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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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katholische Kirche ist es nicht. Deine Vermutung, es sei antikatholisch, antijüdisch und gegen die Schwarzen, war schon gut. Aber es ist tief in der katholischen Kirche verwurzelt und ist es immer gewesen. Tatsächlich haben die Versuche der Kirche, es auszurotten, der Heiligen MutterRom den unglückseligen Ruf eingebracht, Spezialistin für Paranoia und Hysterie zu sein. Ihre Agenten unternehmen besondere Anstrengungen, in den Priesterstand zu gelangen, um an geweihte Gegenstände heranzukommen, die sie dann für ihre eigenen, bizarren Rituale verwenden. Auch versuchen sie, so hoch wie möglich in der Hierarchie der Kirche zu gelangen, um sie von innen her zu zerstören. Viele Male schon haben sie ganze Gemeinden auf diese Weise rekrutiert und korrumpiert, ganze Kirchenorden, sogar ganze Provinzen. Wahrscheinlich drangen sie bereits bis Weishaupt vor, als dieser noch Jesuit war - eben diesen Orden haben sie mehrere Male in der Geschichte erfolgreich infiltriert und die Dominikaner sogar noch in grösserem Masse. Wenn sie bei kriminellen Handlungen ertappt werden, geben sie acht, dass ihr Deckmantel, der Katholizismus, und nicht ihr wahrer Glaube an die Öffentlichkeit gerät, so wie diese Liste politischer Morde etwa. Ihr Gott wird der Lichtbringer genannt und daher stammt wahrscheinlich auch der Begriff (Illumination). Und Malik zog seit langem Erkundungen über sie ein und erfuhr von jenem W. H. ziemlich genau, dass sie immer noch existieren. Ich spreche natürlich über die Satanisten.»
    «Natürlich», wiederholte Saul mit sanfter Stimme, «natürlich. Das Pentagon, das immer wieder auftaucht - es ist die Mitte des Pentakels, um den Teufel zu beschwören. Der Faschismus ist dabei nur die politische Facette. Im Grunde stellen sie eine Theologie - oder eine Anti-Theologie - dar, vermute ich. Aber was zum Teufel ist dann ihr höchstes Ziel?»
    «Frag mich nicht», Bamey zuckte mit den Schultern. «Ich kann meinem Bruder folgen, wenn er über die Geschichte des Satanismus spricht, aber nicht, wenn er versucht, mir dessen Motivationen zu erklären. Er benutzt theologisch-technische Wendungen wie , aber alles, was ich verstehen kann, ist, dass es etwas damit zu tun hat, die Welt ans Ende zu bringen.»
    Saul wurde aschfahl im Gesicht. «Barney», schrie er auf, «mein Gott, Fernando Poo!»
    «Aber das ist doch längst vorüber...»
    «Das ist es ja eben. Ihre alltägliche Taktik der falschen Front. Die wahre Bedrohung kommt aus einer ganz anderen Ecke und dieses Mal meinen sie's ernst.»
    Muldoon schüttelte den Kopf. «Aber die müssen ja verrückt sein!»
    «Verrückt sind sie alle», sagte Saul geduldig, «vor allem wenn du ihre Motive nicht verstehst.» Er hielt seinen Schlips hoch. «Stell dir vor, du kommst hierher in einer fliegenden Untertasse vorn Mars - oder vom Vulkan, wie die Illuminaten. Du siehst mich diesen Morgen aufstehen und aus unersichtlichem Grund dieses Stückchen
    Stoff um den Hals wickeln, obwohl es so heiss ist. An welche Erklärung würdest du da denken? Ich bin ein Fetischist, ein Schwachkopf mit anderen Worten. So sieht das menschliche Verhalten überwiegend aus, es ist nicht am Überleben orientiert, sondern an irgendeinem Symbolsystem, an das geglaubt wird. Lange Haare, kurze Haare, freitags Fisch, kein Schweinefleisch, aufstehen, wenn der Richter den Saal betritt - alles Symbole, Symbole, Symbole. Sicher, die Illuminaten sind verrückt, von unserem Standpunkt aus betrachtet. Von ihrem Standpunkt aus sind wir verrückt. Wenn wir herausfinden können, an was sie glauben, was ihre Symbole für sie bedeuten, werden wir verstehen, warum sie die meisten von uns umbringen wollen, vielleicht sogar alle. Barney, ruf deinen Bruder mal an. Hol ihn aus dem Bett. Ich will mehr über Satanismus wissen.»
    («Zum Teufel!» brüllte der Präsident am 27. März. «Einen Nuklearkrieg wegen eines solch unbedeutenden Fleckens wie Fernando Poo? Sie müssen ja geistig umnachtet sein. Das amerikanische Volk ist es leid, dass unsere Armee in der ganzen Welt Polizei spielt. Lasst Äquatorial-Guinea ihre eigenen Nüsse aus dem Brackwasser fischen, oder wie immer das Sprichwort lauten mag.» «Warten Sie», sagte der Direktor des CIA, «lassen Sie mich Ihnen diese Luftaufnahmen erläutern...»)
    Am Watergate zielt G. Gordon Liddy sorgfältig mit seiner Pistole und schiesst eine Strassenlampe aus: in seiner Erinnerung befindet er sich in einem alten Schloss in Millbrook, N.Y., und

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