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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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in einem schönen, handlichen Paket. Das einzige, was noch fehlt, ist eine rote Schleife.»
    «Ich glaube, da will mir einer 'n Bein ausreißen», sagte Chips. Doch langsam kam er runter, öffnete den Umschlag und warf einen Blick auf den Inhalt. «Ist das hier wahr ?» fragte er.
    « Sie werden sich die Herkunft der Gelder nicht erklären können», versicherte ihm der Baum. «Und man wird so manches Bekenntnis hören.»
    «Wer zum Teufel bist du?» fragte Chips, der ein italienisches Mädchen und keinen Baum vor sich sah.
    «Ich bin dein Schutzengel», sagte sie.
    «Du siehst wie ein Engel aus», mußte Chips zähneknirschend zustimmen, « aber ich glaube dir nicht ein einziges Wort. Reisen in die Zeit, Bäume die sprechen, gigantische Kröten ...! Irgendwer hat mir 'ne Droge verpaßt.»
    «Ja, irgend jemand hat dir 'ne Droge verpaßt. Aber ich bin dein Schutzengel und ich verpasse dir diesen Umschlag und der wird in London alles zum Besten wenden. Alles was du tun mußt, ist, dir eine einigermaßen plausible Lüge zurechtlegen . . . »
    «Man hielt mich mit einer wunderschönen eurasischen Liebessklavin in einem BUGGER-Verlies gefangen», begann er zu improvisieren.
    «Sehr gut», sagte sie. «Sie werden's zwar nicht glauben, doch werden sie denken, daß du es glaubst. Und das reicht schon.»
    «Wer bist du wirklich ?»
    Aber der Baum wiederholte nur: «Verlier auf keinen Fall diesen Umschlag», und ging, sich zuerst in einen italienischen Teenager, dann in eine gigantische Frau, die einen riesigen goldenen Apfel in Händen trug, verwandelnd, davon.
    Hartmann, Chef der Frontoperationen der bundesrepublikanischen Polizei, sah sich voller Abscheu in der Führer-Suite um. Er war aus Bonn angereist, um in die Skandale, die Tragödien und Geheimnisse der vergangenen Nacht etwas Licht zu bringen. Der erste Verdächtige, den er aufs Korn nahm, war Freiherr Hagbard Celine, ein düsterer Jet-Set-Millionär, der mit einer großen Entourage nach Ingolstadt zum Rockfestival gekommen war. Celine und Hartmann unterhielten sich in aller Ruhe in einer Ecke der Führer-Suite, während hinter ihnen die Kameras der Polizeifotografen klickten.
    Hartmann war groß und schlank, trug dichtes silbergraues Haar, fuchsähnliche Züge und hatte einen durchdringenden Blick. «Eine schreckliche Tragödie ... der Tod Ihres Präsidenten in der vergangenen Nacht», sagte er. «Mein herzliches Beileid. Auch für die unglückseligen Zustände in Ihrem Land.» In Wirklichkeit beglückte es Hartmann, die Vereinigten Staaten im Chaos aufgehen zu sehen. Bei Kriegsende war er fünfzehn gewesen, war zu den Fahnen gerufen worden, als die Alliierten auf deutschem Boden einmarschierten, und hatte erlebt, wie amerikanische Truppen seine Heimat überrannten. All das hatte in ihm einen tieferen und nachhaltigeren Eindruck hinterlassen als die starken Beziehungen, die sich später zwischen den USA und Westdeutschland entwickelten.
    «Nicht mein Präsident, nicht mein Land», sagte Hagbard rasch. «Ich wurde in Norwegen geboren. Ich lebte geraume Zeit in den Vereinigten Staaten und war eine Zeitlang amerikanischer Staatsbürger. Doch war ich damals viel jünger als ich es heute bin. Meine amerikanische Staatsbürgerschaft habe ich schon vor vielen Jahren aufgegeben.»
    «Ich verstehe», sagte Hartmann und versuchte dabei, seinen Mißmut über Hagbards verwässerte Auffassung nationaler Identität zu verbergen. «Und welches Land hat heute die Ehre, Sie als seinen Staatsbürger in Anspruch zu nehmen?»
    Lächelnd griff Hagbard in die Innentasche seines mit glänzenden Messingknöpfen besetzten, marineblauen Blazers, den er für diese Gelegenheit angezogen hatte. Er reichte Hartmann seinen Paß, den dieser mit einem erstaunten Grunzen aufschlug.
    «Äquatorial-Guinea.» Stirnrunzelnd blickte er auf. «Fernando Poo!»
    « Ganz recht», sagte Hagbard, lächelnd zeigte er die von dunkler Haut gesäumten Zähne. «Ich werde den Ausdruck Ihrer Sympathie für die unglückseligen Zustände in diesem Land gern akzeptieren.»
    Hartmanns Abneigung gegenüber diesem südländischen Pluto-kraten nahm zu. Dieser Mann war zweifellos einer jener internationalen Abenteurer ohne jegliche Prinzipien, der eine Staatsbürgerschaft so trug wie viele Frachter unter panamesischer, viele Öltanker unter liberianischer Flagge segelten. Das Vermögen Ce-lines war wahrscheinlich ebensogroß, wenn nicht größer, als der Reichtum ganz Äquatorial-Guineas. Dennoch sah es so aus, als hätte

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