Illuminati
entwickelt, die verhindert, dass diese Probe augenblicklich annihiliert! Und ich sage Ihnen noch einmal, wenn es Ihnen nicht gelingt, diesen Behälter innerhalb der nächsten sechs Stunden zu finden, werden Ihre Gardisten nichts mehr zu bewachen haben außer einem riesigen Krater im Boden!«
Olivetti wirbelte zu dem Camerlengo herum. In seinen Insektenaugen blitzte ohnmächtiger Zorn. »Monsignore, ich kann nicht guten Gewissens zulassen, dass dies hier so weitergeht! Ihre Zeit wird von Schwindlern vergeudet! Die Illuminati! Ein Tropfen Flüssigkeit, der uns alle vernichten soll!«
»Basta!«, erklärte der Camerlengo. Er sagte es leise, und doch schien es durch den weiten Raum zu hallen. Danach herrschte Stille. Fast unhörbar leise fuhr er fort: »Gefährlich oder nicht, Illuminati oder nicht, was immer dieses Ding ist – es sollte auf gar keinen Fall in der Vatikanstadt sein… erst recht nicht am Abend des Konklave. Ich möchte, dass es gefunden und entfernt wird. Organisieren Sie augenblicklich eine Suche!«
»Monsignore, selbst wenn wir all unsere Männer einsetzen, um den gesamten Komplex abzusuchen, würden wir Tage benötigen, um diesen Behälter zu finden!«, beharrte Olivetti. »Außerdem habe ich, nachdem ich mit Signorina Vetra gesprochen habe, einen meiner Leute abkommandiert, um unsere neuesten Ballistik-Datenbänke nach einer Substanz namens Antimaterie zu durchsuchen. Er fand nicht einen einzigen Hinweis. Nichts.«
Selbstherrliches Arschloch!, dachte Vittoria. Eine Ballistik Datenbank? Hast du es mal mit einem einfachen Lexikon versucht? Unter A?
Olivetti redete noch immer. »Monsignore, wenn Sie verlangen, dass wir die ganze Vatikanstadt mit bloßem Auge absuchen, muss ich Einspruch erheben!«
»Oberst.« Die Stimme des Camerlengos vibrierte vor Zorn. »Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie mit diesem Amt sprechen, wenn Sie mit mir sprechen? Ich weiß, dass Sie meine Position nicht ernst nehmen – nichtsdestotrotz bin ich nach dem Gesetz für den Augenblick Ihr Vorgesetzter. Falls ich mich nicht irre, befinden sich die Kardinale inzwischen alle in der Sixtinischen Kapelle. Ihre Sicherheitsprobleme dürften minimal sein, solange das Konklave andauert. Ich verstehe nicht, warum Sie immer noch zögern, nach diesem Gerät zu suchen! Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, dass Sie dieses Konklave absichtlich in Gefahr bringen!«
Olivetti sah den Camerlengo verächtlich an. »Wie können Sie es wagen? Ich habe dem letzten Papst zwölf Jahre lang gedient! Und dem vorherigen Papst ganze vierzehn Jahre! Die Schweizergarde sorgt seit 1483 für…«
Das Walkie-Talkie an Olivettis Gürtel gab ein lautes Pfeifen von sich und unterbrach ihn mitten im Satz.»Comandante?« Olivetti riss das Gerät aus dem Gürtel und drückte auf den Sendeknopf. »Sto occupato! Cosa voi!«
„Scusi«, sagte der Soldat am anderen Ende. »Hier Kommunikationszentrale. Ich dachte, Sie wollten informiert werden, wenn eine Bombendrohung eingeht?«
Olivetti hätte nicht desinteressierter dreinblicken können. »Erledigen Sie das! Verfolgen Sie den Anruf wie üblich, und schreiben Sie alles auf!«
»Das haben wir, doch der Anrufer…» Der Gardist zögerte. »Ich hätte Sie nicht gestört, Comandante, es ist nur… der Anrufer hat die Substanz erwähnt, über die ich Informationen suchen sollte. Antimaterie.«
Alle Anwesenden wechselten verblüffte Blicke.
»Er hat was?«, stammelte Olivetti.
»Antimaterie, Herr Oberst. Während wir versuchten, seinen
Anruf zurückzuverfolgen, habe ich ein paar zusätzliche Nachforschungen darüber angestellt. Die Informationen über Antimaterie sind… offen gestanden, sie sind höchst beunruhigend, Herr Oberst.«
»Ich dachte, in den ballistischen Datenbänken wäre nichts darüber erwähnt?«
»Das trifft zu, Herr Oberst. Ich fand die Informationen online.«
Halleluja!, dachte Vittoria.
»Die Substanz scheint höchst explosiv zu sein«, fuhr der
Gardistfort. »Es ist schwer, sich das vorzustellen, aber es heißt, Antimaterie wäre um das Hundertfache zerstörerischer als eine Atombombe.«
Olivettis Haltung zerbrach wie ein in sich zusammenstürzender Berg. Vittorias Triumphgefühl wurde ausgelöscht vom Entsetzen auf dem Gesicht des Camerlengos.
»Haben Sie den Anruf zurückverfolgt?«, stammelte Olivetti.
» Erfolglos, Comandante. Ein Mobiltelefon mit starker Verschlüsselung. Der Anrufer benutzt mehrere Satellitenverbindungen gleichzeitig, daher können wir ihn nicht
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