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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Formationen über das von ihnen eroberte Terrain. ZevHirsch und Frank Ochuk trugen das Banner mit der Aufschrift «LIEBT ES ODER WIR WERDEN EUCH ZERMALMEN.»)
    Howard sang:
    Die Stämme der Delphine sind furchtlos und wacker Unser Reich ist der Ozean, als Fahne ein Lied voran uns flattert Unsere Waffe heisst Geschwindigkeit und mit unsern steinharten Nasen Wird jeder Feind schnellstens in die Flucht geschlagen.
    Ein ganzer Schwarm Delphine tauchte aus dem Nichts auf. In dem blassen, blaugrünen Medium, in das Hagbards Fernsehkameras das Wasser verwandelten, schienen sie den noch ziemlich entfernten, spinnengleichen Schiffen der Illuminaten entgegenzufliegen.
    «Was ist los?» fragte George. «Wo ist Howard?»
    «Howard führt sie an», sagte Hagbard. Er bediente einen Schalter an der Reling des Balkons, auf dem sie wie mitten in einer gläsernen Kugel standen, wie in einer
    Luftblase auf dem Grund des Atlantik. «Bereitet die Torpedos vor. Vielleicht müssen wir den Angriff der Delphine decken.»
    «Da, tovarisch Celine», kam eine Stimme zurück.
    Die Delphine waren jetzt ausser Sichtweite. George wurde bewusst, dass er keine Angst mehr hatte. Das Ganze war einem Science-Fiction-Film viel zu ähnlich. In Hagbards U-Boot herrschten sowieso nur Illusionen. Wäre er in der Lage gewesen, sich bewusst zu machen, dass er sich Tausende von Metern unter der Atlantikoberfläche in einem verwundbaren, metallenen Schiff befand, unter einem dermassen hohen Druck, dass die geringste Überbelastung die schützende Hülle zum Bersten bringen konnte und das einbrechende Wasser sie alle zerdrücken würde, dann hätte er vor Angst sterben können. Aber die Stadt Peos sah von hier nicht anders aus als das Modell eines Architekten. Und auch wenn er Hagbards Aussage, sie befanden sich über dem verlorenen Kontinent von Atlantis, intellektuell akzeptieren konnte, tief im Innern glaubte er einfach nicht an Atlantis. Folglich schenkte er auch dem ganzen Drumherum keinen Glauben.
    Plötzlich war Howard wieder in Sicht. Oder irgendein anderer Delphin. Das war eben auch noch so etwas, dass seine Zweifel bestärkte, sprechende Delphine...
    «Bereit für die Zerstörung der feindlichen Schiffe», sagte Howard. Hagbard schüttelte den Kopf. «Ich wünschte, wir könnten mit ihnen Verbindung aufnehmen. Ich wünschte, ich könnte ihnen die Chance geben, sich zu ergeben. Aber sie würden wahrscheinlich gar nicht darauf eingehen. Und sie arbeiten an Bord ihrer Schiffe mit Kommunikationssystemen, die ich nicht erreichen kann.» Er wandte sich zu George. «Sie benutzen einen bestimmten Typ isolierter Telepathie, um miteinander zu kom munizieren. So erhielt Sheriff Jim Cartwright den Hinweis, dass du in jenem Hotel in Mad Dog weiltest und dich mit Weishaupts Wunderkraut vollknalltest.»
    «Dir wäre es sicherlich lieber, sie wären nicht so nah, wenn sie hochgehen, oder?» sagte Howard.
    «Sind deine Kumpane in Sicherheit?» fragte Hagbard.
    (Fünf grosse Rhinozerosse, sechs grosse Rhinozerosse...)
    «Klar. Lass jetzt das Zögern. Es ist nicht der rechte Moment, human zu sein.»
    «Das Meer ist manchmal grausamer als das Land», sagte Hagbard.
    «Das Meer ist sauberer als das Land», sagte Howard. «Hier gibt es keinen Hass. Nur den Tod, wann und wie immer er notwendig ist. Jene Leute sind zwanzigtausend Jahre lang deine Feinde gewesen.»
    «So alt bin ich nun auch noch nicht», sagte Hagbard. «Und ich habe sehr wenig Feinde.»
    «Wenn du noch länger zögerst, bringst du das U-Boot und uns in Gefahr.»
    George sah hinaus auf die rot-weiss gestrichenen Kapseln, die sich im blau-grünen Wasser näherten. Sie sahen jetzt erheblich grösser aus. Mit welchem Antriebssystem sie arbeiteten, konnte man nicht erkennen. Hagbard streckte seine braune Hand aus, liess sie einen Augenblick auf einem weissen Knopf auf der Reling ruhen und drückte ihn dann entschlossen nieder.
    Auf jeder Kapsel erschien jetzt gleichzeitig ein greller Lichtblitz, der durch das Wasser leicht abgeschwächt wurde. Es war, als würde man ein Feuerwerk durch getönte Gläser betrachten. Dann fielen die Kapseln in sich zusammen, wie Pingpongbälle, die von einem riesigen Vorschlaghammer getroffen worden waren.
    «So. Das war's schon», sagte Hagbard ruhig.
    Die Luft um George herum schien zu vibrieren und der Fussboden unter ihm erzitterte heftig. Plötzlich ü berkam ihn unendliche Angst. Die Schockwellen der Ex -plosionen machten auf einmal alles realistisch. Eine verhältnismässig

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