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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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auffordernde Handbewegungen und rannte weiter zum nächsten Wagen. Joe sah den ersten Fahrer, der seinen Beifahrer ungläubig ansah, die Tür öffnete, ausstieg und dann gehorsam hinter Simons dunkler Figur herlief
    «Bayrische Feuerlöschübung! Raus!» brüllte Simon nun bereits einem dritten Fahrer zu.
    Indem Joe langsam hinterher lief, dann und wann auch seine eigene Stimme erklingen liess, um die ungläubigeren Autofahrer zu überzeugen, leerte sich allmählich jedes Auto und die Leute bildeten eine Schlange, die bis zur Lexington Avenue zurückreichte. Zwischen zwei Autos duckte sich Simon dann auf einmal, lief langsam an der Schlange entlang zu ihrem Anfang an der Third Avenue und rief jedem zu: «Beschreiben Sie einen Kreis! Einer nach dem anderen zurück!» Gehorsam beschrieben alle einen weiten Kreis zurück zu ihren Autos und stiegen auf der anderen Seite als sie ausgestiegen waren wieder ein. Simon und Joe bestiegen ihren VW, die Ampeln schalteten auf grün und sie rauschten davon.
    «Siehst du?» sagte Simon. «Du brauchst nur Worte zu benutzen, auf die sie von Kindheit an konditioniert wurden - , usw. -und du brauchst dich niemals umzusehen, ob sie auch gehorchen. Die gehorchen immer. Well, und so konnten die Illuminaten garantieren, dass die Endlösung ununterbrochen vorangehen konnte. Winifed, der war immerhin schon lange genug im Amt, konnte einen eindrucksvollen Titel aufweisen und sein (Bewertung: zweifelhaft) unter jedes Memo setzen... und sechs Millionen Menschen mussten sterben. Zum Lachen, oder?»
    Und Joe erinnerte sich der Zeilen aus Hagbards kleinem Buch Pfeif nicht, wenn du pisst (Ein Privatdruck, der nur an Mitglieder der JAMs und der Legion des Dynamischen Diskord ausgegeben wurde): «Der Gehorsam des einzelnen ist nicht nur der Grundpfeiler der Macht einer autoritären Gesellschaft, sondern auch ihrer Schwäche.»
    (Am 23.November 1970 wurde im Chicago River die Leiche des sechsundvierzig Jahre alten Stanislaus Oedipuski gefunden. Laut Bericht des Polizeilaboratoriums wurde der Tod nicht durch Ertrinken, sondern durch Schläge auf Kopf und Schultern mit einem viereckigen Gegenstand verursacht. Erste Ermittlungen ergaben, dass Oedi-puski Mitglied der God's Lightning gewesen war und man vermutete, dass Unstimmigkeiten zwischen diesem Mann und seinen früheren Kollegen aufgetaucht waren, die dazu führten, dass er mit ihren hölzernen Kreuzen erschlagen wurde. Weitere Ermittlungen ergaben, dass Oedipuski Bauarbeiter und bis vor kurzem mit seinem Job sehr zufrieden gewesen war, sich ganz normal, wie die anderen auch, benommen hatte, indem er an der Regierung rumnörgelte, die Faulpelze, die von der Wohlfahrt lebten, verfluchte, Neger hasste, gutaussehenden Mädchen, die an den Baustellen vorüberkamen, unmissverständliche Bemerkungen nachrief, und - wenn ein Kräfteverhältnis von mindestens acht zu eins garantiert war - sich anderen Arbeitern seines Alters anschloss, um langhaarige junge Männer mit Friedensabzeichen oder anderen unamerikanischen Schandmalen anzupöbeln und zu verprügeln. Vor etwa einem Monat etwa war dann alles anders geworden. Er nörgelte nun nicht mehr nur an der Regierung herum, sondern auch an seinen eigenen Bossen - dabei hörte er sich manchmal schon wie ein Kommunist an; wenn irgend jemand anderes die Bettler der Wohlfahrt verfluchte, bemerkte Stan nachdenklich: «Nun ja, ich meine, unsere Gewerkschaften verhindern, dass sien Job kriegen, was soll'n sie da anderes machen, als zur Wohlfahrt zu gehen? Stehlen?» Einmal, als ein paar seiner Kollegen einem vorübergehenden, gutaussehenden achtzehnjährigen Mädchen wiederum obszöne Zeichen machten und ein paar galante Geräusche dazu, sagte er sogar: «Hört mal her, das mag nun wirklich peinlich für das Mädchen sein, vielleicht macht's ihr sogar Angst...!»
    Was noch schlimmer war, er liess sein eigenes Haar erstaunlich lang wachsen und seine Frau erzählte Freunden, dass er kaum noch vor dem Fernseher sass, sondern die meisten Abende damit zubrachte, Bücher zu lesen. Die Polizei konnte das bestätigen, und seine kleine Bibliothek - die er in weniger als einem Monat zusammengestellt hatte - war in der Tat bemerkenswert, hauptsächlich Werke über Astronomie, Soziologie, orientalischen Mystizismus, Darwins Ursprung der Arten, Kriminalromane von Raymond Chandler, Alice im Wunderland, und einen Studientext über Zahlentheorie, dessen Kapitel über Primzahlen über und

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