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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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höheren Ebene überlappen, doch ist nicht gesagt, dass diese Überlappung kongruent ist.«
    Inolak blickte Eva fragend an. »Was soll das bedeuten?«
    »Wir wissen, dass zumindest zwei Existenzebenen existieren und dass sie überlappen«, erklärte Eva. »Jede Ebene hat jedoch ihre eigenen Gesetze. Das bedeutet, dass wir weder sicher sein können, dass ein Kilometer hier auf der Erde, einem Kilometer auf Iloo entspricht. Ebenso muss nicht eine Stunde hier auf der Erde einer Stunde auf Iloo entsprechen. Die Bezugsebenen könnten absolut verschieden sein.«
    »Es könnten aber auch dieselben sein, oder?«, fragte Inolak hoffnungsvoll.
    »Auch das wäre möglich. Es wäre jedoch nicht sehr wahrscheinlich. Warum ist dir das so wichtig, Rainer?«
    »Überleg doch mal: Wenn die Bezugsebenen wirklich total verschieden sind, hätte ich überhaupt keine Chance mehr, nach Hause zu kommen.«
    Eva legte Inolak eine Hand auf den Arm und sah ihn traurig an. »Ist es dir wirklich so unglaublich wichtig, wieder nach Iloo zu gelangen?«
    »Es ist meine Heimat, Eva! Dort bin ich geboren und dort erwartet mich meine Arbeit.«
    »Ich verstehe, dass du wissen musst, was wirklich geschah, als es zu der Explosion in deinem Labor kam«, sagte Eva. »Aber ich hatte eigentlich gehofft, dass du hier in meiner Welt – der Erde – eine neue Heimat finden würdest. Wer wartet dort auf dich, Rainer? Was hast du mir noch nicht erzählt?«
    »Niemand wartet dort auf ...« Inolak stockte und sah Eva verblüfft an.
    »Du hast recht. Niemand wartet auf mich. Es ist nur die Arbeit, die ich vollenden wollte.«
    »Die Arbeit«, sagte Eva. »Arbeit hast du auch hier. Außerdem bin ich hier in dieser Welt. Ich würde dich vermissen, wenn es dir gelingen würde, wieder nach Iloo zu kommen. Oder ist es dir unangenehm, mit einer Frau zusammen zu sein, die dominanter ist, als die Dienerinnen deiner Welt?«
    »Das ist es nicht«, sagte Inolak. »Ich bin nur bisher nicht auf die Idee gekommen, für immer hier zu bleiben. Ich bin immer davon ausgegangen, dass ich wieder zurück muss. Aber wenn ich es mir recht überlege – ich würde dich ebenfalls vermissen, Eva. Eigentlich könnte ich mir durchaus vorstellen, hier bei dir zu bleiben.«
    Er ging zu Eva hinüber und nahm sie in den Arm, was sie sich gern gefallen ließ. Er spürte, dass sie sich ebenfalls an ihn drückte. Inolak war durch seine Empfindungen irritiert. Ein eigenartiges Gefühl des Glücklichseins erfüllte ihn. Er konnte sich nicht erinnern, jemals als Felide so empfunden zu haben.
    »Bleib bei mir, Rainer«, sagte Eva. »Ich war lange genug allein, und wenn du auch nur etwas von dem empfindest, was ich empfinde, sollte es für eine Partnerschaft reichen. Wir sind beide nicht mehr ganz jung, aber wir sind auch nicht zu alt, um es miteinander zu versuchen, meinst du nicht?«
    »Da geb ich dir Recht, Eva«, sagte Inolak. »Ich werde bleiben. Aber wir werden trotzdem weiter versuchen, den Kontakt zu Iloo zu bekommen, oder?«
    Sie lächelte. »Sicher werden wir das. Ich bin ja selbst daran interessiert, weiter in dieser Richtung zu forschen.«
    Inolak tat plötzlich etwas, was er als Felide niemals getan hätte. Er beugte sich zu Eva hinunter und küsste sie, erst sanft, dann leidenschaftlicher auf den Mund. Es war, als wenn der Körper selbst ihm dieses Verhalten diktierte. Aber es fühlte sich richtig an und er kostete es aus, bis ihm und Eva die Luft ausging.
    »Wir sind schon ein eigenartiges Paar, nicht wahr?«, fragte Eva.
    Bevor Inolak antworten konnte, läutete die Türglocke. Eva ging zur Tür und ließ Sebastian und Vanessa ein, die vor der Tür standen.
    »Hallo Herr Kornmänger«, sagte Vanessa, als sie ihren ehemaligen Patienten erkannte. »Haben Sie sich inzwischen schon besser eingelebt?«
    »Das kann man sagen«, bestätigte Inolak. »Eva hat mir dabei geholfen, mich hier heimisch zu fühlen.«
    »Oh, man ist bereits beim 'Du'«, meinte Sebastian.
    »Behalte deine Respektlosigkeiten bitte für dich, Sebastian«, wies ihn Eva zurecht.
    Sebastian grinste und Inolak erkannte daher, dass dieser lockere Ton zwischen Eva und ihrem Studenten durchaus normal war.
    »Sebastian, ich hab dich gebeten, vorbei zu kommen, weil ich weiß, wie geschickt du mit Elektronik umgehen kannst«, sagte Eva. »Wir müssen etwas bauen, das es bisher noch nicht gegeben hat, und es muss so klein wie möglich werden. Schau dir bitte mal die Pläne an, die ich angefertigt habe. Es ist noch etwas ins Unreine,

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