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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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von einem Techniker, in dessen Gilde es nur Dienerinnen gibt, ist sicherlich nicht sehr häufig.«
    Nachdem Runok gegangen war, sahen sich Keetok und Sinnu ratlos an.
    »Ob es wirklich so ist, wie Runok es vermutet?«, fragte Sinnu.
    »Ich fürchte, er hat recht«, sage Keetok. »Denn irgendjemand muss dieses eigenartige Gerät ja gebaut haben und ich bezweifle, dass wir hier technisch schon so weit sind, so kleine elektrische Geräte zu bauen.«
    »Wir sollten uns auf den Weg machen, Keetok«, meinte Sinnu. »Ich meine das schon wegen unseres Vorhabens, unsere Gilde zu verlassen. Je eher wir aus dem Einflussbereich des Händlerturms verschwunden sind, desto besser. Ich würde es Dlutok durchaus zutrauen, uns ein Schiff hinterher zu schicken, um uns zu überprüfen. Da würde ich es vorziehen, wenn wir dann bereits auf Südkurs wären.«
    Keetok nickte wortlos und machte sich an die Vorbereitungen.

22. Iloo-Kamera
     
    Inolak traf sich immer häufiger mit Dr. Eva D'Onofrio. Anfangs hatte er noch Gewissensbisse, da doch Ellen ihre neue Beziehung aufs Spiel gesetzt hatte, um ihm bei der Eingliederung zu helfen. Er wunderte sich sehr über diese Skrupel, denn auf Iloo, in seinem Felidenkörper, hatte er sich nie Gedanken um die Empfindungen von Dienerinnen gemacht. Der Aufenthalt in diesem Menschenkörper schien ihn stärker verändert zu haben, als er gedacht hatte. Er stellte allerdings fest, dass ihn das überhaupt nicht beunruhigte. Inolak gestand sich ein, dass er sich in diesem Körper sehr wohlfühlte. Ellen wohnte inzwischen wieder bei ihrem neuen Freund Thorsten, der begriffen hatte, dass ihm von Rainer keine Gefahr drohte.
    Zwischen Eva und Inolak entwickelte sich eine Vertrautheit, wie er sie als Felide niemals kennen gelernt hatte. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er zu Eva in ihre große Wohnung ziehen würde. Bis es so weit war, fuhr er schon morgens mit der Bahn zu ihr und half ihr bei ihren Arbeiten am Projekt Iloo.
    Sie hatten die Aufnahmen der Spezialkamera, die im Zyklotron-Kern gemacht wurden, inzwischen ausgewertet. Inolak war sich absolut sicher, dass es sich um den Techniker-Turm handelte, den man auf den Bildern sehen konnte. Somit gab es eine Möglichkeit, in seine alte Welt hineinzusehen. Eva war der Meinung, dass es nun, wo sie wusste, wonach sie suchen musste, auch einen Weg geben musste, den Blickwinkel zu verändern, um gezielt nach Informationen zu suchen. Vielleicht war es sogar möglich, Gegenstände oder Personen zu übertragen, aber das war Zukunftsmusik. Eva arbeitete wie besessen daran, eine Vorrichtung zu bauen, die für eine Beobachtung von Iloo optimiert war. Sie träumte davon, die Beugung des Raumes auch ohne Zyklotron zu bewerkstelligen – nur in einem ganz eng begrenzten Bereich, und mit einer Steuerung ausgestattet.
    »Wie soll denn das funktionieren?«, fragte Inolak. »Wenn du es zu klein machst, werden wir nichts erkennen können.«
    »Oh doch, Rainer«, widersprach Eva. »Genau genommen brauche ich nur einen Zugang, so groß wie ein Stecknadelkopf. Den Rest übernimmt eine optische Linse, die wir dahinter positionieren. Es wird funktionieren wie eine Kamera. Wir brauchten auch nur den Bruchteil der Energie, die wir im Labor benötigt haben. Wenn meine Berechnungen stimmen, kann ich eine Anlage bauen, die wir bei mir zu Hause aufstellen könnten. Kopfzerbrechen bereitet mir nur die Steuerung des Zugangs. Wie kann ich Einfluss auf die lokale Position im Paralleluniversum nehmen, um zu sehen, was ich sehen will? Da muss ich noch dahinter kommen.«
    »Wie groß würde denn eine solche Anlage sein, wie du sie dir vorstellst?«, wollte Inolak wissen.
    »Das kann ich zurzeit noch nicht sagen, weil es bisher eben nur Theorie ist. Allerdings stell ich mir ein Gerät vor, das man zumindest transportieren kann. Denn, wenn ich das umgebende Magnetfeld nur auf einen kleinen Punkt konzentrieren muss, kostet es mich nur einen Bruchteil der Energie, die für das Experiment erforderlich war, das wir bereits durchgeführt haben. Ich schätze, dass wir mit einem mobilen Stromerzeuger schon genug Strom erzeugen können, um eine Linse zu stabilisieren.«
    »Dann könnten wir eventuell mit einem solchen Gerät in einem Auto umherfahren, um andere Blickwinkel zu bekommen«, schlug Inolak vor.
    »Das klingt im ersten Moment logisch, muss jedoch nicht funktionieren«, sagte Eva. »Mein Versuch hat zwar meine Theorie bestätigt, dass es parallele Existenzebenen gibt, die sich auf einer

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