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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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antikatholischen Rechtsleuten besonders verhasst gewesen.» «Ein letzter Punkt noch», fügte Saul hinzu. «Denk mal an die Linksorientierung von Confrontation. Der Herausgeber Malik würde den meisten in den Memos genannten Quellen wahrscheinlich keinen Glauben schenken, denn in der Überzahl sind es rechtsstehende Publikationen und die meisten von ihnen rücken die Illuminaten in die linke Ecke. Seine Reaktion wäre doch wahrscheinlich die gewesen, dass er dies als eine weitere Einschüchterung von rechts abgetan hätte, es sei denn, er hatte neben seiner eigenen Nachforschungsabteilung noch andere Quellen. Seinem Mitherausgeber Peter Jack-son sagt er über die Illuminaten selbst kein Wort - alles, was er ihm sagt, ist, dass er eine Untersuchung über die politischen Morde der letzten zehn Jahre anstellen will. Das letzte Memo ist schon so alt und vergilbt, das man vermuten möchte, dass er die ersten Hinweise schon vor mehreren Jahren erhielt, aber nichts unternahm. Pat fragt, warum er das alles vor seinem Reporter George Dorn verborgen hält. Und am Ende verschwindet dieser. Er muss noch von irgendwo anders her Informationen erhalten haben, die ihm ein Komp lott enthüllten, dem er Glauben geschenkt und es wirklich gefürchtet haben muss. Wahrscheinlich ein faschistisches Komplott, antikatholisch, antijüdisch und gegen die Schwarzen.»
    Muldoon grinste. Wenigstens einmal muss ich nicht den Watson spielen, dachte er und sagte: «Brillant. Du hörst nie auf, mich zu begeistern. Saul, würdest du dir jetzt bitte dieses hier mal angucken und mir erzählen, wie sich das einfügen lässt?» Er reichte ihm ein Stück Papier. «Ich fand es in einem Buch auf Maliks Nachttisch.»
    Auf dem Papier standen ein paar knappe Notizen in der gleichen Schrift wie die der gelegentlichen Anmerkungen auf Pats Memos:
    Präs. Garfield, umgebracht von Charles Guiteau, röm.-kath.
    Präs. McKinley, umgebracht von Leon Czolgosz, röm. -kath.
    Präs. Theodore Roosevelt, Mordversuch durch Giuseppe Zangara, röm.-kath.
    Präs. Harry Truman, versuchter Mordanschlag durch Griselio Torresola und Oscar Collazo, beide röm.-kath.
    Präs. Woodrow Wilson, mysteriöses Ableben, während er von einer röm. -kath. Krankenschwester gepflegt wurde.
    Präs. Warren Harding, ein weiterer mysteriöser Todesfall (ein Gerücht besagt: Selbstmord), ebenfalls von einer röm. -kath. Schwester gepflegt.
    Präs. John Kennedy, Mord unzureichend geklärt. Der Kopf der CIA war zu jener Zeit John McCone, röm. -kath., der bei der Abfassung des widersprüchlichen Warren-Reports behilflich war.
    (Repräsentanten-Haus, l. März 1964 - fünf Kongressabgeordnete werden von der Lebron-Miranda-Codero -Rodriguez-Mordabteilung verwundet, alle röm. -kath.)
    Als Saul aufblickte, sagte Barney liebenswürdig: «Ich fand das in einem Buch, wie ich schon sagte. Das Buch hiess Rome's Responsability , for the Assassination of Abraham Lincoln, von Thomas M. Harris. Harris hebt hervor, dass John Wilkes Booth, die Surat-Familie und alle anderen Verschwörer auch Katholiken waren, und vertritt die These, dass sie auf Befehl der Jesuiten handelten.» Barney hielt einen Moment inne, um Sauls Verwunderung zu geniessen, und fuhr dann fort: «Wenn ich deinem Prinzip folge, dass die Memos voll falscher Hinweise sind, so kommt mir in den Sinn, wir sollten den Gedanken, dass die Illuminaten die Freimaurer als Front benutzen, neue Anhänger zu rekrutieren, noch einmal überprüfen. Sicherlich würden sie eine ähnliche Organisation brauchen - eine Organisation, die sich über die ganze Welt ausbreitet, die mysteriöse Geheimnisse besitzt, seltsame Riten vollführt, innere Orden, in die nur ein paar wenige Auserwählte aufgenommen werden, und eine pyramidenförmige Autoritätsstruktur, die jeden zwingen, Befehle von oben anzunehmen, ob sie sie verstehen oder nicht. Eine solche Organisation ist die römisch-katholische Kirche.»
    Saul nahm seine Pfeife vom Boden auf. Er schien sich nicht zu erinnern, sie fallengelassen zu haben. «Jetzt bin ich dran zu sagen», murmelte er. «Bist du dabei, deinen sonntäglichen Gang zur Messe aufzugeben? Glaubst du das, was du da sagst, wirklich?»
    Muldoon lachte. «Nach zwanzig Jahren», sagte er, «habe ich's endlich geschafft. Ich bin dir gegenüber zum ersten Mal im Vorsprung. Saul, du standst Auge in Auge mit der Wahrheit, Nase an Nase, aber du standst so dicht davor, dass dein Blick sich überschlug und du rückwärts blicktest. Nein, die

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