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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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mit leichtem Druck einen Torpedo mit Anthrax TauKeimen geladen ins tintenblaue Wasser des Atlantiks entlassen konnte ? Innerhalb einer Woche würde die ganze Menschheit dran glauben müssen, hatte Cartwright gesagt. Und es war schwer, sich vorzustellen, daß Cartwright gelogen hatte, wußte er doch über so viele andere Dinge ebenfalls genauestens Bescheid.
    Als Joe nach Hause kam, legte er seine Lieblingsplatte des Naturkundemuseums auf, The Language and Music of the Wolves, und zündete sich einen Joint an. Er liebte es, den Wölfen zuzuhören, wenn er high war, und versuchte, ihre Sprache zu verstehen. Dann nahm er Cartwrights Manuskript aus der Mappe und besah sich die Titelseite. Kein Wort über Bewußtseinsenergie, tatsächlich nahm es aber Bezug auf ein Thema, das Joe weitaus mehr interessierte:
    WIE DIE ALTE BAYERISCHE VERSCHWÖRUNG FOLGENDE MORDE PLANTE UND AUSFÜHRTE: MALCOLM X, JOHN F. KENNEDY, MARTIN LUTHER KING JR., GEORGE LINCOLN ROCKWELL, ROBERT KENNEDY,
    RICHARD M. NIXON, GEORGE WALLACE,JANE FONDA, GABRIEL CONRAD UND HANK BRUMMER.
    «Verdammt», sagte Joe, «daß mich doch der Schlag ...»
    «Das war ein ganz irrer Trip», sagte Hagbard Celine.
    « Du bist ja auch ein echtester Tripper», erwiderte Miss Portina-ri. «Harry Coin hast du wirklich ganz schön geschafft. Wahrscheinlich gerade so, wie er es tun wird, hat er mal den Nerv, mich zu besuchen.»
    « Es war sehr viel einfacher, als meinen eigenen Trip durchzuziehen», sagte Hagbard matt. «Meine Schuld liegt viel tiefer, weil ich mehr weiß. Es war einfacher, seinen Schuldtrip zu übernehmen, als mich mit meinem eigenen auseinanderzusetzen.»
    « Und jetzt ist es vorbei ? Dein Fell sträubt sich nicht mehr ?»
    «Ich weiß, wer ich bin und warum ich hier bin. Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin.»
    «Wie konntest du das jemals vergessen?»
    Hagbard grinste. « Es ist so einfach zu vergessen. Und du weißt das.»
    Sie lächelte zurück. «Gesegnet seist du, Kapitän.»
    « Gesegnet seist du », erwiderte er.
    Als er zu seiner Kabine zurückkehrte, fühlte er sich noch immer überwältigt und überfordert. Die Vision des Selbstgezeugten und die Schlange, die ihren eigenen Schwanz verschlingt, hatte die Linien der Worte, der Bilder und der emotionalen Energie aufgebrochen, die ihn wieder einmal in die Dunkle Nacht der Seele bugsierten ... doch die Lösung seines persönlichen Problems rettete weder seine Demonstration noch half sie ihm bei der Bewältigung der bevorstehenden Katastrophe. Es befreite ihn bloß, neu anzufangen. Es erinnerte ihn bloß daran, daß das Ende ein Anfang und Demut endlos ist. Es drehte das große Tarot-Rad bloß eine Runde weiter...
    Er realisierte, daß er noch immer trippte. Soviel stand schon mal fest: Harry Coin trippte und er war jetzt bestimmt nicht Harry Coin.
    Hagbard erinnerte sich wieder, wer er war und warum er da war, und öffnete die Tür zu seiner Kabine. Joe Malik saß auf einem Stuhl unter der Darstellung eines Oktopus und betrachtete ihn mit kaltem Blick.
    «Wer tötete John F. Kennedy?» fragte Joe ruhig. «Diesmal verlange ich eine klare Antwort, Hagbard Celine.»
    Hagbard ließ sich auf einem anderen Stuhl nieder und lächelte gütig. « Das hast du also schon mal mitgekriegt, eh ? John machte ich schon einmal darauf aufmerksam — wie viele Jahre ist das nun schon wieder her —, dich ausdrücklich daran zu erinnern, du mögest niemanden mit den Initialen trauen. Doch du hast mir weiterhin vertraut und niemals etwas bemerkt.»
    «Ich hab's bemerkt. Aber es schien mir zu toll, um's ernst nehmen zu können.»
    «John Kennedy wurde von einem Mann namens Harold Can-vera getötet. Canvera wohnte an der Fullerton Avenue in Chicago, nahe dem Seminary-Restaurant, wo du und Simon zum ersten Mal Numerologie diskutiert habt. Dillinger hatte sich in den fünfziger Jahren für eine Weile in diese Gegend zurückgezogen, weil er alten Erinnerungen nachhängend gern ins Biograph-Theater ging, und Canvera war sein Vermieter. Ein geistig gesundes, gewöhnliches, ziemlich einfältiges Individuum. Dann, 1963 in Dallas, Texas, sah John ihn den Kopf des Präsidenten durchlöchern, noch ehe Oswald, Harry Coin oder der Mafiosi abdrücken konnten.» Hagbard pausierte, um eine Zigarre anzuzünden. «Wir stellten anschließend Nachforschungen über Canvera an, wie Wissenschaftler, die das erste Mal extraterrestrische Lebensformen untersuchen. Du kannst dir vorstellen, wie gründlich wir dabei vorgingen. Mit Politik hatte er

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