hand anfassend begann der Renner Achilleus:
    Freude mit euch! Willkommen ihr Teuersten! Zwar ist gewiß Not!
    Doch auch dem Zürnenden kommt ihr geliebt vor allen Achaiern.
    Also sprach und führte hinein der edle Achilleus,
    Setzte sie dann auf Sessel und Teppiche, schimmernd von Purpur.
    Eilend sprach er darauf zu Patroklos, der ihm genaht war:
    Einen größeren Krug, Menötios’ Sohn, uns gestellet!
    Misch auch stärkeren Wein, und jeglichem reiche den Becher;
    Denn die wertesten Männer sind unter mein Dach nun gekommen.
    Jener sprach’s, da gehorchte dem lieben Freunde Patroklos.
    Selbst nun stellt’ er die mächtige Bank im Glanze des Feuers,
    Legte darauf den Rücken der feisten Zieg und des Schafes,
    Legt’ auch des Mastschweins Schulter darauf voll blühenden Fettes.
    Aber Automedon hielt und es schnitt der edle Achilleus;
    Wohl zerstückt’ er das Fleisch und steckt’ es alles an Spieße.
    Mächtige Glut entflammte Menötios’ göttlicher Sohn itzt.
    Als nun die Loh ausbrannt und des Feuers Blume verwelkt war,
    Breitet’ er hin die Kohlen und richtete drüber die Spieße,
    Sprengte mit heiligem Salz und dreht’ auf stützenden Gabeln.
    Als er nunmehr es gebraten und hin auf Borde geschüttet,
    Teilte Patroklos das Brot in schöngeflochtenen Körben
    Rings um den Tisch, und das Fleisch verteilete selber Achilleus;
    Setzte sich dann entgegen dem göttergleichen Odysseus
    Dort an der anderen Wand und gebot, daß Patroklos den Göttern
    Opferte; dieser gehorcht’ und warf die Erstling’ ins Feuer.
    Und sie erhoben die Hände zum leckerbereiteten Mahle.
    Aber nachdem die Begierde des Tranks und der Speise gestillt war,
    Jetzt winkt’ Ajas dem Phönix. Das sah der edle Odysseus,
    Füllte mit Wein den Becher und trank dem Peleiden mit Handschlag:
    Heil dir, Peleid! Es mangelt uns nicht des gemeinsamen Mahles,
    Weder dort im Gezelt um Atreus’ Sohn Agamemnon,
    Noch auch jetzo allhier; denn genug des Erfreuenden stehet
    Hier zum Schmaus. Doch nicht nach lieblichem Mahle verlangt uns,
    Sondern das große Weh, du Göttlicher, ringsum schauend,
    Zagen wir! Jetzo gilt’s, ob errettet sind oder verloren
    Uns die gebogenen Schiffe, wo du nicht mit Stärke dich gürtest!
    Nahe den Schiffen bereits und der Mauer drohn sie gelagert,
    Trojas mutige Söhn’ und die fernberufenen Helfer,
    Ringsum Feuer entflammend durchs Heer; und es hemme sie, trotzt man,
    Nichts annoch, sich hinein in die dunkelen Schiffe zu stürzen.
    Ihnen gewährt auch Zeus rechtshin erscheinende Zeichen
    Seines Strahls; doch Hektor, die funkelnden Augen voll Mordlust,
    Wütet daher, und vertrauend dem Donnerer, achtet er nichts mehr,
    Weder Menschen noch Gott; so treibt ihn der Taumel des Wahnsinns.
    Sehnlich wünscht er, daß bald der heilige Morgen erscheine;
    Denn er verheißt von den Schiffen zu haun die prangenden Schnäbel,
    Sie dann selbst zu verbrennen in stürmender Flamm und zu morden
    Argos’ Söhn’ um die Schiffe, betäubt im Dampfe des Brandes.
    Doch nun sorg ich im Herzen und fürchte mich, daß ihm die Drohung
    Ganz vollenden die Götter und uns das Schicksal verhängt sei,
    Hinzusterben in Troja, entfernt von der fruchtbaren Argos.
    Aber wohlauf, wenn das Herz dir gebeut, die Männer Achaias
    Jetzt, auch spät, zu befrein aus der drängenden Troer Getümmel!
    Siehe, dich selbst hinfort bekümmert es, aber umsonst ja
    Sucht man geschehenem Übel noch Besserung; lieber zuvor nun
    Sinn umher, wie du wendest den schrecklichen Tag der Achaier.
    Ach, mein Freund, wie sehr ermahnte dich Peleus der Vater
    Jenes Tags, da aus Phthia zu Atreus’ Sohn er dich sandte:
    Lieber Sohn, Siegsstärke wird dir Athenäa und Here
    Geben, wenn’s ihnen gefällt, nur bändige du dein erhabnes,
    Stolzes Herz in der Brust; denn freundlicher Sinn ist besser.
    Meide den bösen Zank, den verderblichen, daß dich noch höher
    Ehre das Volk der Argeier, die Jünglinge sowie die Greise.
    Also ermahnte der Greis, du vergaßest es. Aber auch jetzt noch
    Ruh und entsage dem Zorne, dem kränkenden! Sieh, Agamemnon
    Beut dir würdige Gaben, sobald du dich wendest vom Zorne.
    Willst du, so höre mich an, damit ich dir alles erzähle,
    Was dir dort im Gezelt zur Gabe verhieß Agamemnon:
    Zehn Talente des Goldes, dazu dreifüßiger Kessel
    Sieben, vom Feuer

Weitere Kostenlose Bücher