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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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einmal mehr das völlige Fehlen internationaler Arbeitersolidarität demonstriert wer den würde. Und in London, Berlin, in Hunderten von Städten würden die Roten und die Schwarzen dahinwogen und die Zungen ihrer Anhänger würden wedeln und das lebenslange Verlangen nach einer klassenlosen Gesellschaft würde sich wieder einmal manifestieren; während in denselben Städten ein älterer Name und eine ältere Absicht gefeiert werden würde, in Konvent um Konvent, in Schule um Schule, in denen Verse (weit älter als der Name des Christentums) an die Mutter Gottes angestimmt wurden:
    Queen of the Angels Queen of the May
    In den Vereinigten Staaten mußte leider die übliche Zeremonie des Nationalen Tages des Gesetzes abgesagt werden, denn die Aufstände waren noch nicht überall beendet.
    Aber überall in Asien und Afrika, in Europa und Amerika kehrten die Mitglieder der Ältesten Religion von ihren Festivals zurück und murmelten: « Gesegnet seist du », indem sie voneinander Abschied nahmen, sicher und zufrieden um das Wissen, daß die Mutter Gottes noch immer lebte und sie um Mitternacht besucht hatte, ob sie sie nun als Diane, Dan, Tan, Tana, Shakti oder sogar als Erzulie kannten.
    Queen of the Angels Queen of the May
    In Nairobi nahm Nkrumah Fubar von einem bei der Post beschäftigten Freund seine Post entgegen. Zu seiner Freude hatte der American Express eingelenkt und den Irrtum korrigiert, somit schrieben sie ihm wenigstens die Zahlung vom 2. Februar gut. Das war, für seine Begriffe, hohe Magie, denn die Überweisung war in New York bereits vor dem Zeitpunkt, an dem er seine geodätischen Spielchen mit dem Präsidenten des American Express begonnen hatte, abgeschickt worden. Am 25. April. Zweifellos war solch retroaktive Hexerei es wert, eingehender betrachtet zu werden, und der Schlüssel lag in der synergetischen Geometrie des Fullerschen Tetrahedrons, in dem er während der Formulierung des Zauberspruchs seine Gliederpuppe aufbewahrt hatte. Nach dem Frühstück, bevor er das Haus in Richtung Universität verließ, öffnete er Füllers No More Second-Hand God und rang aufs neue mit der geheimnisvollen Mathematik und Metaphysik des rundstrahlenden Heiligenscheins. Er schloß das Buch, schloß seine Augen und versuchte, sich Füllers Universum bildlich vorzustellen. Das Bild tauchte auf, und zu seinem Erstaunen und Entzücken war es mit bestimmten Symbolen, die ein alter Ki-kuyu-Hexenmeister ihm einmal aufgemalt hatte, als er ihm die Lehre vom «Ventilatorähnlichen Schicksal» erklärt hatte, reichlich durchsetzt.
    Als sich das Buch in Kenia schloß, hörte im selben Augenblick das Trommeln von Orabi auf. Es war dort ein Uhr morgens und der besuchende Anthropologe, Indole Ringh, fragte unverzüglich, woher die Tänzer wußten, daß die Zeremonie vorüber sei. «Die Gefahr ist vorüber», erklärte ein alter Hopi geduldig, «kannst du den Unterschied nicht in der Luft spüren?» (Saul, Barney und Markoff Chaney rasten in ihrem gemieteten Bronto-saurus in Richtung Las Vegas dahin, während Dillinger ganz gemütlich nach Los Angeles zurückfuhr.) In Honolulu, wo es neun Uhr des vorangegangenen Abends schlug, schlenderte Buckmin-ster Füller zwischen Flugzeugen einher und erhaschte plötzlich einen Blick auf eine neue geodätische Struktur, die den rundstrahlenden Heiligenschein voll einbezog ... Und nach einem vierstündigen Flug nach Osten landete er vier Stunden später, zur «gleichen Zeit», zu der er Honolulu verlassen hatte, in Tokio. Er hatte eine detaillierte Skizze angefertigt (es sah ungefähr so aus wie ein Ventilator), noch bevor das Schild NO SMOKING FASTEN SEAT BELT aufleuchtete. (Es war vier Uhr nachmittags, als John Dillinger — wie er meinte, heil - zu Hause in Los Angeles angekommen war und in der Ferne sterbendes Gewehrfeuer vernahm. Der Präsident muß dabeisein, die National-Garde, zumindest teilweise, abzuziehen, dachte er bei sich.) In eben diesem Augenblick, um acht Uhr New Yorker Zeit, klingelte das Telefon neben Rebeccas Bett. Sie nahm ab und hörte Molly Muldoons Stimme, die ihr aufgeregt mitteilte: «Saul und Barney sind im Fernsehen. Stell's an ... sie haben die Nation gerettet!»
    In Las Vegas blinzelte Barney gegen die grellen Fernsehlampen und starrte hölzern in die Kamera, während Saul seinen Blick auf dem Interviewer ruhen ließ und in seiner freundlichen Hausdoktor-Manier sprach.
    «Inspektor Goodman, würden Sie unseren Zuschauern erzählen, wie Sie darauf kamen, in der

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