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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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pulsiert noch sich bewegt. Ich sehe George, wie er den Rolls in diesem verdammten Regen zu fahren versucht. Ich sehe, die Weiße der Weiße ist schwarz.
    «Irgendeiner», rief der Dutchman flehentlich, «seien Sie so freundlich und ziehen Sie mir die Schuhe aus. Nein, da sind Handschellen dran. Der Baron sagt diese Dinge.» Ich sehe Weishaupt und den Eisernen Stiefel. Kein Wunder, daß nur fünf die Zerreißprobe bestanden, an die Spitze der Pyramide zu gelangen. Baron Rothschild wird Rhodes nicht entwischen lassen. Was ist überhaupt Zeit und Raum ? Was ist Seele, von der wir beanspruchen, sie beurteilen zu können ? Wen gibt es wirklich — den Knaben Arthur Flegenheimer, der nach seiner Mutter sucht, den Gangster Dutch Schultz, der mit dem kalten Verstand eines Medici oder eines Morgan mordet und Korruption begeht, oder den verrückten Poeten, der in einem Krankenhausbett in Newark geboren wird, während die beiden anderen ihn verlassen?
    Und Elisabeth war eine Nutte. Sie sangen « Die goldene Eitelkeit» über Raleigh, aber nie konnte jemand ein Wort gegen mich sagen. Und doch gab man ihm den Vorzug. Das Globe Theater, ein neues Drama von Will Shakespeare, unten auf der Straße quälen sie Sackerson, den Bären, nur so zum Vergnügen. Mein Gott, sie öffneten den San Andrea Fault, um die wichtigsten Berichte über Norton zu verstecken. Straßen öffnen sich wie Mäuler. John Barrymore fällt aus dem Bett, mit Will Shakespeare im Kopf, in meinem Kopf, in Sir Francis' Kopf. Roderick Usher Starry Wisdom nannte man das.
    «Die Straße war in Schwierigkeiten», versuchte der Dutchman zu erklären, «und die Börsenspekulanten waren in Schwierigkeiten, und ich hab Schluß gemacht. Bitte, laßt mich in diesen Raum. Bitte, laßt ihn nicht aus den Augen.»
    Ich kann's hören! Genau die Geräusche, die Poe und Lovecraft aufschrieben: Tekeli-li, tekeli-li! Ich muß schon ganz nah sein. Mutter, ich wollte wirklich nicht die Flasche nach dir werfen. Ich wollte nur deine Aufmerksamkeit. Ich wollte nichts als Aufmerksamkeit.
    «Okay», seufzte der Dutchman. « Okay, ich bin erledigt. Ich kann nichts mehr tun. Gib acht, Mama, gib auf sie acht. Ihn kannst du nicht schlagen. Polizei. Mama. Heien. Mutter. Bitte, bring mich hier raus.»
    Ich kann es sehen und es kann mich sehen. In der Dunkelheit. Es gibt Dinge, die schlimmer sind als der Tod, Vivisektionen des Geistes. Ich sollte rennen. Warum sitze ich hier herum? Das Fahrrad und das Dreirad. 23 Skiddoo. Im Pentagon. Die Kälte interstellaren Raums. Sie kamen von den Sternen und brachten ihre Ebenbilder mit. Mutter. Es tut mir leid.
    «Los, öffnet die Umschläge mit den Schmiergeldern. Die Schornsteinfeger. Greifen zum Schwert.»
    Es ist wie ein Schornstein ohne Ende. Ohne Ende, immer aufwärts und aufwärts, in Dunkelheit, die immer dichter und dichter wird. Und das rote, alles-sehende Auge.
    «Bitte, helft mir auf. Französisch-kanadische Bohnensuppe. Ich möchte zahlen. Sorgt dafür, daß sie mich allein lassen.»
    Ich möchte mich ihm anschließen. Ich möchte es werden. Ich habe keinen eigenen Willen mehr. Ich nehme Euch, alte Hure Tod, zum mir angetrauten Weibe. Ich bin wahnsinnig. Mutter. Die Flasche. Linda schlurfte, suckelte hinab. Einigkeit.
    Ein neunjähriges Mädchen namens Patty Cohen wohnte drei Meilen vom Drake-Grundstück entfernt an der Küste. In den frühen Morgenstunden jenes 25. April wurde sie wahnsinnig. Die Eltern dachten zunächst, sie hätte LSD genommen, das in diesen Tagen in der dortigen Volksschule gerade Mode machte und, da sie ziemlich hip waren, verabreichten sie ihr Niacin und große Dosen Vitamin C, denn Patty rannte im Haus umher, abwechselnd lachend und Grimassen schneidend, wobei sie immer wieder rief: «Er liegt in seiner eigenen Pisse » und « Dort drinnen lebt er immer noch » und «Roderick Usher». Später am Morgen wußten sie dann, daß es mehr als Acid war, und eine traurige Zeit hob an, in der sie von einer Klinik zur anderen, von einem Privatpsychologen zum anderen zogen. Schließlich, wenige Tage vor Chanukah im Dezember, begaben sie sich zu einem ganz besonders eleganten Seelen-schrumpfer in der Park Avenue, in dessen Wartezimmer Patty einen echtesten epileptischen Anfall hatte, nachdem sie auf einem Tischchen eine kleine Statue entdeckt hatte, bei deren Anblick sie laut aufschrie: «Laßt ihn mich nicht fressen! Laßt ihn mich nicht fressen!» Von jenem Tag an, als sie die Nachbildung der gigantischen Tlaloc-Statue aus Mexico

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