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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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gern ersparen.«
    »Dazu ist es jetzt zu spät«, sagte Sinnu. »Mein Entschluss steht fest. Ich werde die Komet bis nach Synergie steuern. Du kannst sie dort übernehmen und zurückbringen. Ich werde jedoch nicht mitkommen.«
    Für einen Moment blieb der Lautsprecher stumm, dann meldete sich Pellok wieder:
    »Wie soll ich das verstehen? Wo ist der Unterschied, ob ich dich jetzt gleich, oder erst in Synergie gefangennehme?«
    »Der Unterschied ist, dass du mich überhaupt nicht unter Arrest stellen wirst, Pellok«, sagte Sinnu. »Ich seh keine andere Möglichkeit, als die Gilde der Händler zu verlassen.«
    »Wie bitte?«, fragte Pellok entgeistert. »Überleg dir, was du sagst, Sinnu. Du kannst doch nicht alles hinschmeißen, wofür du dein Leben lang gearbeitet hast. Ich weiß noch genau, wie hart du gearbeitet hast, um Pilotin zu werden. Ich hatte damals nicht geglaubt, dass du es schaffen würdest, aber ich muss zugeben, dass du inzwischen besser bist, als ich es jemals war. Ich weiß, dass du für die Fliegerei lebst. Warum wirfst du das weg?«
    »Ich werf es nicht weg«, sagte sie. »Im Gegenteil. In Synergie entwickelt man einen völlig neuen Typ von Fluggeräten. Ich würde von Anfang an dabei sein. Ich werde wieder fliegen, Pellok. Und ich werde häufiger und weiter fliegen, als ich es bei den Händlern je getan habe.«
    »Sinnu, das ist doch Träumerei«, versuchte Pellok sie zur Vernunft zu bringen. »Du jagst einem Phantom hinterher. Wenn diese fragwürdige Entwicklung in Synergie nicht funktioniert, wirst du nie wieder ein Luftschiff steuern.«
    »Das würde ich in der Händler-Gilde sowieso nicht mehr!«, erwiderte Sinnu heftig. »Dlutok würde mich nach den aktuellen Vorkommnissen höchstens noch als Hilfspilotin einsetzen, oder noch schlimmer: Er degradiert mich zur Dienerin. Da ist mir mein Traum lieber. Pellok, es ist vorbei, ich habe meine Entscheidung getroffen. Tu mir nur den Gefallen und gib mir etwas mehr Vorsprung – der alten Zeiten willen.«
    »Gut Sinnu, der alten Zeiten willen«, sagte Pellok resignierend. »Ich werde dir mit gut zwei Drittel meiner möglichen Höchstgeschwindigkeit folgen. Ich wünsch dir viel Erfolg für die Zukunft, und ich meine es ehrlich. Pass auf dich auf.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Keetok stand neben Sinnu und sah sie prüfend an. »Was hatte das eben zu bedeuten? Der alten Zeiten willen?«
    »Bitte schau mich nicht so an Keetok«, sagte Sinnu. »Ich hatte dir gesagt, dass ich vor dir schon eine Beziehung hatte, bevor wir Partner wurden. Du hast mich nie gefragt, wer es war und ich hab es dir nie erzählt. Jetzt weißt du es. Ich war eine Weile mit Pellok zusammen, bevor ich mein eigenes Schiff bekam, aber das ist lange her. Wir waren zu verschieden. Ich hab ihn verlassen.«
    »Wie es scheint, mag er dich immer noch«, stellte Keetok fest.
    »Ich weiß«, sagte Sinnu. »Er hatte es damals nicht verstanden, oder wollte es nicht verstehen. Immerhin ist er nicht nachtragend. Ich glaube, Pellok würde mir nie bewusst schaden wollen.«
    Viele Stunden später kamen die Gebäude von Synergie in Sicht. Sinnu und Keetok kam es immer so vor, als wenn sich jedes Mal, wenn sie wieder herkamen, etwas verändert hatte. Diesmal fiel ihnen am Rand der unverständlich langen Piste, die bereits beim letzten Mal fertig gewesen war, eine riesige Halle auf, die es beim letzten Mal noch nicht gegeben hatte. Sie fragten sich, welchen Zweck sie wohl hatte. Sinnu suchte sich einen Platz, an dem sie die Komet festmachen konnte, und entschied sich für eine freie Fläche in der Nähe der neuen Halle.
    »Keetok, könntest du die Anker für die Landung abfeuern?«
    »Warum machst du nicht einfach an dem Mast fest – so wie sonst auch?«
    »Ich will es Pellok nicht unnötig schwer machen, wenn er eintrifft«, erklärte Sinnu. »Er war noch nie hier und kennt sich nicht aus.«
    »Dann lass doch einfach Gas ab und lande die Komet konventionell«, schlug Keetok vor. »Ist doch egal, da wir sie sowieso nicht mehr brauchen.«
    Sinnu schüttelte energisch den Kopf. »Keetok, ich bin immer noch eine leidenschaftliche Pilotin. Ich würde niemals absichtlich ein Fluggerät unbrauchbar machen. Bitte mach die Anker fertig.«
    Keetok zuckte mit den Schultern und ging. Er verstand Sinnus Entscheidung nicht, akzeptierte sie aber. Mit geübten Griffen nahm er einen der Anker und steckte ihn, zusammen mit der Patrone in den Lauf der Abschussvorrichtung. Sorgfältig prüfte er, ob sich das Seil am

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