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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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wirkenden, nicht zu bestimmenden Giftes. Sie verabreichten es ihm heimlich in Versailles. Oder denk mal an den kleinen Lincoln-Schabernack. Wer widersetzte sich dem Greenback-Plan, mit dem Amerika legalem Flachsskript näher kam denn jemals zuvor? Stanton, der Bankier. Wer liess alle Wege, die aus Washington herausführten, bis auf einen, schliessen? Stanton, der Bankier. Und Booth nahm gerade diesen Weg. Wer bemächtigte sich nachher des Tagebuchs von Booth? Stanton, der Bankier. Und wer händigte es mit siebzehn fehlenden Seiten ans Staatsarchiv aus? Stanton, der Bankier. George, du musst noch eine ganze Menge lernen; dein Geschichtsbild trägt noch züvjele Spuren deiner alten Konditionierung...»)
    Reverend William Helmer, Kolumnist für Religion bei Confrontation, starrte auf das Telegramm. Joe Malik sollte in Chicago sein und über die SDS-Versammlung berichten; was machte er in Providence, Rhode Island, und in was war er verwickelt, das eine solch ausserordentliche Mitteilung provozieren konnte? Helmer las das Telegramm noch einmal sorgfältig durch:
    Streichen Sie die Kolumne für nächsten Monat. Werde beträchtliche Summe für prompte Antwort auffolgende Fragen bereitstellen. Erstens: gehen Sie allen Bewegungen nach, die Billy Graham letzte Woche unternahm, und finden Sie heraus, ob er vielleicht wirklich heimlich nach Chicago kam. Zweitens: schicken
    Sie mir eine Liste zuverlässiger Bücher über Satanismus und Hexerei in moderner
    Zeit. Erzählen sie keinem anderen Mitarbeiter von Confrontation davon. Telegrafieren Sie mir c/o Jerry Mallory, Hotel Benefit, Angell Street, Providence,
    Rhode Island. P.S.: Finden Sie heraus, wo die John-Dillinger-Starb-Für-Sie-
    Gesellschaft ihren Hauptsitz hat.
    Joe Malik
    Diese SDS-Leute mussten ihn unter Acid gesetzt haben, dachte Helmer. Well, er war immerhin noch der Boss und zahlte gute Prämien, wenn man ihm einen Gefallen tat. Helmer griffnach dem Telefon.
    (Howard, der Delphin, sang ein sehr satirisches Lied über Haie, als er nach Peos schwamm, um dort die Leif Erickson zu treffen.)
    James Walking Bear hatte meistens keine grosse Vorliebe für Bleichgesichter, aber er hatte gerade sechs Peyotl-Knöpfe gegessen, bevor dieser Professor Mallory kam, und fühlte sich versöhnlich. Immerhin hatte der Grosse Häuptling anlässlich des heiligen Mittsommernachts-Peyotl-Festivals gesagt, dass die Zeile, «denen zu vergeben, die wider uns sündigen», eine besondere Bedeutung für uns Indianer hatte. Nur wenn wir den Weissen vergeben würden, so sagte er, würden unsere Herzen gänzlich rein, und wenn unsere Herzen rein sein würden, würde der Fluch von uns genommen - die Weissen würden aufhören, wider uns zu sündigen, nach Europa zurückkehren und sich untereinander bekriegen, anstatt uns zu verfolgen und zu vernichten. James versuchte dem Professor zu vergeben, dass er Weisser war, und fand, wie gewöhnlich, heraus, dass Peyotl die Vergebung leichter machte.
    «Billie Freschette?» fragte er. «Aber die starb doch schon achtundsechzig.» «Das weiss ich», sagte der Professor. «Was ich suche, sind Fotografien, die sie vielleicht hinterlassen hat.»
    Klar. James wusste welche Art von Fotos.
    «Sie meinen Fotos mit John DUlinger?»
    «Ja. Sie war seine Geliebte, für lange Zeit praktisch seine Ehefrau, und...»
    «Nichts zu machen. Vor Jahren schon kamen hier scharenweise Journalisten an und kauften jeden Fetzen, den sie hinterlassen hatte. Jedes Foto. Und wenn nur ein Stückchen Hinterkopf von Dillinger draufsichtbar war.»
    «Haben Sie sie gekannt?»
    «Sicher.» James hütete sich, nicht gehässig zu werden und fügte nicht hinzu: alle Menominee-Indianer kennen sich auf eine Weise, wie ihr Weissen «sich kennen» nicht begreifen könnt.
    «Sprach sie jemals über Dillinger?»
    «Natürlich. Alle Frauen sprechen über nichts anderes als ihre verstorbenen Männer. Ist immer dasselbe: kein Mann war so gut wie er. Ausser, wenn sie sagen, es gab niemals einen Mann so schlecht wie er. Aber das sagen sie auch nur, wenn sie betrunken sind.»
    Das Bleichgesicht wechselte ständig die Farben, wie's Leute halt tun, wenn man auf Peyotl ist. Jetzt sah er fast wie ein Indianer aus. Das machte es leichter, mit ihm zu sprechen.
    «Sagte sie jemals etwas über Johns Einstellung gegenüber den Freimaurern?»
    Warum sollten die Leute eigentlich nicht die Farbe wechseln? Alle Probleme
    dieser Welt rührten von der Tatsache her, dass die Menschen gewöhnlich ihr Leben lang dieselbe

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