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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Gefallen bitten: Lassen Sie mich bitte heute noch frei. Ich habe in den Vereinigten Staaten gewisse Dinge zu
    verfolgen und würde mich schon gern bald auf den Weg machen.»
    «Ursprünglich planten Sie doch, die ganze Woche hierzubleiben. Jetzt müssen Sie auf einmal so plötzlich fort. Das verstehe ich nicht.»
    «Ich plante zu bleiben, doch das zu jenem Zeitpunkt, bevor der Großteil der amerikanischen Regierung ausradiert wurde. Auch gibt es jetzt, da das Festival abgebrochen wurde, weiter keinen Grund zu bleiben. Das ist mir übrigens noch nicht klar: Warum wurde das Festival eigentlich abgebrochen? Wessen Idee war das und welches sind die Gründe?»
    Hartmann sah an seiner langen Nase entlang auf Hagbard und nahm einen weiteren Bissen von jenem Gebäck, während Hag-bard sich fragte, wie dieser Mann inmitten dieses widerlichen Gestanks essen konnte. Er konnte verstehen, daß sich ein Detektiv
    an der Gegenwart von Leichen nicht stören würde, doch dieser Fischgestank war da noch was anderes.
    « Lassen Sie mich das so erklären, Freiherr Celine: Wir haben das Verschwinden und den möglichen Tod durch Ertrinken alller vier Mitglieder der Saure-Familie, die als American Medical Association weitgehend bekannt sind. Die Berichte über das, was mit ihnen geschah, sind frisiert, fantastisch und widersprüchlich, wie alle Berichte über die Geschehnisse der vergangenen Nacht. Sowie ich es rekonstruieren kann, sind sie mit ihrem Wagen geradewegs in den See hineingefahren.»
    « Von welcher Seite ?»
    Hartmann zuckte die Achseln. « Das spielt kaum eine Rolle. Der See hat praktisch keinen Boden. Sollten sie da drin sein, bezweifle ich, daß wir sie jemals finden werden. Sie müssen unter dem Einfluß von LSD gestanden haben, und die waren das gewiß nicht gewohnt. » Er blickte Hagbard anschuldigend an. « Die waren so sauber und ordentlich. Die Hoffnung für die Zukunft. Und der Wagen war ein nationales Erbstück. Ein unersetzlicher Verlust.»
    «Waren das die einzigen prominenten Todesopfer?»
    «Wer könnte das schon sagen? Wir verfügen über keine detaillierte Liste derjenigen, die das Festival besuchten. Keine Liste über den Vorverkauf, wie man sie hätte anlegen sollen. Tausende junger Männer und Frauen hätten in diesem See ertrinken können, ohne daß wir jemals etwas davon erfahren hätten. Jedenfalls waren die Saures, eine Tatsache, die ihnen vielleicht entgangen ist, das treibende Element hinter dem Ingolstädter Festival. Sehr patriotisch. Sie wollten es für den Tourismus in Deutschland tun, vor allem für den Tourismus in Bayern, denn sie waren gebürtige Bayern.»
    «Ja», sagte Hagbard, «ich las, daß Ingolstadt ihre Geburtsstadt war.»
    Hartmann schüttelte den Kopf. «Ihr Presseagent ließ das verlautbaren, als das Festival geplant wurde. Eigentlich wurden sie in Nordbayern, in Wolfram-Eschenbach geboren. Es ist der Geburtsort eines anderen berühmten deutschen Musikers, des Minnesän-Wolfram von Eschenbach, der den Parzival schrieb. Nun, jetzt sind sie dahin, hinterlassen ein Rätsel, und niemand scheint verantwortlich zu sein. Ohne sie bricht das Festival ohnehin zusammen wie ein Rumpf ohne Kopf. Darüber hinaus wünscht die Regierung den sofortigen Abbruch des Festivals, weil wir eine Wiederholung der Vorgänge der vergangenen Nacht nicht wünschen. Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten ist LSD in der Bundesrepublik noch immer verboten.»
    «Es gibt auch Teile der Vereinigten Staaten, wo es noch immer illegal ist», sagte Hagbard. «Es ist nicht illegal in Äquatorial-Gui-nea, weil wir dort unten keine Drogenprobleme kennen.»
    «Da Sie ein begeisterter Bürger von Äquatorial-Guinea sind», sagte Hartmann, «wird Sie das sicherlich begeistern. Nun, Freiherr Celine, ich würde Sie gern auf der Stelle freilassen, aber wenn es mir gelingen sollte, mehr Einzelheiten der vergangenen Nacht aneinanderzureihen, könnte es sein, daß ich Ihnen noch ein paar Fragen stellen muß. Ich muß Sie darum bitten, sich im engsten Umkreis von Ingolstadt aufzuhalten.»
    Hagbard stand auf. «Wenn Sie mir versprechen können, daß mir niemand folgt und ich nicht überwacht werde, kann ich Ihnen versprechen, daß ich in der Nähe bleibe.»
    Hartmann lächelte dünn. «Ihr Ehrenwort wird gar nicht nötig sein. Alle Straßen sind blockiert; keinem Flugzeug ist es gestattet, auf dem Ingolstädter Flughafen zu starten oder zu landen. Sie können sich in der Stadt, am See und auf dem Festivalgelände frei bewegen und

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