Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
Vom Netzwerk:
gibt mehr als einen Regierungschef auf der Welt, die Führer der Illuminaten eingeschlossen, die um den Schlaf gebracht wurden, weil Hagbard Celine da noch irgend etwas anderes an Bord hat.»
    «Und worum handelt es sich da, Mister Cartwright? »
    «Nun, sehen Sie, die US-Regierung hat da mal etwas sehr Dummes beschlossen. Es reichte ihnen nicht, ihre Polaris-Raketen mit Nuklearköpfen ausgerüstet zu haben. Da dachten sie sich, die Boote sollten mit einer anderen Waffenart bestückt werden ... mit Wanzen.»
    Joe spürte, wie es ihm eiskalt über den Rücken lief und sich ihm die Nackenhaare sträubten. Sollen sich andere soviel Gedanken über nukleare Versuche machen wie sie wollen. Krankheit - das Auslöschen der menschlichen Rasse durch Verbreitung einer von Menschen erfundenen Plage, für die es kein Gegenmittel gibt -war einer seiner gräßlichsten Alpträume. Vielleicht, weil er im Alter von sieben Jahren fast an Kinderlähmung gestorben war, obwohl er sich seitdem bester Gesundheit erfreut hatte, hatte er die Angst vor einer tödlichen Krankheit niemals abschütteln können.
    «Dieser Hagbard Celine ... diese Diskordier... haben eine bakteriologische Waffe an Bord ihres Unterseeboots ?»
    «Ja. Irgendwas wie Anthrax Tau. Celine braucht nichts anderes zu tun, als das Zeug ins Wasser abzulassen, und innerhalb einer Woche hat die menschliche Rasse das Zeitliche gesegnet. Das Zeug verbreitet sich schneller als 'ne Zwei-Dollar-Nutte am Samstagabend. Jedes Lebewesen kann es übertragen. Das Nette daran ist ... es ist nur todbringend für die Menschen. Wenn Celine jemals richtig durchdreht... und er ist gerade in diesen Tagen schon reichlich anfällig für so was ... kann sich unser Planet sozusagen für einen neuen Start bereitmachen. Eine ganz andere Lebensform könnte sich entwickeln. Hätten wir einen erdballumspannenden Nuklearkrieg oder würden wir den Planeten so weit verschmutzen, daß er erstickte, gäbe es kein nennenswertes Leben mehr. Es wäre vielleicht noch das Beste, was passieren könnte, würde Hag-bard Celine sein Anthrax Tau aus den Rohren blasen. Es würde sicherlich schlimmere Dinge verhindern.»
    «Gäbe es keine Überlebenden», sagte Joe, «aus wessen Sicht wäre es denn das Beste, was passieren könnte ?»
    «Des Lebens als solchem», sagte Cartwright. «Ich sagte ja schon, alles Leben ist eins. Das bringt mich zurück zu meinem Manuskript. Ich lasse es ihnen mal da. Mir ist klar, daß es wesentlich länger als alles andere ist, was Sie publizieren; wählen Sie also nach Belieben Auszüge daraus und zahlen Sie mir den üblichen Satz.»
    An diesem Abend blieb Joe bis neun Uhr im Büro. Wie gewöhnlich hatte er sich mit dem Weitergeben des Leitartikels und der Antworten auf die Leserzuschriften um einen Tag verspätet. Das waren zwei Arbeitsgebiete, bei denen er meinte, nur er könne sie befriedigend bearbeiten, und er weigerte sich, sie an Peter oder einen anderen Mitarbeiter zu delegieren. Als erstes tippte er die
    Briefe in die Maschine, kürzte und pointierte sie, dann fügte er dort, wo es verlangt wurde, knappe Antworten hinzu. Anschließend legte er seine Notizen für den geplanten August-Leitartikel beiseite und verfaßte statt dessen einen leidenschaftlichen Aufruf, jeder Leser möge sich in eigener Verantwortung mit der Bedrohung durch bakteriologische Kriegführung befassen. Selbst wenn das, was Cartwright ihm erzählt hatte, gesponnen war, erinnerte es ihn doch an seine lang gehegte Überzeugung, daß der Abgang der Menschheit durch einen biochemischen Krieg viel wahrscheinlicher war als durch den Einsatz von Nuklearwaffen. Es war so schrecklich einfach, ihn auszulösen. Er hatte eine Vision, wie Hagbard sein U-Boot Mikroben einer alles vernichtenden Pest in die See spucken ließ und es schauderte ihn.
    Seine Aktentasche wog schwer unter dem Gewicht des Cart-wrightschen Manuskripts, das er zu Hause zu lesen beabsichtigte; so stand er da, in der Vorhalle des Bürogebäudes, und blickte versonnen auf die Aquarien der Zoohandlung, in denen sich unzählige Tropenfische tummelten. In einem der Aquarien lag zur Ausschmückung ein gesunkenes Piratenschiff aus Porzellan. Joe mußte unwillkürlich wieder an Hagbard Celine denken. Traute er Hagbard nun oder nicht? War es wirklich möglich zu glauben, daß Hagbard mit seiner Kapitän Nemo-Psychose über Röhren und Gläsern voller Bakterien-Kulturen brütete, einen Finger seiner behaarten Hand unentschlossen über einem Knopf schwebend, der

Weitere Kostenlose Bücher