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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Informationen, die…«
    »Er will nur mit dem Camerlengo sprechen.«
    Die Wachen schauten einander misstrauisch an.
    »Sagen Sie dem Camerlengo«, befahl Rocher energisch, »dass Maximilian Kohler eingetroffen ist, der Generaldirektor von CERN, und ihn sehen möchte. Augenblicklich!«
    »Jawohl, Herr Hauptmann.« Einer der Gardisten eilte in Richtung des Amtszimmers davon. Die anderen vertraten ihnen den Weg. Sie blickten Rocher nervös an. »Nur einen Augenblick, Herr Hauptmann. Wir wollen Ihren Gast ankündigen.«
    Doch Kohler dachte überhaupt nicht daran anzuhalten. Er kurvte geschickt um einen der Gardisten herum und rollte weiter.
    Die Schweizergardisten wirbelten herum und rannten hinter ihm her. »Fermati! Signore! Bleiben Sie stehen, auf der Stelle!«
    Kohler empfand Verachtung für sie – nicht einmal die elitärste Sicherheitsmacht der Erde war immun gegen das Mitleid, das jeder Mensch für Krüppel empfand. Wäre Kohler gesund gewesen, hätten sie sich längst auf ihn gestürzt. Krüppel sind schwach und hilflos, dachte Kohler. Zumindest glaubt das jeder.
    Kohler wusste, dass er nur wenig Zeit hatte, um zu erreichen, weshalb er hergekommen war. Er wusste auch, dass er möglicherweise in dieser Nacht sterben würde. Eigenartig, wie wenig es ihn kümmerte. Der Tod war ein Preis, den er zu zahlen bereit war. Zu viel hatte er in seinem Leben ertragen, um zuzulassen, dass jemand wie der Camerlengo Carlo Ventresca seine Arbeit vernichtete.
    »Signore!«, riefen die Wachen. Sie rannten an ihm vorbei und versperrten ihm erneut den Weg. »Bleiben Sie stehen!« Einer der Gardisten zog eine Waffe und richtete sie auf Kohler.
    Der Generaldirektor hielt.
    Rocher eilte hinzu. Er wirkte zerknirscht. »Herr Kohler, bitte. Es dauert nur einen Augenblick. Niemand betritt unangekündigt das Amtszimmer des Papstes.«
    In Rochers Augen sah Kohler, dass ihm keine andere Wahl blieb, als zu warten. Na schön, dachte er. Dann warten wir eben.
    Die Gardisten hatten – grausame Ironie – Kohler direkt neben einem mannshohen vergoldeten Spiegel an der Wand angehalten. Der Anblick seiner eigenen verkrüppelten Gestalt stieß ihn ab. Die alte Wut kehrte wieder und übermannte ihn. Jetzt war er mitten unter den Feinden! Dies hier waren die Menschen, die ihn seiner Würde beraubt hatten. Sie waren schuld. Wegen ihnen hatte er niemals die Berührung einer Frau erfahren… niemals hoch aufgerichtet stehen können, um einen Preis in Empfang zu nehmen. Welche Wahrheit besitzen diese Leute? Welche Beweise, verdammt! Ein Buch voller uralter Fabeln! Versprechungen von künftigen Wundern! Die Wissenschaft produziert täglich neue Wunder!
    Kohler starrte in sein eigenes steinernes Gesicht. Heute Nacht wird mich die Religion umbringen, dachte er, aber es ist nicht das erste Mal.
    Für einen Augenblick war er wieder elf Jahre alt und lag in der Frankfurter Villa seiner Eltern im Bett. Die Laken waren aus feinstem Leinen, doch sie waren schweißdurchnässt. Der kleine Max fühlte sich, als würde er brennen; der Schmerz war beinahe unerträglich. Neben seinem Bett knieten sein Vater und seine Mutter, bereits seit zwei Tagen, ohne Pause. Beide beteten.
    Ein wenig abseits standen drei der besten Ärzte Frankfurts.
    »Ich bitte Sie, noch einmal darüber nachzudenken«, drängte einer der Ärzte. »Schauen Sie sich Ihren Jungen an! Sein Fieber steigt von Stunde zu Stunde! Er leidet unter schrecklichen Schmerzen. Und er könnte sterben!«
    Doch Max kannte die Antwort seiner Mutter, bevor sie sprach. »Gott wird ihn beschützen.«
    Ja, dachte Max. Gott wird mich beschützen. Die Überzeugung in den Worten seiner Mutter gab ihm Kraft. Gott wird mich beschützen.
    Eine Stunde später fühlte sich Max, als würde sein Brustkorb von einem Tonnengewicht zerquetscht. Er konnte nicht einmal mehr tief genug einatmen, um zu schreien.
    »Ihr Sohn leidet unter unsäglichen Schmerzen«, sagte ein anderer Arzt. »Lassen Sie mich wenigstens die Schmerzen lindern. Eine Spritze…«
    »Ruhe bitte!«, brachte Max’ Vater den Arzt zum Schweigen, ohne die Augen zu öffnen. »Sie sehen doch, dass wir beten.«
    »Vater, bitte!«, wollte Max schreien. »Sie sollen machen, dass der Schmerz weggeht!« Doch seine Worte gingen in einem Hustenanfall unter.
    Eine Stunde später waren die Schmerzen noch schlimmer geworden.
    »Ihr Sohn könnte für den Rest seines Lebens gelähmt bleiben!«, schimpfte einer der Ärzte. »Er könnte sterben! Wir besitzen Medikamente, die seine

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