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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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unsere Gedanken lesen, weil wir uns aller Körperenergien ständig bewußt sind. Die Anhänger Gruads haben diese Fähigkeit vei ren, und sie sind dafür auch noch dankbar. Die Wissenschaftler sind in neue Sachen und neue Ideen vernarrt. Diese Liebe für das
    Neue ist eine Angelegenheit genetischer Manipulation. Gruad ermutigt sogar Leute in den Zwanzigern, Kinder zu haben, obwohl es Sitte ist, niemals Kinder zu haben, bevor wir das hundertste Lebensjahr erreicht haben. Die Generationen Gruads folgen einander dicht und sie sind nicht wie wir. Sie leiden Höllenqualen über ihre Unwissenheit. Sie sind voller Ungewißheit und innerer Konflikte zwischen dem, was sie tun sollten, und dem, was sie tun möchten. Die Kinder, die Gruads Lehren gemäß erzogen werden, sind sogar noch viel verwirrter und konfliktgeladener als ihre Eltern. Ein Doktor berichtet mir, daß die Einstellung und der Lebensstil, den Gruad seinen Leuten vorgibt, ausreicht, ihre Lebenserwartung erheblich zu senken. Und sie haben Angst vor Schmerzen. Sie haben Angst vor dem Tod. Und selbst da, wo ihr Leben sich verkürzt, suchen sie verzweifelt nach Mitteln und Wegen, Unsterblichkeit zu erreichen.»
    Gruad spricht bei einer Zusammenkunft seines Ungebrochenen Kreises und sagt, die Zeit sei gekommen, den Konflikt zu intensivieren. Wenn sie die Atlanter nicht beherrschen können, werden sie Atlantis zerstören. «Atlantis wird durch Licht zerstört werden», sagt Gruad. «Vom Licht der Sonne.» Gruad führt die Anbetung der Sonne bei seinen Anhängern ein. Er offenbart die Existenz von Göttern und Göttinnen. « Sie sind ganz aus Energie, bewußter Energie», sagt Gruad. «Diese bewußte und machtvoll geleitete und konzentrierte Energie ist Geist. Jede Bewegung ist Geist. Alles Licht ist Geist. Aller Geist ist Licht.» Unter Gruads Anleitung baut die Wissenschaftspartei eine große Pyramide, Tausende von Fuß hoch. Sie besteht aus zwei Hälften; die obere Hälfte aus einer unzerstörbaren keramischen Substanz hergestellt und mit einem fürchterlich starrenden Auge an ihrer Spitze eingearbeitet. Sie schwebt, von Antigravitations-Generatoren in ihrer Position gehalten, 500 Fuß über ihrer Basis. Eine Gruppe von Männern und Frauen versammeln sich, von pder Sprecherin der Partei des Nichts, LILITH VELKOR, ange" fuhrt am Fuß der großen Pyramide, und lachen über das Bauwerk. Sie halten Schilder mit freigeistigen Parolen in den Händen:
    PUTZ NICHT UNSERE LINSEN, GRUAD PUTZ LIEBER DEINE EIGENEN
    JEDESMAL, WENN ICH DAS WORT «FORTSCHRITT» HÖRE
    STEHT MIR DAS FELL ZU BERGE DIE SONNE LUTSCHT
    DIE BOTSCHAFT AUF DIESEM SCHILD IST EINE GLATTE LÜGE
    Lilith Velkor spricht zu den Nichtsanhängern; sie zieht Gruads Glaubensbekenntnisse ins Lächerliche, indem sie behauptet, daß der mächtigste Gott eine verrückte Frau sei - die Göttin des Chaos. Von Gelächter begleitet erklärt sie: «Gruad sagt, die Sonne ist das Auge des Sonnengottes. Das ist wieder einmal ein Ausdruck seiner Idee, daß Männer überlegen sind und daß Vernunft und Ordnung über allem stehen. In Wirklichkeit ist die Sonne ein gigantischer goldener Apfel und das Spielzeug der Göttin des Chaos. Und sie gehört jedem, der denkt, würdig genug zu sein, sie zu besitzen.» Plötzlich setzt eine Bande von Ophidianern zum Angriff auf Lilith Velkors Anhänger an und tötet mehrere von ihnen. Lilith Velkor führt ihre Leute zu einem beispiellosen Gegenangriff auf die Ophidianer an. Sie stürmen eine Seite der großen Pyramide und stürzen die Ophidianer auf die Straße hinab und töten sie. Gruad bestimmt, daß Lilith Velkor sterben muß. Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wird sie von seinen Leuten ergriffen und in ein Verließ gesteckt. Dort wurde ein enormes Rad aufgestellt, dessen Speichen in dieser Form angeordnet sind: Lilith Velkor wird mit dem Kopf nach unten mit Stricken auf das Rad geschnallt. Mehrere Mitglieder der Wissenschaftspartei stehen umher und sehen zu, wie sie stirbt. Gruad tritt ein, geht dicht an das Rad und betrachtet die sterbende Frau, die sagt: « Dieser Tag ist zum Sterben genausogut wie jeder andere.» Gruad widerspricht ihr heftig und sagt, daß der Tod etwas sehr Böses sei und daß sie ihn fürchten solle. Sie lacht und sagt: « Mein ganzes Leben lang habe ich Traditionen verachtet, und jetzt verachte ich auch Innovationen. Sicher, ich muß schon ein recht bösartiges Beispiel für die Welt sein.» Lachend stirbt sie. Gruads Wut ist unerträglich. Er schwört,

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