Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
Vom Netzwerk:
ins Bild. Ein Bankettsaal, in den IN-GEL RILD, ein angesehener und vielgeehrter atlantischer Wissenschaftler, prominente Atlanter geladen hat, um einen weiteren Schritt in der Erforschung des Weltraums zu feiern, nämlich die Manipulation von Sonneneruptionen. Ingel Rild entwickelte mit seinen Mitarbeitern eine Rakete, die, wenn sie auf der Sonnenoberfläche auftrifft, eine Explosion verursachen kann. Der Marihuana rauchenden Versammlung berichtet er: «Wir können das Timing der Eruption von der Sonnenoberfläche aus auf den Millimeter genau festlegen. Eine solche Eruption könnte, bei geeigneter Magnitude, unseren Planeten wie ein trockenes Blatt hinwegbrennen Eine begrenztere Eruption könnte die Erde mit Strahlungen bombardieren, so daß die der Sonne nächsten Landstriche zerstört würden, während der Rest unserer Welt drastische Veränderungen erleben würde. Die schwerwiegendste Änderung, die von diesen exzessiven Strahlungen verursacht würde, wäre, daß vielleicht die biologischen Lebensformen in Mitleidenschaft gezogen und vielleicht völlig ausgelöscht würden. Neue Lebensformen würden entstehen. Die Natur würde in ihrer Gesamtheit einen gewaltigen Umbruch durchmachen. So etwas geschah bisher nur ein- oder zweimal auf natürliche Weise. Es geschah vor 70 Millionen Jahren, als die Dinosaurier auf einmal vernichtet wurden und an ihrer Stelle Säugetiere auftraten. In der Technik, derartige Sonneneruptionen entstehen zu lassen, gibt es noch Erhebliches zu lernen und zu entwickeln. Jedoch bedeutet die Fähigkeit, sie künstlich hervorzurufen, einen wesentlichen Schritt dahin, sie vorhersagen und möglicherweise kontrollieren zu können. Ist dieses Stadium einmal erreicht, werden unser Planet und unsere Rasse von jenen Katastrophen, die die Dinosaurier hinwegfegte, verschont bleiben.» Nachdem der Applaus sich gelegt hatte, fragt eine Frau namens KAJECI, ob es nicht respektlos sei, sich in die Angelegenheit «unseres Vaters, der Sonne» einzumischen. Ingel Rild erwidert, daß der Mensch Teil der Natur sei, und das, was er tut, als natürlich
    und nicht als Einmischung aufgefaßt werden sollte. Da unterbricht Gruad ihn voller Zorn und weist darauf hin, daß er selbst, eine wenig attraktive Mutation, das Ergebnis eines sich Einmischens in die Natur darstellt. Er wirft Ingel Rild vor, daß die Atlanter nicht in der Lage seien, die wahre Natur zu begreifen, noch die Gesetze, von der sie geleitet wird. Er sagt, daß Menschen Gesetzen unterliegen. So auch alle Dinge und Vorgänge in der Natur. Daß der Unterschied zwischen dem Menschen und der Natur darin liege, daß der Mensch die Naturgesetze, die ihn leiten, mißachten kann. Gruad fährt fort: «Mit der Menschheit können wir so sprechen, wie wir über unsere eigenen Maschinen sprechen, nämlich von erwarteter Leistung und erfüllter Leistung. Erfüllt eine Maschine sieht das, was wir erwarten, versuchen wir sie zu reparieren. Wir wollen, daß sie tut, was sie tun sollte, was sie tun kann. Ich denke, wir haben das Recht und die Pflicht, dasselbe vom Menschen zu verlangen - daß er das leisten sollte, was er leisten kann.» Ein gealterter und belustigt dreinschauender Wissenschaftler namens LHUV KERAPHT unterbricht ihn: «Aber Menschen sind keine Maschinen, Gruad.»
    «Ganz genau», antwortet Gruad. «Das habe ich längst in Betracht gezogen. Deshalb habe ich neue Wörter geschaffen, Wörter, die strenger sind als sollen und können. Wenn ein Mensch das leistet, was er soll und kann, dann nenne ich das das Gute; und jede geringere Leistung nenne ich das Böse.» Die fremdländische Idee wird mit allgemeinem Gelächter begrüßt. Gruad versucht überzeugend zu sprechen, er ist sich seiner Stellung als Pionier voll bewußt und versucht verzweifelt, mit all den verschlossenen Seelen um sich herum zu kommunizieren. Nach weiteren Argumenten verfällt er dann allerdings in einen drohenden Ton und erklärt: «Das Volk von Atlantis lebt nicht nach dem Gesetz. In Stolz und Übermut zielen sie jetzt sogar auf die Sonne und brüsten sich dessen noch, wie du, Ingel Rild, es an diesem Tag getan hast. Ich sage, daß wenn die Atlanter nicht nach dem Gesetz leben, werden sie von großem Unglück heimgesucht werden. Von einem Unglück, das die gesamte Erde erschüttern wird. Ich habe euch gewarnt. Denkt an meine Worte!» Mit erhobenem Haupt verläßt Gruad majestätisch den Bankettsaal, nimmt seinen Umhang an der Tür und, indem er ihn um sich legt, geht er hinaus. Kajeci

Weitere Kostenlose Bücher