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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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entwickelte er schon früh ein Gefühl von Verachtung und Haß für eine normale, anständige Gesellschaft. Die Mafia wurde auf seine Talente und Vorlieben aufmerksam und finanzierte seine Ausbildung an der Harvard Law School. Nach dem Abschluß wurde er einer der wichtigsten Verteidiger von Syndikats-Häschern, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren. Nebenbei nahm er sich auch mehrerer Fälle amerikanischer Indianer an, das war nämlich ein Weg, die Regierung zu frustrieren. In einer besonders erbitterten Schlacht versuchte er, den Bau eines notwendigen Staudamms im nördlichen Teil des Staates New York zu stoppen; sein unausgewogenes Benehmen im Gerichtssaal (das es ihm erleichterte, den
    Prozeß zu verlieren) gab Zeugnis davon, daß er dem Okkulten nahestand, denn der Aberglaube jener Indianer, denen er dienen wollte, hatte ihn offensichtlich angesteckt. Mafia-Dons konferierten mit Vertretern des Kults des Gelben Zeichens, und schon bald wurde Hagbard, der ein Jahr lang ziellos durch Europa gezogen war, rekrutiert, um eine neue Deckorganisation für den Kult aufzubauen, die die Vereinigten Staaten politisch wie auch religiös bekämpfen sollte. Diese Deckorganisation wurde, sagte Mama Sutra, die Legion des Dynamischen Diskord genannt, und während sie vorgab, gegen jegliche Form von Regierung zu sein, bestand ihr wahres Ziel jedoch ausschließlich darin, den Vereinigten Staaten Schaden zuzufügen. Man gab ihm ein Unterseeboot (dessen Konstruktion er in der Folge als seine eigene ausgab), und er wurde ein wichtiges Glied im Heroin-Geschäft der Mafia. Wichtiger noch, seine Mannschaft, bestehend aus einer internationalen Mischung von Banditen und Verbrechern, wurde mit einer jeglichen Sinn entbehrenden mystischen Doktrin bearbeitet. Ein wichtiger Knotenpunkt in Celines Heroin-Schmuggelnetz war, so fügte Mama Sutra hinzu, eine vorgebliche Kirche in Santa Isobel, auf der Insel Fernando Poo.
    Offensichtlich, schloß Mama Sutra, stellte der Herausgeber von Confrontation, Joseph Malik, durch die Lügen, die von Celine und Anhängern des Gelben Zeichens gegen ihn verbreitet wurden, irregeführt, Ermittlungen über die Illuminaten an. Was Professor Marsh angeht, so mögen seine Entdeckungen in Fernando Poo etwas über Celines Heroinring ans Tageslicht gefördert haben. «Dann glauben Sie also, beide seien tot», unterbrach Danny düster. «Und Goodmann, Muldoon und Pat Walsh wahrscheinlich ebenfalls.»
    «Das ist nicht gesagt. Wie ich Ihnen sagte, ist Celine beides, brillant und verrückt. Er hat seine eigene Mischung von Gehirnwäsche zur Perfektion reifen lassen und es bereitet ihm mehr Vergnügen, seine Opponenten zu rekrutieren, als sie zu zerstören. Es ist durchaus möglich, daß all diese Leute zu diesem Zeitpunkt bereits für ihn arbeiten; gegen die Illuminaten und die Vereinigten Staaten, die inzwischen gelernt haben, beide als Hauptfeinde der Menschheit zu betrachten.» Mama Sutra legte eine Denkpause ein. «Doch sicher ist das natürlich nicht. Die Ereignisse der letzten Tage haben Celine in ungünstiger Weise verändert. Er ist verrückter und somit gefährlicher als jemals zuvor. Die Morde des 2.5. April scheinen alle auf sein Konto zu gehen, auch wenn sie von der Mafia ausgeführt wurden. Blindlings schlägt er auf alles ein, was ihm irgendwie mit den Illuminaten in Verbindung zu stehen scheint. Es ist wohl unnötig zu sagen, daß die meisten Opfer keine Illuminaten waren, deren Organisation, wie ich andeutete, zahlenmäßig sehr klein ist. Da er sich in diesem gewalttätigen und paranoiden Geisteszustand befindet, fürchte ich für das Leben eines jeden, der mit ihm assoziiert ist.» Danny war auf seinem Stuhl nach vorn gesunken, betrunken, niedergeschlagen, deprimiert. « Nun wo ich alles weiß », fragte er, « was soll ich jetzt tun ? Mein Gott, was soll ich jetzt tun ?» Auf dem Flug nach München kam ich endlich dazu, Telemachus Nieste zu lesen, ein Touch von angemessener Synchronizität, denn Atlanta Hope hatte (wie der Illuminaten liebster Falschgeldpräger) eine rückwärtige Nabelverbindung zu Clark Kents altem Feind Lothar und dessen unsicherem Gott seiner fröhlichen Bürger. Tatsächlich schrieb Atlanta einen Stil, als müsse sie jeden Morgen strengste Diät befolgen und einen ganzen Teller lebendiger Würmer zu sich nehmen. Was meine Lektüre noch phan-fuk- king tastischer machte, war die Tatsache, daß sie sich auf demselben Flug befand wie ich; sie saß ein paar Reihen vor mir, auf

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